Informationsreisen für Gruppenverantwortliche

Inforeisen-Rückblicke

Informationsreise MADEIRA - ein kurzer Rückblick!

Wanderweg zum Pico Ruivo

Funchal, Rathausplatz

Ponta de São Lourenço

Landesinnere Madeiras

 

Spricht man über Madeira, steht dieses Reiseziel bei den meisten von uns eher nicht ganz oben auf der Liste der Wunsch-Destinationen, sondern befindet sich eher im hinteren Drittel der „Top 100“, wenn überhaupt! „Blumeninsel im Atlantik“, „Blumeninsel des ewigen Frühlings“, „Madeira, die blühende Insel“…, so oder so ähnlich lauten die Titel der meisten Reiseveranstalter (ECC eingeschlossen). Unsere Branche hat Madeira in diese Schublade gesteckt, aus der es nur schwerlich wieder herauskommt.

Hier also (m)ein Versuch, die Wahrnehmung dieser herrlichen Insel etwas zu differenzieren: Historiker gehen davon aus, dass schon die Karthager von Madeira berichteten. Später, Mitte des 14. Jh., wird die Insel im Atlantik als die „Holzinsel“ im Medici-Atlas bezeichnet. Offiziell entdeckt und in Besitz genommen wurde Madeira dann von João Gonçalves Zarco im Jahr 1419. Dieser wurde mit vielen anderen, heute legendären, Seefahrern vom portugiesischen König Heinrich dem Seefahrer losgeschickt, um die Welt zu erkunden. Madeira stand ganz am Anfang von Heinrichs Entdeckungen, die im Laufe der nächsten Jahrhunderte Portugals Weltmachtstellung begründen sollten.

Nach 1419 wurden Sklaven auf Madeira gebracht, um Zuckerrohr anzubauen. Dann kamen Wein- und Weizenanbau. Der üppige Baumbestand wurde gerodet. Der Wohlstand lockte genuesische und flämische Händler an, Kunst und Architektur blühten auf und neue Dekorationsformen entstanden, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden waren. Gotik, Elemente der italienischen Renaissance mit überreichem Dekor aus Steinmetzarbeiten und exotischen Motiven aus Afrika, Asien und Amerika sowie maritime Motive, Tiere und Pflanzen entstanden. Der Manuelismus (nach König Manuel I, 1498) mit maurischen Einflüssen, und der portugiesische Barock der Gegenreformation mit prunkvoller Ausgestaltung der Kircheninnenräume entwickelte sich. All das ist auf Madeira zu finden! Berühmt sind natürlich vor allem die „Azulejos Pintados“, die blau oder auch bunt bemalten Keramikplatten, die als Ensemble aus mehreren Stücken ein Bild, meist aus Heiligenfiguren und biblischen Geschichten, ergeben, und ganze Wände schmücken.

Im 16. und bis Mitte des 17. Jh. übernahmen die Spanier die Kontrolle. Im Laufe der Zeit gab es auch englische Einflüsse, die bis heute sichtbar sind. So bildet Madeira 600 Jahre europäische Zeit- und Kulturgeschichte ab, die von Eroberung, Wirtschaft und Handel, Auswanderergeschichte und Heimkehrergeschichten, von Habsburger Exil-Kaisern bis zu aktuellen EU-Regelungen und EU-Agrarpolitik reichen.

Planung einer Gruppenreise-Studienreise nach Madeira

Auf Madeira gibt es keine UNESCO-Welterbestätten, die man gesehen haben muss, es sind vielmehr die unendlich vielen liebevollen Details, mit denen die Insel und deren Einheimische die Besucher zu verführen und beeindrucken weiß. Es ist die unaufdringliche und unkomplizierte Art der Madeirenser, die Sehenswürdigkeiten und Entdeckungen auf der Insel so bezaubernd machen. Und es ist die Kompaktheit der Insel, die Kulturreisen und Naturreisen auf Madeira so unglaublich „effizient“ machen. Es gibt praktisch keine Minute, in der nichts passiert. Keine langen Fahrtstrecken und immer großartige Panoramen oder Besichtigungen, und das alles mit nur einem Hotelstandort. Inhaltlich lässt sich ein Programmablauf einer Gruppenreise nach Madeira recht flexibel dem Profil der Gruppe anpassen. Kulturschwerpunkte, Naturschönheiten, Wanderungen/Spaziergänge (von kurz bis lang und von leicht bis schwer), kulinarische Genüsse, Landwirtschaft, Folklore und/oder Freizeit. Die Mischung bestimmen Sie als Gruppenorganisator selbst.

Die Fluganbindung nach Madeira ist perfekt. Von fast allen Flughäfen in Deutschland gibt es Nonstop oder Umsteigeflüge. Die Unterbringung in einem Standorthotel an der Südküste ist in den zahlreichen, schönen Hotelanlagen der Mittelklasse bis zur Luxuskategorie möglich. Und, Madeira ist ein Reiseziel, das sich im Prinzip ganzjährig bereisen lässt und so für jedes Reisebudget Möglichkeiten bietet. Das Preis-Leistungsverhältnis ist im Verhältnis zu anderen Zielen in Europa (noch) sehr gut.

Man möchte fast hoffen, dass Madeira sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten nicht als Top-Destination etabliert und so das sensible Gleichgewicht zwischen touristischer Nachfrage und Verfügbarkeit/Kapazität keine Overcrowding-Blüten treiben lässt und vor allem die unglaubliche Herzlichkeit der madeirensischen Gastgeber, der eigentlich größte Schatz dieser bezaubernden Insel im Atlantik, auf lange Zeit erhalten bleibt.

Ihr Guido Völkel


PS: Wenn Sie als Gruppenleiterin oder als Gruppenleiter eigene Gruppenreisen-Studienreisen planen, würde ich mich sehr freuen, Sie bei einer unseren Informationsreisen für Gruppenverantwortliche begrüßen zu dürfen.