In keiner anderen russischen Stadt macht sich der europäische Einfluss im Erscheinungsbild so stark bemerkbar wie in St. Petersburg. Weil Russland einen Seehafen benötigte um die Handelsbeziehungen auszubauen, ließ Zar Peter der Große vor genau 310 Jahren unter schwierigsten Bedingungen eine neue Stadt in die sumpfige Mündung des Newa-Flusses bauen und machte sie zu seiner Hauptstadt. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges in Petrograd und in kommunistischer Zeit in Leningrad umbenannt, trägt St. Petersburg heute wieder seinen ursprünglichen Namen. Viele Handwerker aus Europa wurden vom Zar und seinen Nachfolger/innen verpflichtet um solch großartige Bauten wie den Winterpalast, die Eremitage und das Katharinenpalast in Sagorsk/Zarskoje Selo zu errichten.
Die Teilnehmer der ECC-Informationsreise erlebten in fünf Tagen ein intensives und breit gefächertes Besichtigungsprogramm mit einer sehr qualifizierten und erfahrenen Reiseleitung. Eine Stadtrundfahrt zeigte den historischen Stadtkern, der geprägt ist von barocken und klassizistischen Bauten und unter dem Schutz der UNESCO steht. Lebensader der Stadt ist der Newski-Prospekt. Die Haupt-Einkaufsstraße, auf der tagsüber wie abends reges Treiben herrscht, ist gesäumt von historischen Palais und Gebäuden sowie von Kirchen der verschiedensten Konfessionen, dazwischen Geschäfte, Cafés und Restaurants, die zum Verweilen einladen. Die Fassaden der Innenstadthäuser wurden anlässlich des 300-jährigen Stadtjubiläums sorgfältig restauriert und beeindrucken mit ihrer Pracht.
Von der Admiralität am Ufer der Newa führt der gut 4,5 km lange Newski-Prospekt bis zum Alexander-Newski-Kloster. Auf dem Friedhof des russisch-orthodoxen Klosters sind viele bekannte Künstler und Persönlichkeiten wie Rimsskij-Korssakov, Tschaikowskij, Dostojewski und Euler bestattet. Den Kunstsammlungen der Eremitage und dem prachtvollen Katharinenpalast mit dem berühmten Bernsteinzimmer waren weitere Besuche gewidmet.
Wie engagiert die Ev. Lutherische St. Annen- und Petrigemeinde ist, wurde in einem Gespräch mit dem Pfarrer und Vertretern des Kirchengemeinderates sowie dem Vorsitzenden der Deutsch-Russischen Gesellschaft deutlich, ebenso welche Unterschiede es zur Gemeindearbeit in Deutschland gibt. Erfolgreich hat sich die Gemeinde für die inzwischen erfolgte Rückumwandlung der in kommunistischer Zeit als Schwimmhalle genutzten Kirche eingesetzt.
Ein Tagesausflug führte in die ca. 200 km südlich gelegene alte Hansestadt Nowgorod am Ilmensee. Die historischen Bauten der ältesten Handelsstadt Russlands sind Teil des UNESCO Welterbes. Besucht wurden das alte Handelsviertel Jaroslaw-Hof, das Denkmal Russlands Jahrtausend und das Freilichtmuseum. Die mittelalterliche Bronzetür an der Sophienkathedrale im Kreml, die vermutlich in Magdeburg gefertigt wurden, überraschte mit ihren detaillierten Darstellungen.
Dank der guten Anbindung flogen die Teilnehmer aus Düsseldorf, München und Frankfurt direkt in die Stadt am Finnischen Meerbusen. Ein weiterer Teilnehmer reiste mit dem Schnellzug in 4,5 Std. aus Finnlands Hauptstadt Helsinki mit dem Zug an. Da es neben dem Zug auch noch eine Schiffsverbindung gibt (mit Übernachtung an Bord) kann man beide Städte gut in einer Reise kombinieren.
Rossiya Airlines, eine private russische Fluggesellschaft verbindet Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München mit St. Petersburg. Weitere Direktflüge bietet Lufthansa ab Frankfurt, München und Düsseldorf an, auch Charterflüge sind möglich. Bei Besuchern besonders beliebt sind die „Weißen Nächte“ von Mitte Juni bis Anfang Juli, wo es kaum dunkel wird. Eine Gruppenreise in dieser Zeit, die zur absoluten Hochsaison zählt, muss wegen der besonders starken Nachfrage sehr frühzeitig geplant werden.
Den Hotelstandard für Studienreisen kann man als gut bezeichnen, die Palette reicht vom einfachen Gästehaus über Mittelklasse- bis hin zu Luxushotels. Allerdings sind zentral gelegene, gute und preiswerte Hotels nur begrenzt verfügbar, weswegen wir auch hier zu einer frühzeitigen Planung raten.
Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie bei der Planung einer eigenen Gruppen-Kulturreise nach St. Petersburg beraten dürfen. In unserem Online-Katalog finden Sie unser ausführliches Programm und Reisen in Verbindung mit Moskau und dem Goldenen Ring.
Bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Informationsreise nach St. Petersburg möchte ich mich für das gute Gelingen der Reise bedanken und würde mich sehr freuen, Sie wieder auf einer unserer Informationsreisen für Gruppenverantwortliche begrüßen zu dürfen!
Gisela Matheis