Blog Reiseberichte

Landwirtschaftliche Reise nach Oberbayern

Verband landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen Wesel

Reisebericht zur Studienfahrt nach Oberbayern von Sonntag, 09.09. bis Samstag, 15.09.2018

Tag 1 – Sonntag, 09.09.2018

Pünktlich wie vereinbart traf der Reisebus der Firma Klaus Reisen mit dem Unternehmer und Fahrer Klaus Abels bei der Feuerwehr in Hamminkeln-Brünen ein. Hier konnten bereits die ersten Reisemitglieder zusteigen und nach wenigen Minuten ging es weiter zum zweiten Zustiegsort, Stralsunder Str. 23 in 46483 Wesel. Alle Reisemitglieder waren pünktlich zur Stelle und so konnte bereits um 7.05 Uhr bei herrlichem Wetter die weite Reise in das ca. 730 km entfernte Bad Feilnbach beginnen.

Bei ungestörten Verkehrsverhältnissen erreichten wir um 9.30 Uhr die Raststätte Bad Camberg West und legten bis 10.15 Uhr eine Pause ein, den notwendigen Kaffee gab es dazu aus der Bordbar. Um 10.15 Uhr setzten wir pünktlich unsere Reise fort und erreichten um 13.30 Uhr den Autohof Geiselwind, ebenfalls an der A 3, und verweilten dort zu einer Mittagspause bis 14.30 Uhr.

Nach weiteren vier Stunden Fahrtzeit erreichten wir um 18.20 Uhr unser heutiges Ziel, das Hotel „Maximilian“ in Bad Feilnbach. Nach der Zimmerbelegung trafen sich um 19.15 Uhr alle wieder zum gemeinsamen Abendessen. Von den 43 Teilnehmern hatten sich 42 für Schweinelendchen und Spätzle entschieden, ein Teilnehmer für Kichererbseneintopf mit Reis. Der Hotelservice war freundlich und bediente alle zu voller Zufriedenheit. Das Essen wurde von angeregter Unterhaltung begleitet und nach einem anstrengenden Tag hatten sich um 22.00 Uhr die meisten bereits auf ihre Zimmer verzogen.

Tag 2 – Montag, 10.09.2018

Bereits ab 7.00 Uhr stand den Gästen ein reichhaltiges Frühstücksbüffet zur Verfügung.

Das Tagesprogramm für heute begann um 9.00 Uhr, unser Reiseleiter für diesen Tag, Herr Bernlochner, begrüßte uns rechtzeitig, so dass wir pünktlich um 9.00 Uhr mit dem Reisebus zu unserem ersten Betriebsbesuch von Bernhard Gasteiger in Irschenberg starten konnten. Plangemäß erreichten wir um 9.30 Uhr den Betrieb Gasteiger, ein Fleckviehzuchtbetrieb in einer Höhenlage von 670 m über NN mit durchschnittlich 1300 mm Jahresniederschlag. Alle Reisemitglieder hatten vorab vom Unterzeichner einen ausführlichen Betriebsspiegel erhalten und konnten sich somit schneller mit den Zahlen zum Betrieb vertraut machen. Bei herrlichem Sommerwetter wurden wir von der gesamten Familie, Eheleute mit drei Söhnen und einem Auszubildenden, herzlich begrüßt.

Der Betrieb bewirtschaftet insgesamt 72 ha LF, davon sind 9 ha Ackerland, das insbesondere mit Mais bestellt wird, und bei dem Grünland sind ca. 44 ha Hochalm, auf denen im Sommer das Jungvieh aufgetrieben wird und von einer Almhütte aus betreut wird. Im Betrieb wurden insgesamt 110 Kühe und 140 Stück Jungvieh gehalten. Die Melkarbeit verrichten zwei Melkroboter, …

Nach der Einführung zum Betrieb stieß auch der Bruder des Betriebsleiters, Herr Dr. Bernhard Gasteiger, hinzu und konnte uns als Zuchtleiter des … die Vorteile des Zweinutzungsrindes anschaulich erläutern.

Die Pachtpreise für Ackerland beliefen sich in dieser Region bei 400 Euro je ha, für Grünland 250 Euro je ha.

Nach einem ausführlichen Rundgang durch den Kuhstall beendeten wir um 11.00 Uhr unseren Besuch auf dem Hof Gasteiger. Der Unterzeichner bedankte sich im Namen der Reisegruppe mit einem kleinen Präsent und den besten Wünschen für die Zukunft.

