vom 18.10. bis 01.11.1992

Ziel der Reise:
Für Ägypten-Liebhaber interessante, bisher weniger frequen­tierte historische Stätten herauszufinden, deren Besuch eine wiederholte Ägyptenreise lohnen; Erarbeitung neuer vielseitiger Ägypten-Reiseprogramme

A.   Rund um Kairo

Normalprogramm: Memphis, Sakkara mit der Stufenpyramide des Djoser, der Mastaba des Ti und dem Serapeum, Pyramiden von Gizeh mit Taltempel des Chephren, Sphinx und Sonnenbarke.

Erkundung eines "Spezial-Programms":

1.   ABUSIR

Nach Angaben der Antikenverwaltung von Sakkara ist dieser Teil der riesigen memphitischen  Nekropole vom Jahr 1993/1994 für Touristengruppen zugänglich.
Die  Gruppe  der  Grabbauten  aus  der  5.  Dynastie  (altes  Reich, 2563-2423 v. Chr.) besteht aus vier Pyramiden, einer Mastaba und zwei Sonnenheiligtümern.

Man kann mit dem Bus bis an die Reste des Tal-Tempels von Sahure heranfahren. Es lohnen sich, anzuschauen:

a) Fußboden des Aufweges, Teile des Verehrungstempels und Pyramide des Sahure. Durch  das  Erdbeben  Anfang  Oktober  1992  ist  im  Augenblick  der Eingang  ist Pyramideninnere verschüttet.  Normalerweise  ist der Gang ein Stück begehbar.

b)    Pyramide des Ne-user-Re mit Resten des Aufweges. Die  Pyramiden  der  Pharaonen  aus  der  5.  Dynastie  sind  nicht mehr  so  perfekt  und  solide  gebaut  wie  die  der  4.  Dynastie (Pyramiden  von  Gizeh).  Der  Kern  der  Pyramiden  von  Abusir bestand aus roh behauenen Steinen; Kalksteinplatten bildeten die Verkleidung. Längst ist der Steinmantel abgebrochen, ein unförmiger Kern ist übriggeblieben.

c)  Am sehenswertesten ist die Mastaba des Ptalischepses. Hier finden Restaurierungsarbeiten statt. Es gibt schöne Wandbilder, Handwerks- und Marktszenen. Erstmals treten Palm­ und Lotusknospensäulen auf.

d) Etwa 700 Meter von der Sahn-Re-Pyramide entfernt (zu Fuß durch die Wüste oder per Bus durch die Ortschaft Abu Gurob zu erreichen) kommt man zum Sonnenheiligtum des Ne-user-Re. Von  einem  mächtigen  Torbau  führt  der  Prozessionsweg  zu  einer Terrasse  hinauf  und  mündet  in  dem  100  x  75  m  großen,  von einer  Ziegelmauer  umgebenen,  Tempelhof.  Hier  stand  auf  einem 20  -  30  m  hohen,  gemauerten  Unterbau  ein  Sonnenobelisk,  davor ein Alabaster-Altar. Das Blut der Opfertiere floß in 10 Alabaster-Becken, von denen noch 9 erhalten sind. Das Sonnenheiligtum des Userkaf liegt etwas südlich, ist aber stark zerstört.

2.   Erweiterungsprogramm SAKKARA
a)   Unas-Pyramide mit Taltempel, Aufweg und Totentempel:
Kurze  Besichtigung  der  Reste  des  Taltempels  am  Eingang  zum archäologischen Gelände
(Eintrittshäuschen). Im Südosten des Djoser-Grabkomplexes beginnt der restaurierte Aufweg zum Totentempel. Nirgendwo anders kann man sich eine bessere Vorstellung von diesem Teil einer klasischen Pyramidenanlage machen, denn an einer Stelle sind die Seitenwände mit schönen Reliefs und die Decke mit Sternenmuster rekonstruiert worden. Neben dem Aufweg die inzwischen leere Kammer für das Toten­ schiff des Unas.

Vor  der  Unas-Pyramide  Reste  des  Verehrungstempels.  In  der  gut begehbaren Grabkammer  steht  der  Granitsarkophag  des  Pharaos. Die spitzen Steingiebel der Räume
sind mit Sternenmustern bemalt, die Kalksteinwände sind mit Hieroglyphen bedeckt, den "ersten Pyramidentexten".

b)    Mastabas am Rande des Aufweges zur Unas-Pyramide:
aa)  Sehenswert  ist  das  Doppelgrab  der  Brüder  Chnumhotep  und des  Nianch-Chnum  aus  der  5.  Dynastie.  Die  Brüder,  einer  der "oberste Handpfleger des Hofes", der andere "Priester des Sonnentempels des Ne-user-Re", sind an den Grabwänden Seite an Seite dargestellt. Die Bilderfolgen vom Landleben und Ereignissen auf dem Wasser sind lebendig, witzig und gut erhalten.

bb) Mastaba des Ptah-iru-ka: Neben der nicht vollendeten Malerei sind hier 10 aus der Wand gearbeitete Statuen in verschiedenen Fertigungsstadien zu sehen.

cc) Das Grab des Nefer-her-Ptah ist unvollendet geblieben, weil die Anlage des Pharaonengrabes begann, bevor die Aus­ schmückungen des Ministergrabes beendet waren.
Interessant, aber nicht so schön wie die beiden vorherigen Gräber.

c) Wunderschön  bemalte, erhabene Reliefs haben die nebenein­ anderliegenden mehrräumigen Mastabas der Prinzessin Idut und des Mehu.

d) Es ist günstig, mit dem Bus zu den benachbarten Gräbern des Mereruka und des Kagemni sowie der begehbaren Pyramide des Teti zu fahren. Alle drei sind sehr sehenswert.

e) Es lohnt sich unbedingt, von hier noch einen guten Kilome­ter um die Djoser-Pyramide herumzufahren, mastaba des Ptah-Hotep und des Achet-Hotep zu kommen. Hier sind die
wichtigsten Alltagsbeschäftigungen besonders lebendig und farbenprächtig dargestellt.

