Informationsreisen für Gruppenverantwortliche
Oberschwaben
4 Tage Informationsreise „Himmelreich des Barock – Jubilieren und Tirilieren in Oberschwaben“
Katholische Einwanderer aus dem Vorarlberg kamen nach Oberschwaben, um die vom Dreißigjährigen Krieg ausgeblutete und zerstörte Region wiederaufzubauen. Die daraus entstandenen Baudynastien der „Auer Zunft“ sowie Stukkateure, Bildhauer und Maler aus dem oberbayerischen Wessobrunn inszenierten in der Spätphase der Gegenreformation mit Phantasie und Wucht himmlische Illusionen, die dem Protestantismus den Garaus machen sollten. Reale Architektur mit quirlender Stuckpracht, heller und farbenfroher Malerei sowie ausdrucksstarken Skulpturen geht über in sich dem Himmel öffnende Decken. Der Glaube als Rettungsanker und die barocke Kunst als sein Vehikel stehen dem durch Hexenverfolgung, Inquisition, Bücherverbrennung und Hunger allgegenwärtigen Unheil in dieser Zeit ambivalent gegenüber. Dennoch entstand ein europäisches Phänomen grenzenloser Kunst, das zusammen mit der herrlichen Landschaft Oberschwabens, dem Klang barocker Orgeln sowie klösterlicher Bierbraukunst und köstlicher Tafeln alle Sinne vibrieren lässt.
1. Tag: Do. 04.09.25
Anreise nach Ulm in Eigenregie. Um 14 Uhr Treffpunkt am Bahnhof und Start der Besichtigungen in Ulm, das 854 erstmals urkundlich erwähnt wurde und Freie Reichsstadt und Königspfalz war. Rundgang durch die romantische Altstadt mit historischem Rathaus aus der Frührenaissance, alter Stadtmauer und dem malerischen Fischer- und Gerberviertel. Das Ulmer Münster aus dem 14. Jh. ist eines der größten gotischen Bauwerke in Süddeutschland mit dem höchsten Kirchturm der Welt. Im Inneren zeigen sich Kunstschätze wie die geschnitzte Kanzel, das Chorgestühl, der Choraltar, die herrlichen Chorfenster sowie der „Schmerzensmann“ von Hans Multscher. Anschließend Gang zum Archäologischen Museum mit dem ca. 40.000 Jahre alten Löwenmenschen, einem der ältesten figürlichen Schnitzwerke der Welt aus der Jüngeren Altsteinzeit. Die aus einem Mammutstoßzahn geschnitzte Mensch-Tier-Skulptur wurde in der Stadel-Höhle auf der Schwäbischen Alb entdeckt und 2017 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Weiterfahrt nach Obermarchtal.
Abendessen und Übernachtung Kloster Obermarchtal.
2. Tag: Fr. 05.09.25
Fahrt nach Memmingen und Rundgang durch die Altstadt mit ihren Zunft- und Patrizierhäusern, vorbei an der Großzunft und über den Marktplatz bis zum Siebendächerhaus. Besichtigung des Kreuzherrnklosters mit seiner phantastischen Wessobrunner Stuckdecke sowie der Frauenkirche mit herrlichen Fresken aus dem 15./16. Jh. Anschließend kleiner Bummel durch die gemütlichen Gassen der Altstadt. Anschließend Fahrt nach Ochsenhausen an der Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße. Besuch des Klosters St. Georg, einer ehemaligen Benediktinerabtei, die oberhalb des Rottumtals liegt und zu den großen barocken Klosteranlagen in Oberschwaben gehört. Im Inneren der Kirche sind Deckenfresken von Johann Georg Bergmüller, der bemerkenswerte Hochaltar mit der Krönung Mariens von Johann Heinrich Schönfeld und die Orgel des gebürtigen Ochsenhauseners Joseph Gabler zu bewundern, seinem Erstlingswerk. Rückfahrt nach Obermarchtal. Besichtigung des oberhalb der Donau gelegenen Klosters Obermarchtal, der einzigen in sich geschlossenen und vollständig erhaltenen barocken Klosteranlage Oberschwabens. Der bedeutende Vorarlberger Barockbaumeister Michael Thumb hat 1686 mit der Klosterkirche die Vorlage für das Vorarlberger Münsterschema geliefert. Anschließend Besichtigung des Münsters St. Peter und Paul mit zahlreichen Kunstschätzen aus dem Frühbarock. Besonders sehenswert ist das Marchtaler Refektorium, das in seiner architektonischen und künstlerischen Vollendung den Höhepunkt der gesamten Klosteranlage darstellt.
