Reisebericht Wiedemer Katalonien-10.17

 

Mi 4.10. 6.10 h Abfahrt mit Chauffeur Rochus. 8.40 h Ankunft am Terminal 1, wo uns die Damen der ECC, Langen und Mattheis, am LH-Schalter empfangen. 11 h Abflug, 12.50 h Landung in Barcelona. Reiseleiterin ist Stephanie Buchholz aus Biberach. Seit 1997 lebt sie in Barcelona, hat Kunstgeschichte, Spanisch und Französisch studiert, spricht fließend Katalanisch. Sr. Santi, ein ausgezeichneter und freundlicher Chauffeur, kutschiert uns auf den Hausberg „Tibidabo“ (173 m.ü.M.) und wir schauen auf Barcelona hinab, gehen in die modernistisch-jugendstilige Kirche und sehen den Rummel, der sich heute aber in Grenzen hält. Es ist etwas dunstig, so dass man nicht bis zum Montserrat sieht. Durch eine Programm-Umstellung besichtigen wir ab 17 h Sant Cugat del Vallès, ein uraltes Kloster mit romanischem Kreuzgang (mit Museum). Vorher war Kaffeepause. Ab 18.50 geht es auf der Autobahn nach Norden: an Granollers, Vic (Nebel) und Ripoll vorbei nach Olot. Im Hotel Riu Fluvià ab 20.40 h Abendessen: als Gruß aus der Küche: Sardelle mit Mayo, Reis mit Pilzen, Rindersteak vom Grill, Früchtefächer mit Eis. Nach der langen Reise und den Besichtigungen sind wir 22.30 h bettreif.

Do 5.10. 7 h Frühstück, 8.10 Abfahrt nach Ripoll (Verzögerung durch enge Baustellen). In Queralbs nehmen wir die Zahnradbahn nach Nuria. Stephanie hat die Baustellen-Verzögerungen durchtelefoniert, und die Bahn hat auf uns (und andere) 10 Minuten gewartet, die nächste wäre erst in 1 ½ Stunden gefahren. So waren wir ca. 10 h in Nuria, einer Marienwallfahrt in den Pyrenäen, die ihr Gnadenbild einem frommen Hirten, Sant Gil verdankt. Auch er hat einen Hirsch bei sich, die Legende hängt wohl mit dem Eremiten von der Rhône-Mündung, Saint Gilles, zusammen. Sein himmlischer Kollege Sant Amedeu wird als Jakobspilger mit Muschel dargestellt. Wir steigen zu einem Aussichtsberg hoch und machen ein Gruppenfoto. Aber da wir erst auf 2000 m.ü.M. sind, fahren wir mit der Seilbahn noch auf den Coma del Colt (=Pistolenberg?), 2200 m.ü.M. Dort ist Mittagspause in herrlicher Sonne mit Blick auf Berge, die bis 2850 m hoch sind. Manche steigen zu Fuß ab. Jedenfalls fahren wir 13.45 mit der Cremallera (Zahnradbahn) talabwärts, langen mit dem Bus 15.20 h in Ripoll an und erkunden die Bars in Klosternähe. Wir laben uns an boquerones, tortilla, Tomatenbrot, Bier und Wasser. 16.15 beginnt die Besichtigung des Klosters, gegr. vor 900, Neubau im 12. Jh. von Abt Oliva. Gewaltiges Portal, leider verwittert und vom Sandstrahl „abgerundet“. Die Kirche, nach Zerfall im 19. Jh. wieder aufgebaut, hat leider keine mittelalterliche Atmosphäre. Aus dem 12. Jh. stammt die Nordseite des Kreuzgangs mit einer Kapitell-Struktur wie in Moissac (Südfrankreich). Das Museum besitzt Fragmente der alten Bildhauer-Arbeiten. - Bei der Rückfahrt zu Hotel steigen 8 Teilnehmer in Olot aus und machen einen Spaziergang, ich teste bei 18° den 10 m langen Pool. Abendessen um 20 h mit einer Art Maultaschen als Gruß aus der Küche, mit Pilzen gefüllte Kartoffelküchlein, Stockfisch, Eis mit Ratifia (Kräutermischung). Private Gesangsprobe für den Gottesdienst am Samstag.

