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Reisegruppe Heimburger an der dalmatinischen Küste

Kroatien, Split

Reisegruppe Heimburger an der dalmatinischen Küste - Mai 2015


Die Frühjahrsreise von Maria Aufnahme führte dieses Jahr nach Kroatien und hatte alte Hauptstädte und Naturwunder zum Ziel. Wie üblich wurde die Gruppe in mehreren   Zusammenkünften auf die Reise vorbereitet, so dass den Teilnehmern die grundlegenden geschichtlichen und politischen Entwicklungen sowie die Besonderheiten der Landschaft und des Klimas bekannt waren.


Die Reise stand unter dem Motto „Brücke“, Brücken von Mensch zu Mensch, von Ufer zu Ufer, von Kontinent zu Kontinent, von Zeit zu Ewigkeit; von Gott zu den Menschen. Auch in den Gottesdiensten, die wir an zwei Tagen hielten, kam dieses Thema zum Tragen, nicht zuletzt in den Brücken, die zwischen Religionen und Konfessionen gebaut werden sollten.


Dalmatien, der langgestreckte Küstenstreifen an der Adria, wurde nach kurzem Flug erreicht, die weiteren Besichtigungen erfolgten mit einem modernen Reisebus. In Split, der Regionalhauptstadt, wurde der Palast des Kaisers Diokletian besichtigt: ein monumentales Bauwerk für den kaiserlichen Ruhestand. Eindrucksvoll die riesigen Baulichkeiten von rund 400 qm Grundfläche: Gewölbekeller, gedeckte Säulengänge und insbesondere die Unterteilung in private Gemächer und Repräsentationsräume für Besucher.


Was uns heutigen Besuchern als zweifelhafte Investition für private Interessen vorkommen könnte, hat sich als Magnet für Touristen erwiesen, die in Scharen anreisen und der Stadt und der Region zu wirtschaftlicher Blüte verhelfen.


Ein Naturwunder ist die Wasserlandschaft, die der Fluss Krka auf dem Weg zum Mittelmeer bildet. Über vier Terrassen fließt das Wasser, das zusammen mit dem Kalkstein schillernd grünen Travertin entstehen lässt.  Mächtige Wasserfälle von 45 Metern erzeugen eine eindrucksvolle weiße Gischt. Das über lange Zeit angereicherte Travertin hat Barrieren gebildet, die wiederum mehrere Seen aufgestaut haben.
Hinter dem steil aufragenden Bergmassiv, das den Abschluss des dalmatinischen Küstenstreifens zur Landseite hin bildet, liegt das inzwischen selbständig gewordene Land Bosnien-Herzegowina. Die Stadt Mostar mit der bekannten antiken Brücke war ein Ziel unserer Reise. Die steinerne und in einem Bogen hoch aufragende Brücke wurde von einem türkischen Baumeister entworfen und gebaut. Sie hielt allen Belastungen über Jahrhunderte stand, auch Erdbeben haben sie nicht einstürzen lassen.


Erst im Krieg bei dem Zerfall des Staates Jugoslawien hat Kanonenbeschuss zum Einsturz der Brücke geführt. Die UNESCO hat zu dem Wiederaufbau der Brücke in ihrer ursprünglichen Gestalt beigetragen. Da die alten, über Jahrhunderte geschwärzten  Kalksteine bei der Rekonstruktion gereinigt wieder verwendet wurden, erstrahlt die Brücke heute in neuem Glanz.


Auf der Fahrt zurück durchquerten wir – wieder in Süddalmatien – das fruchtbare Delta, das der Fluss Neretva bei der Mündung in die Adria bildet. Das weite Flusstal mit seinen üppigen Feldern und Gärten erzeugt einen Großteil des Obstes und Gemüses, das in Kroatien vermarktet wird. Darüber hinaus sind die weit verzweigten Arme und Kanäle des Flusses ein Paradies für zahlreiche Wasser- und Zugvögel.


Ein weiterer Ausflug führte uns auf die Insel Korcula, die im Mittelalter zu einer Festung aus Stein ausgebaut wurde. Mit diesen Befestigungen wollten die Bewohner ihre Städte vor dem Angriff insbesondere seefahrender Feinde schützen. Dies gelang durch Schutzmauern von gewaltigen Ausmaßen – zumindest an den von uns besuchten Orten waren sie baulich auch heute noch weitgehend intakt. Im Falle der Stadt Ston schützte die längste Verteidigungsmauer Europas quer über die ganze Halbinsel das Salzvorkommen, den Seehandel und den Kriegshafen.
Bekannt ist auch Dubrovnik als Festungsstadt mit der Besonderheit, dass man auf der breiten Festungsmauer die Altstadt zu Fuß umrunden kann. Die Festung wurde von Feinden nie eingenommen, die schwärzeste Stunde der Stadt schlug, als die Armee Rest-Jugoslawiens die Unabhängigkeit Kroatiens verhindern wollte und die Stadt von den umliegenden Gebirgen aus unter Beschuss nahm.


Im Franziskaner-Kloster Dubrovniks (es gibt auch noch Klöster der Dominikaner und der Jesuiten in der Stadt) waren wir mit Pater Rafael verabredet, der fast dreißig Jahre in der katholischen Gemeinde St. Kilian in Wiesbaden tätig gewesen ist. Er erzählte uns sehr lebhaft von seiner Arbeit und aus seinem Leben. Zum Schluss wurden wir von ihm mit einem Geschenk überrascht: Feigen und zwei Flaschen mit Kräuter-Grappa.
Ein Ausflug nach Montenegro, das auch ein unabhängiger Staat geworden ist, erfreute uns durch die Fahrt entlang malerischer Buchten zur Stadt Kotor. Die vielen Kulturdenkmäler führten zu der Auszeichnung als UNESCO-Weltkulturerbe. In den insgesamt vier Meeresbecken werden Austern gezüchtet.


Bei einem Abschlussabend mit dalmatinischen Tanzdarbietungen haben wir unseren Dank für die gelungene Reise an Herrn Pfarrer Heimburger ausgedrückt. Viel Lob gab es auch für den Busfahrer Ivan für seine nervenschonende Fahrweise und für unsere schwäbisch-kroatische Reiseleiterin für ihre kompetente und herzliche Begleitung.
Mit einem dalmatinischen Essen „PEKA“ (unter einer Metallglocke in der heißen Asche gedünstetes Lamm- u. a. Fleisch mit Gemüse und Kartoffeln) ging unser Aufenthalt in Dalmatien zu Ende. Wir freuen uns auf die nächsten Reisen …

Hans-Dieter Roth
 
 

 

Wir möchten uns bei unseren Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern sowie deren Teilnehmern ganz herzlich für die tollen und umfassenden Reiseberichte, Tagebücher, Gedichte und Gedanken zu den Reisen bedanken!