Nach fast zweijähriger Vorfreude (und Vorbereitungen) trafen wir uns am 4. 10. 2014 um 11 Uhr am Sunderplatz, um gemeinsam zum Flughafen Köln zu fahren und nach Bari zu fliegen. Apulien war den meisten von uns unbekannt, jedoch muss schon hier gesagt werden, dass alle unsere Erwartungen bei weitem übertroffen wurden.
Apulien bildet den Südosten Italiens und erstreckt sich über 350 km Luftlinie (800 km Küste) entlang der Adria von der Gargano-Halbinsel (dem Stiefelsporn) bis zum Absatz des Stiefels. Das Gebiet ist sehr abwechslungsreich: Es besteht aus einer trockenen Kalkhochfläche (Karst) im Inneren und fruchtbaren Küstenebenen mit Getreide (vor allem Hartweizen für Pasta), Wein, Obst, Mandeln und Olivenanbau.
Wir sollten die gesamte Region kennen lernen und insgesamt 2200 km mit dem Bus zurücklegen.
Apulien war über die Jahrhunderte seiner geografischen Lage entsprechend ein Schnittpunkt verschiedenster Einflüsse: Griechen, Römer, Karthager (Schlacht von Cannae), Byzantiner, Langobarden, Sarazenen, Normannen, Staufer, Franzosen, Habsburger und Spanier kamen dorthin.
Dementsprechend kontrastreich und vielfältig war das Besichtigungsprogramm:
Romanische, gotische und byzantinische Kirchen und Kathedralen ¾ enge, verwinkelte Altstädte mit weiß getünchten Häusern, die an orientalische Kasbas erinnern eigentümliche Bauten wie die Trulli rund um Alberobello und nicht zu vergessen Castel del Monte, das berühmte achteckige Schloss Kaiser Friedrichs II. auf einem Hügel über der Ebene: die Krone Apuliens.
Der letzte Tag führte uns nach Matera in die Nachbarregion Basilicata (Lukanien) mit seinen Höhlenwohnungen, in denen bis in die 1960-er Jahre, trotz des Aufschwungs nach dem Zweiten Weltkrieg, einfache Leute und Tagelöhner unter ärmlichsten Bedingungen hausten. Diese Besichtigung machte uns sehr nachdenklich.
Die Hotels waren sehr gut ausgesucht, besonders das Strandhotel Levante in Torre Canne, wo viele von uns ein Zimmer mit Meerblick gebucht hatten und von der Aussicht schwärmten. Das Essen war abwechslungsreich und vorzüglich. Das beste Eis Italiens in Polignano a Mare zerging uns auf der Zunge und die Stimmung war während der ganzen Fahrt optimal.
Dazu trug auch bei, dass Herr Sickinger und Herr Krumm und nicht zuletzt unsere ausgezeichnete Reiseleiterin das Wohl der Teilnehmer stets im Blick hatten und immer darauf achteten, dass niemand verloren ging.
Als besonders angenehm empfanden wir es, dass es jeden Tag eine Andacht zum Thema Glaubensbekenntnis gab, was leider bei kirchlichen Reisen nicht mehr selbstverständlich ist.
Wir freuen uns bereits auf das Jahr 2016 und sind gespannt, wohin es dann geht.