Fr 6.10. 9 h Abfahrt nach Sant Joan de les Abbadesses. Über die mittelalterliche Brücke gehen wir zum Chorhaupt des ehem. Klosters und betrachten die Kapitelle, z.B. die „Bart-Raufer“, die auch in Anzy-le-Duc (Südburgund) zu sehen sind. 10.10 h läuft im Museum ein Film mit Graf „Wilfried dem Haarigen“, der das Frauenkloster gegründet und seine Tochter Emma als erste Äbtissin eingesetzt hat. Nach Unzucht-Anklagen wurde das Kloster den Benediktinern gegeben, aber der Name blieb. Hinter dem Hauptaltar steht eine Kreuzabnahme aus Holz, unglaublich eindrucksvoll. Auch weitere Altäre, eine Passion aus Alabaster, ein Marienaltar und einer für den Hl. Augustinus zieren die gut erhaltene romanische Klosterkirche. - 11.30 h geht es weiter nach Besalú (2400 Ew.), dem besterhaltenen mittelalterlichen Dorf in Katalonien. Die abgewinkelte Brücke über den Fluviá steht auf antiken Fundamenten, der Wehrturm in der Mitte ist rekonstruiert. Nach einem Rundgang besuchen wir die Mikwe, das jüdische Ritualbad. Mittagspause 13.45 -15 h. Weiter nach Figueres, wo wir 16 h ins Teatro-Museu Salvador Dalí eintreten. Dessen Talent und seine eitle Arroganz waren wohl gewaltig, aber seine Einfälle sprengten auch alle Grenzen. Bemerkenswert seine Perfektion als Zeichner und Maler. Um 18 h gehen wir zu Fuß zum Hotel Pirineus-Pelegrí und bekommen eine Demonstration gegen die Abspaltung Kataloniens mit. Bezug der Zimmer. Drei Unentwegte stemmen sich gegen den Tramuntana-Wind zur Festung hinauf, um im Abendlicht die scharfen Konturen der Pyrenäen zu betrachten. 20 h Abendessen: Blätterteig mit Auberginen, Paprika und Zwiebeln, Kalbsbraten mit Kartoffelbrei und Gemüse, Tiramisú und ein Café solo.

Sa. 7.10. 7.30 h Frühstück, 9 h Abfahrt nach S. Pere de Rodes, einem uralten Kloster über dem Cap de Creus. Der Blick geht aufs Meer, an Buchten und Bergen entlang. Der Tramuntana bläst uns kühl die Müdigkeit aus den Beinen. Hier könnten wir einen Pilgerweg nach Santiago beginnen. Das Kloster liegt imposant auf dem Berg, war aber immer wieder Ziel von Plünderungen. Was nach der Restaurierung noch steht, lässt einen staunen. Um 11 h kommen wir nach Cadaquès, um in Portlligat das Haus von Dalí und seiner Gala zu besichtigen. Alle 10 Minuten wird eine Achtergruppe durchgeschleust, die sich dann an der verrückten Einrichtung amüsieren kann. - Nach einer Mittagspause wandern die meisten um 13.30 nach Cadaquès hinüber, die im Bus fahren, nehmen uns um 14 h nach Empuries mit. Dort sind griechische und römische Ausgrabungen zu bewundern, begleitet von einem Doku-Film. Es war in der Antike das Tor zur Iberischen Halbinsel. Wir bleiben bis etwa 17 h und fahren dann nach Girona, beziehen das Hotel Ultonia und haben um 18.45 die Gruppenmesse in Sta Susanna, wenige Minuten vom Hotel. Eine Handvoll Einheimische feiern die Messe mit und loben hernach unsere Lieder und Kanons. Da das Abendessen auf 20.30 h angesetzt ist, nehmen viele auf der Plaza Sta Susanna ein Bier oder einen Martini als Aperitif. Menu: Crudité catalá mit Tomatenbrot, Seehecht (merluza) mit Kartoffeln und Zwiebeln, Zwiebacktörtchen mit Schokoguß. Bedient hat uns ein flinker, kleiner Ober mit markantem Kopf. Ich habe ihn auf dem “Dankeschön“-Kuvert karikiert, damit das Trinkgeld auch den Weg zu ihm findet. Die Kollegen haben ihn erkannt. - Es ist „Bergfest“, und in Barcelona ging es mit dem Essen bergab.