Unsere Reise führte zur Wendelsteinbahn in Osterhofen, wo wir pünktlich um 11.30 Uhr eintrafen und um 11.45 Uhr mit der Seilbahn zur Bergstation des Wendelsteins Fahrt aufgenommen haben. Die ca. 3 km lange Strecke wird lediglich durch einen Masten gestützt. Jede Kabine ist für 50 Personen zugelassen, bei voller Auslastung sind die Türen nur schwer zu schließen. Nach 15 Minuten Fahrtzeit trafen wir im Wendelsteinhaus ein, hier war für die Gruppe ein gemeinsames Mittagessen aus Erbsensuppe mit Würstchen und Brot vorbereitet worden. Der Service klappte reibungslos, so dass nach dem Essen bei herrlichem Wetter und guter Aussicht noch ein kleiner Rundgang zur Kapelle gemacht werden konnte.

Aufgrund des starken Besucherandrangs verzögerte sich die Abfahrt auf 14.00 Uhr, um 14.15 Uhr waren alle Teilnehmer jedoch wieder in der Talstation angekommen und unsere Busreise führte zum Klarerhof in Bayrischzell, wo wir schon um 14.30 Uhr wie geplant eintrafen. Alle Teilnehmer hatten auch hier vorab einen ausführlichen Betriebsspiegel erhalten, um sich schneller mit den betrieblichen Gegebenheiten vertraut zu machen.

Der Betrieb wird durch die Eheleute Barbara und Kajetan Leitner im Alter von 39 und 41 Jahren geleitet, zur Familie gehören auch zwei Kinder, der Sohn Kajetan 11 Jahre und die Tochter Marlene 9 Jahre. Wir wurden zunächst von der Betriebsleiterin begrüßt und bekamen die ersten Informationen zum Betrieb sowie dem zweiten Betriebszweig „Urlaub auf dem Bauernhof“. Für die Gäste stehen insgesamt vier Ferienwohnungen sowie zwei Doppelzimmer zur Verfügung. Nach kurzer Zeit trat auch schon der Betriebsleiter und Ehemann Herr Kajetan Leitner hinzu und erklärte uns sehr selbstbewusst und engagiert, dass sein rechter Unterarm infolge eines Unfalls mit der Rundballenpresse amputiert werden musste, erklärte aber freimütig, dass er mit der Prothese kaum behindert ist und alle Arbeiten ausführen kann.

Der Betrieb liegt ca. 800 m über NN, die Almen liegen in der Höhe von ca. 850 m bis 1300 m über NN. Die jährliche durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 1700 l je qm. Auf den Almen wird im Sommerhalbjahr das Jungvieh aufgetrieben und jeweils von einer Sennerin und einem Senner von den Almhütten aus betreut. Der Betrieb verfügt im Eigentum über ca. 100 ha Grünland und 100 ha Forst. Der durchschnittliche Kuhbestand beträgt ca. 40 Stück Kühe zuzüglich Nachzucht, gemolken wird auch hier mit einem Melkroboter der Firma Delawal. Der Boxenlaufstall ist ausgestattet mit zwei Kuhbürsten und einer Kuhdusche, die Hofboxen mit XXL-Weichbettmatte. Die durchschnittliche Milchleistung beträgt je Kuh ca. 10500 kg bei 2,9 Melkungen je Tag.

Bei dem anschließenden Betriebsrundgang konnten die Eheleute durch ihr engagiertes Auftreten überzeugen, viele wünschten sich so Meinungsfreudige in der öffentlichen Berufsvertretung. In der weiteren betrieblichen Entwicklung ist die Aufstockung der Ferienwohnungen von vier auf sechs geplant und zur Attraktivität eventuell ein Swimmingpool. Bei angeregter Diskussion verging die Zeit wie im Flug, um 16.20 Uhr beendeten wir die Besichtigung, der Unterzeichner bedankte sich im Namen der Reisegruppe mit einem kleinen Präsent und wünschte der Familie weiterhin gute Teamarbeit und viel Erfolg.

Um 17.00 Uhr trafen wir am Hotel ein und nutzten bei herrlichem Wetter die Zeit zu einem Kaffee. Um 19.00 Uhr trafen sich wieder alle zum gemeinsamen Abendessen. Heute hatten sich 34 Teilnehmer für das Wiener Saftgulasch mit Nudeln und neun Teilnehmer für Käsespätzle entschieden. Die angeregte Unterhaltung wurde auch hier fortgesetzt, bis ca. um 22.00 Uhr sich wieder alle auf ihre Zimmer verzogen hatten.

