Kulturreise nach Saudi-Arabien: Endlose Wüsten, alte Völker und Oasen

Saudi Arabien – das Land, das als Zentrum des Islam gilt, war touristisch stets ein nahezu weißer Fleck auf der Landkarte. Das hat sich geändert – die kulturell und geschichtlich faszinierende Monarchie öffnet sich mehr und mehr dem Fremdenverkehr, und mit der Lockerung der Einreisebeschränkungen gibt es auf einer Kulturreise durch Saudi-Arabien viel Gelegenheit, mehr über die grandiosen Kulturschätze der Saudis, die Spuren der Nabatäer, die beeindruckenden Hinterlassenschaften prähistorischer Siedler und die alten Städte hier auf der arabischen Halbinsel zu erfahren. Hinzu kommt: Saudi Arabien liegt am Persischen Golf und am Roten Meer mit der bedeutenden, internationalen Hafenstadt Jeddah in der Provinz Mekka, die von Jeminiten vor rund 2500 Jahren gegründet worden sein soll. Hier steht der höchste Leuchtturm der Welt, hier verfolgen die Saudis das ehrgeizige Projekt des Jeddah-Towers als höchstes Bauwerk weltweit. Die beeindruckende Altstadt ist ein Welterbe.

Kulturreise nach Saudi Arabien – Uralte Felsengräber

Ein besonders eindrucksvolles historisches Zeugnis ist die Oase Taymar an der früheren Weihrauchstraße, deren Geschichte auf die Zeit bis 2000 Jahre vor Christus zurückgeht, und von der auch in der Bibel erzählt wird. Interessant sind hier antike Hieroglyphen – Kartuschen, die auf den legendären Pharao Ramses III verweisen. Für Forscher ist das ein Beleg, dass bereits zu dieser Zeit wichtige Handelsbeziehungen mit Ägypten bestanden. Bemerkenswert ist die Stadtmauer, die nachgewiesen wurde. Sie soll eine Höhe von rund zehn Metern gehabt haben und nach und nach zu einem 15 Kilometer langen Bauwerk ausgebaut worden sein.

Eine der bekannteste Sehenswürdigkeit im Land aus ganz alten Zeiten sind die Felsengräber Madain Saleh, eine archäologische Stätte in der Nähe der Oase `Ula. Hier lag einst das antike Hegra oder Al Hijr, wie es auch genannt wurde, eine Stadt, die von den Nabatäern an dieser wichtigen Karawanen-Handelsroute errichtet wurde. Später übernahmen die Römer die Stadt, und auch sie hinterließen der Nachwelt beeindruckende Zeugnisse und damit spannende Ziele für eine Gruppenreise oder Gemeindereise nach Saudi-Arabien. Die Gräber der Nabatäer mit den Felsinschriften in aramäischer und  thamūdischer Sprache, 131 an der Zahl, stammen teilweise noch aus vorchristlicher Zeit und wurden sogar im Koran erwähnt. Eine Besonderheit hier ist das Einzelgrab Al-Farid, das die Nabatäer im 1. Jahrhundert nach Christus in einen Felsen meißelten, der einsam mitten in der Wüste steht. Die prächtige Fassade des Bauwerks, das unvollendet geblieben ist, gehört zu den eindrucksvollsten Zeugnissen eines alten Reichs, die uns hinterlassen wurden. Genauso aufsehenerregend ist auch der Qasr Al Bint Komplex der alten Nabatäerstadt – ein riesiger Felsblock mit 29 Gräbern, die teilweise in zwei Stockwerken angeordnet sind.

Gruppenreise durch Saudi-Arabien – die Farben der Wüste

Rund um die Oase liegt eine beeindruckende Wüstenlandschaft, in der sich besondere Farbschauspiele bieten und die bizarren Felsformationen und atemberaubenden Landschaftspanoramen bis zum Horizont reichen. Von hier ist es nicht mehr weit bis nach Al Ragasat mit den „tanzenden Bergen“ – ein einmaliges Naturschauspiel. Hier ist auch das Zuhause der Beduinen, nicht weit vom Jebel Khuraibah mit seinen drei Gipfeln entfernt. Eine Gruppenreise durch Saudi-Arabien in diese Region ist eine beeindruckende Zeitreise in die Vergangenheit des Landes, denn die Gegend ist reich an kulturellem Erbe mit vielen Zeugnissen aus der Antike wie Inschriften, Felsgravuren, Grabstätten und Siedlungen. Die archäologische Stätte bei Al-Khuraibah zum Beispiel, ein Ort, der in der Bibel Dadan genannt wird und einst Hauptstadt des antiken lihyanischen Reichs war, ist berühmt für seine Sandsteinfiguren und die sogenannten Felsengräber mit dem Löwengrab, die in den Felsen gehauen worden sind.