So 8.10. 9 h die Koffer zur Rezeption, denn Santi war mit dem Bus zuhause und nahm uns erst 12.50 h an Bord. Um 9.10 starten wir über die Onyar-Brücke „d’en Gomez“ zur Stiftskirche S. Feliú. (Felix und Narcissus waren frühchristliche Märtyrer) Die ältesten Sarkophage zeigen mythologische Motive wie den Raub der Proserpina oder eine Löwenjagd. Vorbei an der Nicolas-Kapelle und S. Pere de Galligants erreichen wir die „Arabischen Bäder“ (Türmchen) und über viele Stufen die Kathedrale. Stephanies Erläuterungen werden im 23 m breiten Hauptschiff schnell unterbunden, denn angeblich beginnt gleich ein Gottesdienst. Wir verweilen noch länger ohne Führung in der Kirche, aber keine Messe weit und breit. Vielleicht war die Aufseherin nur sauer, weil eine auswärtige Guia führte. Großartig das Museu mit dem gestickten Wandteppich der Schöpfung (1100), etwa zeitgleich mit der Stickerei von Bayeux (Wilhelm der Eroberer). Aus der Zeit vor 1000 stammt eine Abschrift des Apokalypsen-Kommentars von Beatus von Llébana mit westgotischen und arabischen Ornamenten. Diese Schatzkammer besitzt auch liturgische Geräte und eine Madonna aus dem 12. Jh. Aus der gleichen Zeit ist der Kreuzgang mit dem „Turm Karls des Großen“, der allerdings 300 Jahre vorher starb, und mit sehr feinen Bildhauerarbeiten, die an Sant Cugát erinnern. Vorbei am gotischen Armenhospiz (Almoina Pia) und durchs Judenviertel gehen wir über die eiserne „Brücke der alten Fischläden“ zur Plaza de Independência. Dort ist 11.40 bis 12.30 h Mittagspause. Danach kutschiert uns Santi über Vic, Manresa und Igualada zum Montserrat, wo der Sonntagsbetrieb einen Zeitverlust verheißt. Aber wir haben Glück und passieren nach einigen Minuten die entscheidende Ampel. Santi findet sofort eine Lücke im Busparkplatz, und wir können uns von 15.30 bis 17.30 im Klosterbereich aufhalten. An der Schwarzen Madonna vorbeizupilgern ist aussichtslos, die Schlange ist zu lang. Aber die Landschaft und das Wetter sind herrlich, wir sehen bis zum Tibidabo (ca. 50 km). 17.50 h beginnt die Serpentinen-Abfahrt durch das Tal des Llobregat und 18.45 h beziehen wir das Hotel Àmister an der Av. Roma in Barcelona. Busfahrer Santi verabschiedet sich, die nächsten zwei Tage bewegen wir uns mit U-Bahn oder Bus. Stephanie isst nicht im Hotel, sondern fährt mit dem Fahrrad zu ihrer Wohnung. Abendessen: Grüner Salat mit Mozarella-Perlen, sportlich junge Hähnchen-Schlegel mit Ananas, Torte Massini mit Sahne. Absacker in einer nahen Straßen-Bar mit Bier, Sangria und Carlos III.