Abendessen und Übernachtung Kloster Obermarchtal.
3. Tag: Sa. 06.09.25
Fahrt nach Steinhausen und Besuch der Wallfahrtskirche mit herrlichen barocken Deckenfresken und dem gotischen Gnadenbild der Schmerzensmutter. Weiterfahrt ins nahe gelegene Bad Schussenried. Das neue Kloster Schussenried ist eine weitere Hauptsehenswürdigkeit im barocken Oberschwaben und wurde 1183 von Prämonstratensern gegründet. Besichtigung der ehemaligen Klosterkirche und Pfarrkirche St. Magnus mit dem prachtvoll geschnitzten Chorgestühl von Georg Anton Machein und anderen Kunstschätzen. In der neuen Klosteranlage ist der lichtdurchflutete Bibliothekssaal mit seiner reichen Rokoko-Ausstattung zu bewundern. Mittagessen in einer urigen Brauerei mit deftiger Brotzeit. Letzte Station ist Zwiefalten, der alte Kloster- und Wallfahrtsort. Besuch des MünstersUnserer lieben Frau, das ehemals die Klosterkirche der Benediktinerabtei war und heute eines der bedeutendsten Bauwerke des Spätbarocks in Deutschland darstellt. Bewundernswert ist vor allem das Hauptfresko, ein Höhepunkt der Deckenmalerei des Rokoko. Ein Kleinod zeigt sich auch in dem Gnaden- und Wallfahrtsbild mit der Gottesmutter aus der Spätgotik.
Abendessen und Übernachtung Kloster Obermarchtal.
4. Tag: So. 07.09.25
Fahrt nach Blaubeuren, der mittelalterlichen Stadt am Fuße der Schwäbischen Alb. In der Altstadt Spaziergang durch die schmalen Gäßchen mit seinen kunstvollen Fachwerkhäusern, lauschigen Plätzen und dem Gerberviertel. Anschließend geht es zur Klosteranlage. Das KlosterBlaubeuren wurde um 1085 gegründet und gehörte ursprünglich dem Benediktinerorden an. Kleiner Rundgang durch die Klosteranlage mit Kreuzgang und Margarethenkapelle, dem Kreuz- und Kräutergarten und der beeindruckenden, spätgotischen Klosterkirche. Im Chorraum der Kirche befinden sich bedeutende Werke spätgotischer Schnitzkunst der Ulmer Schule. Das Kloster liegt neben der wasserreichen Karstquelle Blautopf, wo der in die Donau fließende Fluss Blau entspringt. Zum Abschluss Besuch im berühmten Urgeschichtlichen Museum, dem zentralen Schwerpunktmuseum für Altsteinzeit und Eiszeitkunst in Baden-Württemberg. Höhepunkte sind Tierdarstellungen aus Mammutelfenbein, die ältesten Flöten der Menschheit und die „Venus vom Hohle Fels“, die älteste Frauenfigur der Welt. Weiterfahrt nach Ulm und ab ca. 16 Uhr Rückreise in Eigenregie
Leistungen
- Busgestellung ab/bis Ulm
- 3 Übernachtungen im 3* Klosterhotel Obermarchtal in Doppelzimmern mit Bad/Dusche und WC
- 3x Frühstück im Hotel
- 3x Abendessen im Hotel
- 1x Mittagessen in einer Brauerei in Bad Schussenried
- Örtliche Führungen lt. Programm
- Eintrittspreise für Archäologisches Museum in Ulm, Kreuzherrnkloster in Memmingen, Bibliothekssaal im Kloster Schussenried, Kloster Blaubeuren und Urgeschichtliches Museum in Blaubeuren
- Sicherungsschein für Pauschalreisende
Nicht enthalten
- An- und Abreise nach Ulm
- Trinkgelder für örtliche Reiseführer, Hotel und Busfahrer: € 25,-- p.P.
- Reiseversicherungen
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Reisepreis im Doppelzimmer
Gruppenleiter: € 290,-- p. P.
Begleitperson: € 490,-- p. P.
EZ-Zuschlag: € 75,-- p. P.
Zusätzliche Kosten
Trinkgeldpauschale € 25,-- p. P.