Studienreise nach Saudi Arabien ins moderne Riad

Ganz andere eindrucksvolle Stätten, die für eine Studienreise durch Saudi Arabien von Bedeutung sind, sind auch in der Hauptstadt Riad zu finden. Allein die Wolkenkratzer der modernen Metropole imponieren, von denen einige – etwa der Al Faisaliyah und der Al Mamlaka/Kingdom Centre - zu den höchsten der Welt zählen, aber auch die vielen historischen Gebäude wie Paläste, unzählige Moscheen und Festungen sind bemerkenswert. Ein besonders wichtiges Bauwerk für die Geschichte der Stadt und des Landes ist das Fort Masmak in der Altstadt als Keimzelle des heutigen Saudi-Arabiens, das im 19. Jahrhundert errichtet wurde. Sehenswert ist auch der Murabba-Komplex, der Herrschersitz des Landes, genauso wie der Justizpalast Al-Hokm.

Welterbe in Diriyya: Traditionelle Lehmbauten

Wer auf einer individuell geplanten Gruppenreise durch Saudi-Arabien unterwegs ist, kommt an der alten Oasenstadt Diriyya mit ihrer bemerkenswerten Lehmziegelarchitektur nicht vorbei, der Gründungsstadt des saudischen Königshauses. Die Stadt ist ein Vorort von Riad und Heimat der Herrscherfamilie Al Saud. Die Altstadt at-Turaif, ein Welterbe, wurde im 15. Jahrhundert gegründet, und ist bekannt für die Vielzahl traditioneller Lehmbauten und die verwinkelten, labyrinthischen Gassen im alten Stadtkern. Prachtvoll sind der Palast, der heute das Diriyya-Museum beherbergt, und die Al Zawihra-Moschee. Weiter nach Abha, Hauptstadt der Region Asir, ändert sich die Landschaft: Die Bergstadt mit dem grünen Wadi am Hedschas-Gebirge liegt 2200 Meter hoch und ist bekannt für den malerischen Wanderweg Al-Dahab, der grandiose Ausblicke auf das Bergpanorama eröffnet.

Gruppenreise durch Saudi Arabien zu Festungen und Palästen

Ha’il, früher Hauptstadt der arabischen Wüste und heute eine wichtige Station auf einer Pilgerreise nach Mekka, besticht nicht nur durch drei alten Festungen, sondern auch durch ein echtes Naturschauspiel: die Nafud-Wüste, die schon Lawrence von Arabien durchschritt. Die großen roten Sanddünen sind von einer unvergleichlichen Schönheit und ein Erlebnis für jeden, der die Stille und Ruhe in der Grandiosität dieser kargen Landschaft sucht. Von den drei Forts ist das Fort A’arif, das älteste der gesamten Stadt, eine imposante Lehmburg, Kulturerbe aus dem 17. Jahrhundert. Die rund 440 Quadratmeter große Festung liegt auf einem Hügel und liefert faszinierende Einblicke in die kulturelle Vergangenheit des Landes. Beeindruckend ist auch der zweistöckige Al-Qihlah-Palast mit seinen acht Wachtürmen, der in den 1940 Jahren errichtet wurde. Ursprünglich gebaut als eine Anlaufstelle für die Armee, war der Palast anschließend ein Gefängnis. Heute ist er ein historisches Wahrzeichen.

Felskunst aus prähistorischen Zeiten - Gemeindereise nach Saudi-Arabien

In der gesamten Region findet sich beeindruckende Felskunst aus prähistorischen Zeiten, zum Beispiel in Jubba: Rund 8000 Jahre alt sind die ältesten dieser Felsmalereien, die Tiere wie Kamele, Pferde und Ochsen abbilden – oder Menschen und Hunderudel, mit denen die Jäger und Sammler, aber auch die sesshaft Gewordenen einst auf die Jagd gegangen sind – ein absolutes Muss einer jeden Gemeindereise durch Saudi-Arabien. Auch Texte schrieben die Siedler der Region hier vor Urzeiten in die Felsen – Kunstwerke, die uns heute noch manches Rätsel aufgeben.

Rätselhafte Säulen und ein alter Königssitz

In Norden des Landes liegt die Provinz Al-Jouf mit der Hauptstadt Sakaka, und auch hier finden sich Spuren der Zivilisation, die weit ins frühe Paläolithikum hineinreichen. In Sakaka selbst sind es faszinierende Zeugnisse aus verschiedenen Epochen, die Burg Za’bal etwa oder die nahe Omar-ibn-al-Chattab-Moschee, die zu den Sehenswürdigkeiten gehören sowie das Schloss Mard. Spektakulär und rätselhaft sind die Rajajel-Säulen, Säulen aus Sandstein, die in einem weitläufigen Kreis zu 50 Gruppen zusammengefasst und von denen einige höher als drei Meter sind. Welchem Zweck dieses Bauwerk diente, ist unklar, fest steht auf jeden Fall, dass die Stelen rund 6000 Jahre alt sind, sie also aus dem vierten Jahrtausend vor Christus stammen. Forscher spekulieren, ob es sich dabei um Reste eines Tempels handelt. Auch hinter Dumat al-Jandal verbirgt sich eine interessante archäologische Stätte, die ebenfalls in der Provinz Al-Jouf liegt. Bis in das 10. Jahrhundert vor christlicher Zeitrechnung lassen sich die Spuren der dortigen Zivilisationen zurückverfolgen. Nach Überlieferungen war die Stadt einst Königssitz, und hier stand auch ein bedeutender Tempel. Spuren der Römer und Nabatäer wurden dort ebenfalls gefunden – ein spannendes Ziel jeder Kulturreise durch Saudi Arabien.  

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