Blog Reiseberichte

Reisebericht einer landwirtschaftlichen Reise in Deutschland

Rückblick einer 6-tägige Agrareise, landwirtschaftlichen Reise nach Sachsen und ins Ergebirge

Schottland, landwirtschaftliche Reise, Agrarreise

vom 14. bis 19.09.2014

 

Sonntag, 14. September

Wie in den Reiseunterlagen angekündigt trafen sich alle 31 Reisemitglieder um 7.00 Uhr an der Abfahrtstelle, Stralsunder Straße 23 in Wesel.

Der Reisebus wurde wiederum von der Firma PM Reisen mit dem uns vertrauten Fahrer Reinhold Stenert gestellt.

So nutzten einige Reisemitglieder bereits die Zustiegsmöglichkeit in Marienthal und in Brünen, um 7.15 Uhr hatte der Bus in Wesel alle Teilnehmer aufgenommen und auch die Koffer waren ordentlich verstaut, sodass eine lange Fahrt bis nach Dresden beginnen konnte.

Bei trockenem aber bedeckten Wetter mit 13 Grad Temperatur begann eine angenehme Fahrt ohne Verkehrsstörungen. Von 9.25 Uhr bis 10.00 Uhr machten wir unsere erste Pause auf der Raststätte am Biggenkopf und setzen die reibungslose Fahrt fort.

Das Ehepaar Marie und Paul Quernhorst hatten vorab bereits zu erkennen gegeben, dass sie kurz vor der Reise noch ihre Goldhochzeit gefeiert hatten und warteten um 11.00 Uhr mit einem kleinen Umtrunk während der Fahrt auf.

Die Mittagspause legten wir von 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr und einer Temperatur von mittlerweile 19 Grad in der Umgebung von Eisleben ein. Eine weitere Pause wurde von 14.40 Uhr bis 15.20 Uhr eingelegt, hier servierte uns Marie Querhorst einen selbstgebackenen Kuchen und Kaffee dazu gab es aus der Bordbar. Um 16.45 Uhr erreichten wir bereits unser Ziel, das Ibis Hotel Lilienstein in Dresden.

Der Unterzeichner besorgte zunächst die Zimmerliste mit den dazugehörigen Karten, die anschließende Zimmerbelegung funktionierte reibungslos. Das Hotel hatte insgesamt 10 Stockwerke und stammte aus der Zeit der Plattenbauten, die Zimmereinrichtungen sowie die Zimmergröße und Nasszelle entsprachen hier einem Einzelzimmer. Dennoch hatten sich alle Reisemitglieder den Gegebenheiten angepasst und trafen sich um ca. 18.00 Uhr wieder im Hoteleingang um einen kleinen Erkundungsgang in das Stadtinnere zu machen. Das Abendessen war für 19.00 Uhr im Restaurant des Hotels angekündigt und alle waren pünktlich zur Stelle. Das Drei-Gänge-Menü wurde zügig serviert und auch der übrige Service klappte reibungslos. An den Tischen wurde sich noch angeregt unterhalten, um 23.00 Uhr hatten aber bereits alle die Zimmer aufgesucht.

 

Montag, 15. September

Ein reichhaltiges Frühstücksbuffet stand bereits ab 6.00 Uhr zur Verfügung, unser Reisebeginn war heute für 9.00 Uhr vereinbart. Unsere Reiseleitung für die kommenden Tage, Claudia, war bereits um 8.45 Uhr zur Stelle, sodass wir pünktlich um 9.00 Uhr mit einer kleinen Stadtrundfahrt beginnen konnten. Ab 9.30 Uhr begann bereits ein kleiner Stadtrundgang zu den historischen Sehenswürdigkeiten wie dem Zwinger, dem Theaterplatz und der Hofkirche ehe man um 11.00 Uhr zu einer Filmvorführung in der Frauenkirche eintraf. Mit dem Titel „Faszination Frauenkirche“ wurden uns ausführliche Informationen über die Geschichte der weltbekannten evangelisch-lutherischen Kirche geboten. Bereits 1745 wurde die Kirche eröffnet, ehe sie am 13. und 14. Februar 1945 als Folge der Kriegswirren zerstört wurde. Insbesondere das Feuer in der gesamten Stadt mit Temperaturen von über 1200 Grad brachten das Kalksandstein­gebäude zum Einsturz. Der Wiederaufbau begann 1993 mit dem sorgsamen Abtragen der Trümmerhaufen, der eigentliche Aufbau begann 1996 und dauerte bis ca. 2005 bis zur Vollendung. Im weiteren Verlauf der Besichtigung gab es um 12.00 Uhr eine fünfzigminütige Orgelandacht einschließlich ausführlicher Erläuterungen zur Kircheninnenausstattung. Von 13.00 bis 14.00 Uhr konnte jeder in Eigenregie einen Imbiss zu sich nehmen ehe man sich um 14.15 Uhr am Martin-Luther-Denkmal traf um an einer exklusiven Führung in der Semperoper teilzunehmen.