Tag 3 – Dienstag, 11.09.2018

Heute stand auf dem Programm ein Tagesausflug zum Chiemsee, das Wetter war wie in den Vortagen hochsommerlich mit Temperaturen bis 26 Grad.

Das Frühstück war heute ab 6.00 Uhr vereinbart, denn die Abfahrt war für 7.10 Uhr vorgesehen.

Pünktlich wie immer konnte das Tagesprogramm beginnen, zunächst führte uns die Fahrt nach Miesbach zum Bahnhof, um unsere heutige Reiseleitung, Frau Barbara Philipp, dort abzuholen. Um 8.45 Uhr erreichten wir wie vorgesehen den Parkplatz am Schiffsanleger und nach dem Besorgen der Fahrkarten setzte sich um 9.00 Uhr das Schiff für die kurze Überfahrt zur Herreninsel in Bewegung. Um 9.15 Uhr legte das Schiff bereits wieder an und man versammelte sich, um nach ca. 25 Minuten Fußweg zum Schloss zu gelangen. Von 10.25 Uhr bis 10.55 Uhr wurden wir durch die Prunkräume des Königsschlosses geführt, nach der Besichtigung ging es wieder zurück zur Schlosswirtschaft auf der Herreninsel. Hier war wieder ein gemeinsames Mittagessen angemeldet. Heute gab es Schnitzel „Wiener Art“ mit Pommes. Um 13.50 Uhr trafen sich wieder alle am Schiffsanleger, um eine weitere Fahrt zur Fraueninsel mit Rundgang und Besichtigung vorzunehmen.

Um 15.15 Uhr setzten wir unsere Schifffahrt nach Gstadt fort und nach 10 Minuten Fahrzeit erreichten wir den Anleger und stiegen anschließend wieder bei unserem Fahrer Klaus in den Reisebus und starteten in Richtung Hotel. Unsere Reiseleitung Frau Philipp stieg zwischenzeitlich in Miesbach am Bahnhof wieder aus und wir erreichten unser Hotel um ca. 17.00 Uhr. Für das gemeinsame Abendessen um 19.00 Uhr hatten sich heute 33 Teilnehmer für Pfeffergeschnetzeltes mit Reis und zehn Teilnehmer für einen Gemüsestrudel auf Tomatensoße entschieden. Die vielen neu gewonnenen Eindrücke sorgten auch heute für eine angeregte Unterhaltung und gegen 22.00 Uhr hatten sich nach einem anstrengenden Tag die meisten auf ihre Zimmer verzogen.

Tag 4 – Mittwoch, 12.09.2018

Nach dem gewohnten und reichhaltigen Frühstücksbüffet begann das Tagesprogramm heute um 8.30 Uhr mit der Abfahrt zum Besuch des Hofes von Ludwig Dailler.

Alle Teilnehmer waren schon sehr gespannt, da in der Ankündigung bereits auf einen Betrieb mit ca. 20 Kühen und einem neu erbauten Laufstall mit einer Herdenleistung von über 11000 kg berichtet wurde.

Wie vorgesehen trafen wir um 9.00 Uhr auf dem Betrieb Ludwig Dailler ein und erlebten einen jungen und agilen Betriebsleiter, der vor zwei Jahren den Betrieb von seinen Eltern übernommen hatte. Herr Dailler war von der Ausbildung her Fliesenleger, hatte aber im Nachhinein erkannt, dass sein Herz für den Beruf des Bauern schlägt und hatte sich 2015/16 zum Bau eines Boxenlaufstalles mit 24 Plätzen entschieden. Das Melken wurde noch im alten Anbindestall vollzogen, dafür wurden die Kühe täglich über den Hof in das Altgebäude getrieben. Der Hof machte einen sehr aufgeräumten Eindruck und während des Betriebsrundganges ergaben sich viele interessante Diskussionen. In Bezug auf die Berufsvertretung der Landwirte und die dazugehörige Agrarpolitik hatte der noch junge Bauer klare und zufriedene Antworten.

Nach einer kurzen Verabschiedung mit einem kleinen Gastgeschenk ging unsere Fahrt um 10.30 Uhr weiter zum Bahnhof nach Gmund, um unsere Reiseleitung für den heutigen Tag Frau Philipp abzuholen. Anschließend führte uns die Reiseroute nach Bad Tölz, wo im Gasthaus Kolber Bräu von 12.30 Uhr bis 14.00 Uhr ein gemeinsames Mittagessen organisiert war. Heute gab es einen traditionellen Schweinebraten mit Blaukraut und Kartoffelknödel, es wurde kräftig aufserviert.