Mo 9.10. Die etwa 900 m bis zum Hauptbahnhof Sants (zuhause nachberechnet) geht die Gruppe zu Fuß, Stephanie schleust uns in der U-Bahn zur Station „Diagonal“. Nach 150 m auf dem “Passeig de Gràcia“ kommen wir zur „Casa Milà“, (=La Pedrera, der Steinbruch) die Gaudí von 1906-10 gebaut hat. Von der Dachterrasse blicken wir über die Häuser Barcelonas aus dem 19. Jh. und zur „Sagrada Família“ hinüber. Im Dachgeschoss sind Gaudi-Bauten im Modell samt seinen Ketten-Modellen, darunter kann man in einer Wohnung studieren, wie eine reiche Familie um 1910 gelebt hat. – Weiter geht’s mit der U-Bahn zum Krankenhaus Sant Pau (gebaut 1906-12) von Lluís Doménech i Montaner, einem Weggefährten Gaudí‘s im katalanischen „Modernismo“. Die Mischung von Backsteinmauern, verziert mit Fliesen, fantasievollen Innenräumen, Portalen, Türmchen und Dächern hat kaum Vergleichbares im übrigen Europa. Derselbe Doménech y Montaner hat auch den Palau de Música gebaut. – Nach einer Mittagspause auf der Av. Gaudí treffen wir uns 15.15 vor dem Geburtsportal der Sagrada Familia, dessen Entstehung Gaudí bis zu seinem Tod 1926 noch begleitet hat. Danach und im spanischen Bürgerkrieg stockte der Bau, dessen Chor nach NW zeigt. Die gegenüberliegende Passions-Fassade (SW) wurde von Subirachs 1981 vollendet. Dabei löste der völlig entblößte Jesus am Kreuz einen Skandal aus. Der Bildhauer verwies auf die historische Realität: Die Römer haben alle Verbrecher nackt aufgehängt. Einer der Umstehenden auf Golgatha hat die Züge Gaudí’s, sein Grab ist in der Krypta. Als Benedikt XVI. die Basilika am 7.11.2010 weihte, verlieh eine Vielzahl wunderbarer Glasfenster dem Raum eine faszinierende Farbigkeit, sie sollte eine „Kirche aus Licht“ sein. Bis zum 100. Todestag Gaudí’s 2026 soll der Bau vollendet werden und mit 172 m den höchsten Kirchturm der Welt bekommen. – 18 h fahren wir mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof und laufen zum Hotel, wo 19.30 h das Essen beginnt. Gemüsesuppe, Merluza mit Erbsen, Möhren, Bohnen, Spargeln. Der Nachtisch heißt „Schwarzwälder Torte“, ist aber keine. Wahrscheinlich hat die Qualität des Hotelessens vier Teilnehmer bewogen, am letzten Barcelona-Abend auf den Ramblas zu essen. Der Reiseleiter konnte das aus Solidarität mit der Gruppe nicht machen.- Eine abendliche Runde genoss auf der Dachterrasse bei milden Temperaturen den Schlummertrunk, bedient von einem freundlichen Nigerianer, der die Beschreibung der richtigen Schwarzwälder Kirschtorte erstaunt zur Kenntnis nahm. Im Fernsehen lief Israel-Spanien: 0:1