Um 15.30 Uhr setzten wir unseren Stadtrundgang zum Residenzschloss mit seinem Membrandach zu dem Schlossplatz fort, vorbei an dem größten Keramikbild der Welt, bestehend aus 24000 Kacheln aus  Meissnerporzellan. Um 16.40 Uhr war unser Fahrer Reinhold am vereinbarten Treffpunkt zur Stelle und nun gab es endlich die Möglichkeit für Karl und Anne Terhorst, die heute ihren 47. Hochzeitstag hatten, mit einem kleinen Umtrunk im Bus mit allen anzustoßen. Das Hotel erreichten wir um 17.00 Uhr und nach einer Verschnaufpause versammelten wir uns um 18.30 Uhr wieder zu einem kleinen Fußmarsch unter Begleitung von Reiseleitung Claudia, die uns zu dem historischen Restaurant Pulverturm an der Frauenkirche führte. In einem Kellergewölbe, in dem früher Schießpulver lagerte, bekamen wir ein besonderes Drei-Gänge-Menü mit Unterhaltungseinlagen serviert. Für den Rückweg wurden einige Taxen bestellt, der überwiegende Teil nutze das herrliche Abendwetter zu einem kleinen Spaziergang in Richtung Hotel.

 

Dienstag, 16. September

Das Frühstücksbuffet wurde wieder ab 6.00 Uhr eröffnet und die Hauptspeisezeit war jedoch 7.30 Uhr bis 8.30 Uhr, aufgrund der guten Belegung mit einigen Reisebussen war der Andrang zum Frühstück immer sehr groß, als Ausweichmöglichkeit konnte man auch auf das Buffet in der ersten Etage zurückgreifen.

Unsere Abfahrt war heute wieder für 9.00 Uhr vereinbart und Reiseleitung Claudia war pünktlich zur Stelle, heute ging es zu einer Fahrt in die Sächsische Schweiz, die mit einer Schifffahrt von Pirna nach Königsstein begann. Bei sehr herrlichem Wetter erreichten wir um 10.00 Uhr die Abfahrtstelle in Pirna für eine zweistündige Schifffahrt über Wehlen und Rathen nach Königsstein, wo wir pünktlich um 12.15 Uhr eintrafen. Nach einer kurzen Fahrt in Reinholds Bus erreichten wir um 12.30 Uhr unser nächstes Besichtigungsziel, die Agrarproduktion, wo uns Frau Senger als Vorstandsmitglied freundlich begrüßte und wir zunächst zur vorbestellen herzhaften Kartoffelsuppe eingeladen wurden. Ab 13.30 Uhr ging es zur Besichtigung des landwirtschaftlichen Betriebes. Frau Senger händigte allen zu Beginn einen Betriebsspiegel aus. Frau Senger arbeitet bereits seit 1982 im gleichen Betrieb, früher als LPD Genossenschaft geführt, die heutige Genossenschaft hat insgesamt 55 Mitglieder, in der 65 Mitarbeiter und neun Auszubildende beschäftigt sind. Insgesamt werden ca. 1550 ha LF bewirtschaftet, davon 30 Prozent als Grünland. Der Rinderbestand insgesamt beträgt 1500 Stück, davon 500 Milchkühe mit der durchschnittlichen Lebensleistung von 33000 kg je Kuh. 110 Mutterkühe mit Nachzucht sowie 450 Weidemastochsen gehören gleichfalls zum Bestand. Die Milchquote beträgt ca. 4,7 Millionen Kilogramm. Mastschweine werden ca. 600 Tiere gehalten, darüber hinaus gibt es noch eine Biogasanlage mit 75 KW auf Güllebasis.

Der Betriebt verfügt weiterhin über einen eigenen Landschlachthof, wo jährlich ca. 2000 Mastschweine und 230 Rinder geschlachtet werden. Die Vermarktung der hofeigenen Produkte erfolgt auf vier Standorten in der Region. 7000 Legehennen gehören ebenfalls zum Inventar. Der Kuhstall wurde im Jahr 2007 erbaut, als Melkstand dient ein 24-iger Karussell.