Um 14.20 Uhr setzten wir unsere Fahrt zum Kloster Benediktbäuern fort und nahmen pünktlich von 15.00 Uhr bis 16.15 Uhr an einer lokalen Führung durch das Kloster teil. Bei der Klosterführung erfuhren wir auch von vier symbolhaften Ornamenten an der Zimmerdecke, die darauf hinweisen sollten, dass sich der Mensch die Klugheit, die Gerechtigkeit, die Standhaftigkeit und dabei das Maßhalten beachten sollte. Um 16.15 Uhr beendeten wir die interessante Klosterführung und hatten dann noch die Gelegenheit, im Klostergarten bei herrlichem Sonnenwetter einen Kaffee zu trinken.

Um 17.00 Uhr setzten wir unsere Reise fort, unsere Reiseleitung Frau Philipp verabschiedeten wir um 18.00 Uhr auf halbem Wege, denn Frau Philipp hatte ihr Fahrrad im Bus mitgenommen und radelte nun nach Hause. Unser Hotel erreichten wir um 18.30 Uhr und es blieb nur wenig Zeit, um um 19.00 Uhr das gemeinsame Abendessen einzunehmen. Heute gab es gekochten Tafelspitz mit Meerrettichsoße und Kartoffeln, dafür hatten sich 42 Teilnehmer entschieden und einmal wurde Lasagne serviert. Wie auch an den Vortagen klappte der Hotelservice sehr gut und man hatte sich wie immer viel zu erzählen.

Tag 5 – Donnerstag, 13.09.2018

Das Tagesprogramm begann heute um 9.30 Uhr. Unsere heutige örtliche Reiseleitung übernahm wieder Herr Bernd Lochner, der ebenfalls pünktlich zur Stelle war.

Um 9.30 Uhr setzte sich der Reisebus in Richtung Miesbach in Bewegung. Die im Jahre 2014 für ca. 9 Millionen errichtete Oberlandhalle, auf einem Areal von ca. 18 ha, dient insbesondere der Zuchtviehvermarktung. Hierzu gehören wöchentliche Kälberauktionen sowie monatliche Zuchtviehversteigerungen. Empfangen wurden wir von Herrn Dr. Bernhard Gasteiger, Zuchtleiter des Verbandes, den wir bereits am ersten Tag auf dem Betrieb seines Bruders kennen gelernt hatten. Anschließend konnten wir dem Kälberauftrieb beiwohnen und auch die anschließende Auktion von ca. 600 Kälbern, die in ca. zweieinhalb Stunden versteigert wurden, beobachten.

Von 12.00 Uhr bis 13.15 Uhr konnten wir unser vorbestelltes Mittagessen in der Kantine der Oberlandhalle einnehmen. Heute gab es Rinderbraten mit Salat und Spätzle.

Um 13.15 Uhr verabschiedeten wir uns von Herrn Dr. Gasteiger und nahmen Fahrt auf zum Tegernsee mit einer kurzen Pause. Um 14.50 Uhr erreichten wir bereits unser nächstes Ziel, die Naturkäserei Tegernseer Land in Kreut. Ohne Verzögerung trafen wir um 14.50 Uhr an der Käserei ein und wurden zu einer vorbestellten Führung durch die Käserei empfangen. Zu Beginn gab es einen kleinen Rückblick zur Entstehung dieser genossenschaftlich organisierten Käserei. Anlass war die große Unzufriedenheit der landwirtschaftlichen Milcherzeuger mit ständig fallenden Auszahlungspreisen. Um eine höhere Wertschöpfung aus dem eigenen Produkt zu erzielen, schlossen sich ca. ein gutes Dutzend von Landwirten zur Genossenschaft Tegernseer Land zusammen, um die Verantwortung für Qualität, Veredlung und Vermarktung des eigenen Produktes Milch selbst in die Hand zu nehmen. 2009 wurde mit dem Bau der Naturkäserei begonnen. Schon ein Jahr später nahm die Produktion der Heumilchspezialitäten ihren Anfang. Anteilseigner aus allen Bevölkerungsschichten und verteilt über das ganze Bundesgebiet machten dies möglich. Bis zum heutigen Tag schenken über 1400 Anteilseigner der Käserei ihr Vertrauen. Die Kühe werden ausschließlich mit Heu gefüttert und haben soweit als möglich Weidegang. Die Produktpalette hat sich ständig erweitert und findet in Spezialitätengeschäften und Direktvermarktung zu kostendeckenden Preisen guten Absatz. Nach einer kurzweiligen Kostprobe blieb noch die Möglichkeit im Hofladen den ein oder anderen Käse zu ordern. Um 16.15 Uhr ging es bereits weiter zur nächsten Betriebsbesichtigung, zur Edelbrandbrennerei Liedschreiber in Gmund.

