Orthodoxe Akademie Kreta – Studienaufenthalt 1. bis 8. April 2016

Eine Inforeise zur Orthodoxen Akademie gab den Ausschlag, mit einer Gruppe von Kollegen, Mitgliedern des RKV, die Orthodoxie näher kennen zu lernen und einige Tage unter der Sonne Kretas zu verbringen.

Aus flugtechnischen Gründen flogen wir nach Heraklion und übernachteten dort. Wie herrlich am ersten Morgen: Frühstück hoch über der Altstadt – mit Blick auf Hafen und Stadt… schon dafür hat es sich gelohnt, nach Heraklion und nicht direkt nach Chania zu fliegen.

Besichtigung von Heraklion mit der Kirche des Minas, der Kirche des Titus, der Kathedrale, mit besonderem Höhepunkt, dass Guide Mirto als Sängerin uns die liturgischen Gesänge lebendig werden ließ. Archäologisches Museum – der Diskos von Phaistos (Δίσκος τού Φαιστού), die beeindruckenden Gefäße, Fresken, Schmuck … besonders in Erinnerung war mir noch von meinem ersten Besuch der Goldschmuck mit den Bienen… jetzt im neu gestalteten Museum viel effektiver in Szene gesetzt als vor vielen Jahren. Wir ließen das Ikonenmuseum aus und entschieden uns für einen ausführlicheren Besuch von Knossos…. Das Labyrinth des Minotaurus, eine verwirrende Anlage, in manchen Räumen die kunstvoll verzierten Pitharia, in denen Öl, Wein, Getreide aufbewahrt wurde. Auch den Programmpunkt Rethymnon strichen wir – es wäre zu spät geworden.

Dann wurden wir in der Akademie herzlich empfangen und während des gesamten Aufenthalts köstlich bewirtet. Die Akademie liegt außerhalb von Kolimbari oberhalb des Strands in der Nähe des Klosters Gonia – ein einladender heller Gebäudekomplex.

Die Akademie geht zurück auf Alexandros Papaderós. Sie will im Dialog die Orthodoxie bezeugen und mit der Liturgie vertraut machen, den Dialog von Glaube, Wissenschaft und Kultur fördern. Und so haben wir die Liturgie im Kloster nebenan erlebt und erklärt bekommen, wurden eingeführt in die Grundlagen der OAK und der Orthodoxie, die uns vorher sehr fremd erschien, uns aber bald immer vertrauter wurde.

Führung durch das Kloster Gonia, Gespräch mit einem jungen Gemeindepfarrer, Filmvorführungen über die Anfänge der Akademiearbeit, El Greco, Alexis Sorbas, Besuch der Bibliothek, des Herbariums, das sich der ökologischen Theologie und der Umweltethik verschrieben hat, des Ikonenateliers – eine Einführung, wie man eine Ikone skizziert, haben wir auch bekommen und umgesetzt.

Die Vorbereitung des Orthodoxen Konzils war permanent Thema – und wir denken im Nachhinein, wie enttäuscht wohl alle Beteiligten sein müssen, die sich so eingesetzt haben und dann nur so wenig Resonanz fanden. Bei einem von der Akademie organisierten Ausflug zu den Venizelos-Gräbern und dem Kloster Chrysopigi waren wir später in Chania auch touristisch unterwegs.

Im Kloster Chrysopigi werden Ikonen gemalt. Wunderschöne Ikonen sind zu sehen. Einige Wände warten noch darauf, mit Fresken ausgemalt zu werden – wir sahen die Skizzen auf den Wänden, aber wie das so ist, das Eigene kommt häufig zuletzt dran.

Außerdem bewirtschaftet das Kloster seine Ländereien auf ökologischer Basis – im Bewusstsein der Schöpfungsverantwortung. Junge Menschen werden in Ökologie unterrichtet – das sehen sie im Kloster als ihren Auftrag. Uns allen war klar: Wir haben enorm profitiert und viel gelernt, Fremdes verlor die Fremdheit - und wir haben bedauert, dass so viele Kollegen das Thema nicht interessant genug fanden.