Di 10.10. 9.30 h wandert die Gruppe wie gehabt zum Hauptbahnhof Sants, um mit der U-Bahn die Station „Liceu“ zu erreichen. Neben dem Gymnasium an der Rambla des Caputxins wurde am Ende des 18. Jh. ein Teatro gebaut, die heutige Opera. Sie brannte 1994 zum zweitenmal ab, wurde aber bis 2000 schöner wieder aufgebaut und erweitert. Hier wurden erstmals auf spanischem Boden Wagner-Opern gegeben. - Zu Fuß gehen wir zum alten Hospital Santa Creu (heute Bibliothek), (9.40 h). In einem Innenhof sind vier Azulejos-Bilder der Paulus-Geschichte von seiner Bekehrung bis zur Enthauptung. Durch den Palast der Vizekönigin von Peru (1778) kommen wir erstmals zum Markt der Boqueria, auf dem später die Mittagspause sein wird. Über die Rambla geht es zur Portaferriça (10.35 h) neben dem Palau Moja mit einem Azulejo-Bild, das die Stadtmauer 1774 zeigt. Diese wurde bei der Anlage der Ramblas über einem ehem. Flussbett niedergelegt. Nun sind wir im Barrí Gotic. Auf dem Vorplatz der Kathedrale stammen die Fundamente der 9 m hohen Mauern aus der Römerzeit, desgleichen ein Stadttor mit Rundtürmen. In der Kathedrale sieht man in der ersten rechten Langhauskapelle den „Cristo de Lepanto“, der 1571 den Bug des Flaggschiffes von Don Juan d‘Austria schmückte. Sehr originell sind die Miserikordien (=Steiß-Stützen) der Domherren im Chorgestühl, darunter ein Ehestreit und ein Alter, dem zwei hüllenlose Damen den Bart kraulen. Über den Sitzen die Wappen von ca. 60 Fürsten, die 1519 Karl V. huldigten, offenbar alle Mitglieder des Ordens vom Goldenen Vlies. In der Krypta werden in einem Alabaster-Sarkophag die Gebeine der Märtyrin Eulalia bewahrt (Anfang 4.Jh.), der Stadtpatronin von Barcelona. Im Kreuzgang von 1448 stehen Palmen und Magnolien, einigen Lärm aber macht eine Gänseschar, die ihre Hackordnung wohl immer wieder auskämpfen muss, obwohl sie vom Domkapitel bestens gefüttert wird. Bei einer Runde um den Chor bewundern wir unter den Wasserspeiern ein Einhorn und einen Elefanten.– Dann ist Zeit zur Mittagspause (13 h) auf dem Markt der Boqueria. - 13.40 h geht eine erste Gruppe mit Susanna (einheimisch) zum Museu Picasso, das von 14 -14.45 h besichtigt wird. Interessant sind die frühen Arbeiten, - der 14- 15jährige Schüler hat schon toll porträtiert, - es folgen die Zeichnungen und die erste Zeit in Paris, wenige Arbeiten stammen aus der Reifezeit des Genies in Barcelona. Gute Keramik ist zu sehen, sehr viele Stierkampf-Skizzen, - die kommen heute nach dem Verbot dieser Volksbelustigung aber nicht mehr an. Äußerst originell sind sein Variationen über „las meninas“ von Velasquez, etwa 50 Einzelbilder. – Nach dem Picasso-Museum, das im gotischen Palast der Berenguer d’Aguilar untergebracht ist, gehen wir zum Palau de la Musica und machen eine ausgiebige Kaffepause bis 16.30 h. Dieses Konzerthaus ist 1905-08 von Lluís Doménech i Montaner errichtet worden und ist noch fantastischer als das Krankenhaus Sant Pau. Danach sehen wir beim weiteren Altstadtrundgang die Plaza Real, die Agueda-Kapelle mit dem gotischen Dreikönigsaltar (da kommen wir mit Susanna gratis hinein), am Carrer Paradis die drei korinthischen Säulen von einem römischen Tempel, die Plaza St. Jaume – Jakobus auf dem Ross mit Siegesfahne und ohne Maurenköpfe - und am gegenüberliegenden Palau de la Generalitat den drachentötenden hl. Georg (Jordí), den Patron Kataloniens. Vor der „Generalitat“ demonstriert ein Katalane mit rot angemaltem Gesicht für die Freiheit seiner „unterdrückten Nation“. Den auf Puigdemont wartenden Journalisten und Kameraleuten ist er ein willkommener Pausenfüller. Susanna führt uns am Eingang zur alten Synagoge vorbei zum Platz der Philipp-Neri-Kirche und schließlich zur Basilika Santa Maria del Mar, die von Seeleuten im 15. Jh. erbaut wurde. Wie sie die Steine vom Montjuic anschleppten, kann man an der Rückwand in einem kleinen Relief bestaunen. - Hier vereinigt sich die Gruppe wieder unter der Führung von Stephanie. Mit ihr geht es zuerst mit dem Bus um die Kolumbus-Säule bis zur U-Bahn Barceloneta, und dann ins Hotel. Wir sind heute um die 12 km gelaufen. – 23 Barceloniken verzehren ein sättigendes Abendessen: Bunter Salat mit Thunfisch, Schweineschnitzel mit Dosengemüse und Sahnetörtchen. Die Bedienung hat es eilig: Zögerlich beim Wein-Nachschenken, dafür umso schneller beim Abräumen der Gläser. Der Fairness halber muss das Frühstücksbüfett an den drei Tagen sehr gelobt werden.

Mi. 11.10. Die Truppe steht 9.30 h mit Koffern zum Start bereit. Aber der Busfahrer lässt sich auf keine Weise herbeirufen, so dass 10.35 h ein Ersatzbus mit dem sehr freundlichen Carlos erscheint. Immerhin verpassen wir bei der kleinen Rundfahrt die morgendliche Rush-hour. Es geht zum Olympia-Hafen, dem Schifffahrtsmuseum und um die Kolumbus-Säule von 1888 herum auf den Montjuic. Dort besichtigen wir das Stadion, das für die Olympischen Spiele 1992 gebaut wurde und gehen zu Fuß zum Nationalmuseum – neogotisch mit Kuppeln und Türmen auf einer Fläche wie der Escorial. Um 11 h beginnen wir mit der Romanik, wo die Fresken vieler Kirchen zu sehen sind. Die Wände und Apsiden, von denen sie abgelöst wurden, hat man gleich nachgebaut, sogar die westgotischen Hufeisenbögen. – Stephanie führt die Gruppe auch in die Jugendstil-Abteilung mit fantasievollen Möbeln. Einige Unentwegte sehen sich die Schätze der Gotik an. Mittagspause auf der Aussichtsplattform, wo wir über ganz Barcelona schauen können. 13.50 h Aufbruch zum Flughafen. 16.10 – 17.50 Flug bei herrlichem Wetter über die Alpen, Genf, Stuttgart nach Frankfurt. Für zwei Damen wird das Kofferband zur Geduldsprobe, aber schließlich sind alle 19.15 h am Busparkplatz. Schön wars – Deo gratias !