Um 16.40 Uhr wurden wir von dem Betriebsleiterehepaar Liedschreiber herzlich empfangen. Der Betrieb hat sich insbesondere auf das Destillieren edler Brände aus Obst spezialisiert. Neben der Besichtigung der Produktions- und Lagerräume gab es im Anschluss im neu erbauten Veranstaltungsraum eine Verkostung der Spezialitäten. Den repräsentativen Neubau im Hintergrund nutzten wir zur Aufnahme unseren Gruppenfotos. Auch hier nutzten einige die Gelegenheit zum Einkauf der Spezialitäten.

Unser Hotel erreichten wir heute um 19.10 Uhr, das Abendessen war vorab auf 19.30 Uhr verschoben worden. Heute gab es für 15 Teilnehmer „Serbisches Reisfleisch“, 28 hatten sich für einen Gemüseeintopf mit Putenstreifen entschieden. Nach einem anstrengenden Tag und lebhafter Abendunterhaltung hatten sich viele bereits zeitig auf ihre Zimmer begeben. Am späten Abend setzte der erste Regen ein.

Tag 6 – Freitag, 14.09.2018

Das unverändert reichhaltige Frühstück stand heute ab 6.30 Uhr zur Verfügung, damit unsere Fahrt für den heutigen Tag pünktlich um 8.15 Uhr beginnen konnte. Aufgrund der unsicheren Verkehrslage um die große Stadt München war die Abfahrtszeit etwas vorverlegt worden, ohne verkehrsbedingte Störungen erreichten wir um 8.45 Uhr die Besamungsstation der Bayern Genetik GmbH in Grub bei München. Wir wurden von dem Geschäftsführer, Herrn Dr. Thomas Grub, herzlich empfangen und über das Unternehmen Bayern Genetik GmbH, welches weltweit Stützpunkte unterhält, aufgeklärt. In Grub selber sind 100 wertvolle Zuchtbullen untergebracht, insgesamt verfügt das Unternehmen über 460 Bullen, davon 450 Fleckviehbullen. Die Bullen werden ausschließlich mit Heu gefüttert und bekommen zusätzlich ein Kilo Kraftfutter. Der Marktwert für erfolgreiche Bullen wurde mit drei bis fünf Millionen Euro angegeben. Von dem Mitarbeiter Herrn Holzer, der für den Ankauf von Zuchttieren zuständig ist, bekamen wir anschließend von einem Besuchergang wertvolle Bullen einzeln vorgeführt. Nach der Vorführung ging es in einem Gemeinschaftsraum, wo Herr Dr. Grub das weltweite Unternehmen vorstellte und insbesondere auch die Zuchtziele und -erfolge besonders darstellte. Verbunden mit einem kleinen Umtrunk verabschiedeten wir uns um 11.15 Uhr zu einer Weiterfahrt zu den Hermannsdorfer Landwerkstätten.

Mit leichter Verspätung trafen wir um 12.30 Uhr in Hermannsdorf auf dem Betrieb der Familie Schweisfurth, ehemals Herta Wurst aus Herten, ein. Der Unterzeichner suchte auf dem weiträumigen Gelände unseren Ansprechpartner mit dem Vornamen Klaus und führte anschließend den Bus zu dem dafür vorgesehenen Parkplatz. Anschließend versammelten sich alle vor dem Informationsgebäude und Klaus erläuterte uns die Entstehung dieses Betriebes. Besonders am Herzen liegt uns eine zeitgemäße Erneuerung einer verloren gegangenen Agrarkultur. Das heißt für uns Achtsamkeit im Umgang mit Boden, Wasser und Pflanzen, eine würdevolle Behandlung unserer bäuerlichen Nutztiere und Respekt für das alte, gewachsene Handwerk. Dabei entstehen Lebens-Mittel, die wieder Mittelpunkt zum Leben sein sollen. So die Philosophie von Karl Ludwig Schweisfurth, Gründer der Hermannsdorfer Landwerkstätten.