Auf dem Ackerland werden Silomais, Winterweizen, Wintergerste, Raps und Erbsen angebaut. Als Ausgleichszahlung enthält der Betrieb ca. 300 Euro je Hektar. Die interessante Besichtigung beendeten wir um 15.30 Uhr. Unser nächstes Ziel für diesen Tag war die Bastei im Elbsandsteingebirge am rechten Elbufer zwischen Rathen und Wehlen gelegen. Um 16.30 Uhr erreichten wir den Parkplatz um bis 17.30 Uhr einen Spaziergang zur eigentlichen Plattform der Bastei mit einem besonderem Ausblick auf das Elbsandsteingebirge zu machen. Hier fielen bei herrlichem Wetter ganz unerwartet einige Regentropfen. Die Bastei ist ein unbedingt lohnender Besuch.

Das Hotel erreichten wir um 18.40 Uhr, Reiseleitung Claudia hatte das Abend­essen auf 19.30 Uhr verlegen lassen. Pünktlich wie immer waren alle zu Tisch um das Drei-Gang-Menü einzunehmen und in anschließender gemütlicher Runde noch einen Trunke zu sich zu nehmen und den herrlichen Tag ausklingen zu lassen.

Mittwoch, 17. September

Wie auch an den Vortagen gab es wiederum ab 6.00 Uhr ein reichliches Frühstücksbuffet, unsere Abfahrt war wieder auf 9.00 Uhr festgelegt worden. Bei herrlichem Sonnenwetter setzten wir uns pünktlich zur Besichtigung eines Geflügelhofes in Bewegung. Um 10.10 Uhr trafen wir auf dem Betrieb ein und wurden von dem Eigentümer freundlich begrüßt. In seinen Ausführungen erläuterte uns Herr Riedel, dass er vor der Wende bereits als Leiter der LPG und speziell als Rinderzüchter tätig war. Ab dem Jahr 1992 wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit und kaufte einen Teil dieser LPG mit insgesamt 6000 Legehennen.

Heute beschäftigt der Betrieb insgesamt 60 Mitarbeiter und bewirtschaftet ca. 200 ha LF, auf denen insgesamt 250000 Legehennen an 11 Standorten gehalten werden. Allen Tieren wird Freilandhaltung angeboten, für neun Hennen ist ca. 1 qm Fläche zur Verfügung zu stellen. Als Einstreu werden Holzpresslinge verwendet, die Legeleistung beträgt im Durchschnitt 94 Prozent bei einem Futterverbrauch von ca. 120 Gramm je Henne und Trank. Auf dem Weg zur Stallanlage vor Ort, wo insgesamt 30000 Hennen in zwei Abteilen gehalten werden, ging es noch an einer kleiner Herde schottischer Hochlandrinder vorbei, deren Produkte auch im Hofladen vermarktet werden. In dem Hühnerstall selbst muss für vier Hühner je 1 qm Stallfläche zur Verfügung gestellt werden, die Tiere machten alle einen sehr gesunden und vitalen Eindruck. Anschließend wurden uns die modernen Sortier- und Abböckmaschinen vorgestellt mit einer Leistung von 30000 Eiern je Stunde. Um 11.30 Uhr beendeten wir diese interessante Besichtigung und wurden zu einem vorbestellten Imbiss eingeladen. Der Imbiss war sehr reichhaltig und umfassend und nach einem Einkauf in dem Hofladen beendeten wir um 12.30 Uhr den Besuch auf dem Geflügelhof.

Um 13.00 Uhr setzten wir unsere Fahrt in Richtung Meißen fort. Reiseleitung Claudia versorgte uns laufend mit interessanten Gegebenheiten in dieser Region und hatte bereits an den Vortagen große Fachkompetenz und Fürsorge bewiesen. Die Zeit von 13.45 Uhr bis 16.00 Uhr nutzten wir für einen kleinen Rundgang in der historischen Altstadt und einem Spaziergang in Eigenregie. Einige nutzten die Möglichkeit zum Aufstieg zur Albrechtsburg und wurden mit einem herrlichen Ausblick belohnt. Die Albrechtsburg Meißen gilt als ältestes Schloss Deutschlands. Meißen gilt gleichfalls als Gründungsstadt für die Freiwillige Feuerwehr, an einer Hausfassade wurde der 17. Juli 1841 offiziell als Gründungstermin genannt.

Nach einem Kaffee aus der Bordbar setzten wir unsere Fahrt um 16.00 Uhr in Richtung Staatweingut Wackerbath in Radebeul fort. Die angemeldete Führung begann pünktlich um 17.00 Uhr, Frau Salz wies auch direkt in der Einführung darauf hin, dass Aufzeichnungen bei dem Besuch nicht erwünscht sind, sie betrachtete die Ausführungen als ihr geistiges Eigentum.