Durch den Betrieb werden heute ca. 80 ha LF und 30 ha Wald bewirtschaftet. Die Bewirtschaftung erfolgt nach anerkannten biologischen Richtlinien und darüber hinaus eigens auferlegten Haltungs- und Bewirtschaftungsauflagen. Der Betrieb verfügt über eine Warmfleischmetzgerei, eine Rohmilchkäserei, eine Natursauerteigbäckerei, eine Spezialitätenküche, eine Brauerei, eine Schnapsbrennerei und eine Kaffeerösterei. In allen Handwerksbereichen wird ausgebildet und die Produkte werden in eigenen Hofläden und Verkaufsständen in München vermarktet. Darüber hinaus werden von umliegenden Partnerbiobetrieben ebenfalls Produkte angekauft und vermarktet. Im Stammbetrieb selber mit den Handwerksbetrieben sind zur Zeit 90 Mitarbeiter beschäftigt. Unter Einfluss aller Verkaufsstände und Märkte finden über 200 Mitarbeiter hier ihre Beschäftigung. Das Unternehmen wurde 1986 gegründet und nach vielen Jahren, in denen das Unternehmen durch den Eigentümer subventioniert wurde, schreibt das Unternehmen nach Auskunft von Klaus heute schwarze Zahlen. In München sind auch Erlöse von 20,00 Euro je kg Hähnchenfleisch sowie für das tägliche Frühstücksei von 72 Cent realisierbar. Schweinefleisch geht für 28,00 Euro je kg über die Theke, ein solches Preisniveau ist jedoch nur in Millionenstädten zu realisieren und das Unternehmen insgesamt nicht überall zu kopieren.

Nach der Betriebsführung führte uns Klaus in einen Gemeinschaftsraum zur Verkostung von Brot, Wurst, Käse und Bier. Alle Produkte fanden große Anerkennung bei den Besuchern. Um 15.00 Uhr beendeten wir unseren Besuch und unsere Fahrt führte uns zu unserem Stammhotel, das wir um 15.45 Uhr erreichten und bei herrlichem Wetter Zeit für einen Kaffee und Apfelstrudel fanden. Das Abendessen war heute für 18.30 Uhr vorgesehen. 17 Teilnehmer hatten sich für Hirschgulasch mit Knödel und 26 Teilnehmer für Zander auf Paprikasoße mit Kartoffeln entschieden. Wie auch an den Vortagen gab das abwechslungsreiche Programm reichlich Gesprächsstoff für den ganzen Abend.

Tag 7 – Samstag, 15.09.2018

Ab 6.30 Uhr stand für uns heute zum letzten Mal das reichhaltige Frühstücksbüffet zur Verfügung, damit die Abfahrt in Richtung Heimat pünktlich um 8.00 Uhr beginnen konnte. Pünktlich wie immer standen alle um 7.45 Uhr mit ihren Koffern zum Verladen bereit. Alle Schlüssel waren an der Rezeption abgegeben, so dass wir pünktlich um 8.00 Uhr die Heimreise antreten konnten. Unsere erste Pause legten wir wiederum am Autohof Geiselwind von 11.20 Uhr bis 12.35 Uhr ein, unser Busfahrer Klaus hatte uns bereits angemeldet und so bekamen wir reservierte Plätze, so dass es keine Verzögerungen gab. Eine sehnlichst erwartete Kaffeepause gab es von 16.10 Uhr bis 17.00 Uhr, ehe die Weiterfahrt nach Wesel fortgesetzt wurde.

Kurz vor Reiseende bedankten sich Werner Cappell-Höpken und Ernst Daubenspeck mit einer ansehnlichen Spende bei dem Unterzeichner sowie unserem zuverlässigen und sehr souveränen Fahrer Klaus Abels. Der Unterzeichner bedankte sich anschließend bei allen Teilnehmern für das harmonische Miteinander und für das Interesse an der Fahrt mit dem Versprechen, wie in den Vorjahren wieder Anfang November ein Treffen zu gemeinsamen Gedanken und zum Bildertausch zu organisieren.

Soweit die noch frischen Eindrücke zum Besuch bei den Bayern, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Es grüßt herzlich euer Reisebegleiter

Dieter Schneider

Wir möchten uns bei unseren Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern sowie deren Teilnehmern ganz herzlich für die tollen und umfassenden Reiseberichte, Tagebücher, Gedichte und Gedanken zu den Reisen bedanken!