Wir wurden anschließend durch einige Rebenbestände geführt und auch die Anlieferung bis zur Lagerung des Weines wurden uns vorgestellt, der Besuch endete nach einer kleinen Kostprobe um 18.20 Uhr und wir setzten unsere Fahrt in Richtung Hotel, wo wir um 19.15 Uhr eintrafen, fort. Reiseleitung Claudia hatte zwischendurch das für 19.00 Uhr angesetzte Abendessen auf 20.00 Uhr verlegen lassen. Wie immer waren wieder alle pünktlich zu Tisch und genossen das Essen und ließen anschließend den ereignisreichen Tag gemütlich ausklingen.

 

Donnerstag, 18. September

Bedingt durch die vielen Hotelgäste war auch heute wieder das Frühstücksbuffet stark umlagert, doch bis zu unserer Abfahrt um 9.00 Uhr konnte jeder seinen Appetit ausreichend stillen. Reiseleitung Claudia war aus 30 km Entfernung wieder pünktlich zur Stelle und so konnte unsere Abfahrt in Erzgebirge pünktlich um 9.00 Uhr beginnen. Die Fahrt führte über die B 170 durch Frauenstein, dem Geburtsort des berühmten Orgelbauers Silbermann.

Bei herrlichem Wetter mit selten gutem Ausblick im Erzgebirge trafen wir um 10.40 Uhr in der Stadt Seiffen zu einem Besuch einer Holzwerkstatt für Seiffener Volkskunst ein. Die fachmännische Führung begann um 11.00 Uhr, hier konnten wir die einzelnen Arbeitsschritte von wertvollen Holzkunstgegenständen beobachten.

In der Zeit von 11.20 Uhr bis 12.30 Uhr konnte jeder in eigener Regie noch einen Spaziergang durch den Ort machen, ehe man sich im Restaurant „Buntes Haus“ zu einem angemeldeten Mittagessen (als Buffet) wieder versammelte. Das Buffet war an Reichhaltigkeit nicht zu übertreffen, die verzehrten Getränke während der Mittagspause wurden aufgrund guter Führung (aus der Reisekasse) übernommen. Die Zeit bis 15.00 Uhr verging nahezu wie im Flug, bei herrlichem Wetter ging die Fahrt nun weiter in Richtung Freiberg, einer 40000 Einwohner großen Stadt. Nach einem kurzen Stadtrundgang und einem Kaffee aus der Bordbar setzten wir unsere Fahrt um 17.15 Uhr in Richtung Hotel fort und trafen dort um 18.40 Uhr ein.

Es hieß nun Abschied nehmen von unserer Reiseleitung Claudia, die uns in allen Tagen sehr kompetent und gewissenhaft mit den interessanten Ausführungen zu allen wichtigen Gegebenheiten versorgt hatte. Der Unterzeichner bedankte sich ausführlich und belohnte diese Arbeit mit einem kleinen Geschenk. Das letzte Menü gab es heute um 19.30 Uhr und auch wie in den Vortagen nutzte man den Abend noch zu einer  gemütlichen Runde und sprach sich für das nächste Jahr zu einer Reise in den Spreewald aus. Nachzutragen bleibt für diesen Tag noch, dass unsere Reisemitglieder Hermann und Inge Klein aus Anlass der vor kurzem gefeierten Goldhochzeit uns zu einem Umtrunk im Reisebus eingeladen hatten.

Freitag, 19. September

Die Abfahrt in Richtung Heimat war heute für 9.00 Uhr einschließlich Kofferverladen vereinbart und wieder waren alle pünktlich zur Stelle. Annegret Böing hatte heute ihren Geburtstag und belohnte alle Mitreisenden mit einem kleinen Umtrunk. Die Mittagspause legten wir von 11.45 Uhr bis 13.00 Uhr an der Raststätte Albestleben, Kaffee gab es wieder aus der Bordbar.

Eine weitere Kaffeepause gab es von 15.30 Uhr bis 16.20 Uhr, das bisherige Bilderbuchwetter während der gesamten Woche ging hier zu Ende und es setzte leichter Regen ein. Auf der Gegenfahrbahn hatte sich aufgrund eines Unfalls bereits ein 16 km langer Stau gebildet, behinderte aber unsere Reise glücklicherweise nicht. Um 18.35 Uhr erreichten wir das Ende unserer Reise in Wesel Stralsunder Straße. Alle Reisemitglieder hatten zwischenzeitlich für den Transfer nach Hause gesorgt und man verabschiedete sich bis zu einem Wiedersehen im November zur traditionellen Nachbesprechung und zum Bildertausch.

Soweit die noch gebliebenen Erinnerungen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Es grüßt herzlich euer Reisebegleiter Dieter Schneider     

Wir möchten uns bei unseren Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern sowie deren Teilnehmern ganz herzlich für die tollen und umfassenden Reiseberichte, Tagebücher, Gedichte und Gedanken zu den Reisen bedanken!