3.   Die Pyramiden von DASCHUR

Sie liegen heute im militärischen Sperrgebiet. Es ist ge­plant, die militärischen Anlagen weiter in die Wüste zu verlegen, um die Pyramiden der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein genauer Zeitplan existiert noch nicht. Esistaber möglich, nach Anmeldung und mit einer Sondererlaubnis mit einer kleinen Gruppe das Gelände zu besuchen. Uns begleitete während unseres Aufenhaltes ein Soldat, der aufmerksam darüber wachte, daß die militärischen Anlagen nicht fotografiert wurden. Wir sind über zwei Stunden von Pyramide zu Pyramide gelaufen; Landrover bzw. Jeeps wären für eine Gruppe günstiger.

Mit  dem  Besuch  in  Daschur  und  später  in  Medum  läßt  sich  sehr eindrucksvoll die Entwicklung des Pyramidenbaus von der Stufenpyramide des Djoser bis zur perfekten vollendeten Form der Pyramiden von Gizeh darstellen.

a) Die Knickpyramide des Snofru (1. Pharao der 4. Dynastie, Vater des Cheops):
Nachdem die Stufenpyramide des Djoser noch auf einem rechteckigen Unterbau errichtet wurde, benutzte Huni, der letzte Pharao der 3. Dynastie für seine Pyramide einen quadratischen Unterbau. Es gibt die Theorie, daß sich beim Verkleiden der idealen Pyramide in  Medum durch einen Mauer­ rutsch die größte Baukatastrophe des Altertums ereignete. Zu dieser Zeit war die Pyramide seines Nachfolgers und Schwie­ gersohnes Snofru schon im Bau.
Man  nimmt  an,  daß  die  Baumeister  nach  den  Erfahrungen  von Medum  nicht  mehr  den  für  die  Pyramidenform  idealen  Neigungs­ winkel von 54°31' fortsetzten, sondern den oberen Teil des Grabmals  mit  dem  flacheren  Winkel  43°21'  vollendeten.  Dadurch entstand  der  Knick,  eine  einmalige  Erscheinung  im  Pyramiden­ bau.

Die Pyramide ist vollstaändig von einem glatten Steinmantel umgeben. Die kleinere, im Süden an die Umfassungsmauer gren­ zende Pyramide war vermutlich ein Grab für Hetepheres, die Mutter des Cheops. In einer Mulde sind Reste des Taltempels zu sehen.

b) Auch die "Rote Pyramide" ließ König Snofru für sich er­richten. Sie ist der älteste Grabbau in reiner Pyramidenform, der unmittelbare Vorgänger der Cheops-Pyramide von Gizeh. Ihren  Namen  hat  die  Pyramide  von  dem  rötlichen  Kalkstein,  aus dem  sie  erbaut  wurde.  Von  der  Ummantelung  sind  nur  noch  am Fuß  einige  Platten  zu  sehen.  Ob  der  König  in  der  Knickpyra­ mide  oder  der  "roten  Pyramide"  beigesetzt  wurde  ist  bis  heute ungeklärt.

c)    Ziegelpyramide von Amenemhet III:
Diese  Pyramide  stammt  aus  der  12.  Dynastie,  mittleres  Reich. Sie  wurde  aus  dunklen  Nilschlammziegeln  erbaut  und  deshalb auch  "die  Schwarze"  genannt.  Ursprünglich  war  sie  mit  Kalk­ steinplatten ummantelt. Weil diese Platten Steinräubern zum Opfer gefallen sind, verrotten langsam Nilschlammziegel. Trotzdem ist die Pyramide drucksvoll und eine Besichtigung wert.

d)  Mit  dem  Bus  kann  man  am  Rande  des  Fruchtlandes  nördlich fahren  und  im  Dorf  den  Bus  stehen  lassen.  Nach  zehnminütigem Aufweg  durch  den  Wüstensand  erreicht  man  die  Mastaba  el Faraun. Die Einheimischen gaben der Namen "Pharaonensitz". Das
Gebäude Sarkophag  mit  100  x  72  m  Größe  und  einer  Höhe  von  18  m.  Der Sohn  des  Mykerinos,  Schepseskaf,  ließ  dieses  Grab  für  sich errichten, das noch heute gut erhalten ist. Nach  einem  kurzen  Spaziergang  kommt  man  zu  den  Resten  des Totentempels  und  der  Pyramide  von  Pepi  II.  Ein  Raum  des Totentempels ist restauriert, man sieht den     Wänden. An den Umfassungsmauern kann man noch Kartuschen und Reliefs finden.

-> Insgesamt ist der kleine Ausflug durch das Dorf, den
Wüstenrand, zur Mastaba und zur Pyramide lohnend.
Weil nur selten Touristen hierher kommen, stellt sich
auch eigene Entdeckerfreude ein.

B. Von KAIRO zur OASE FAYUM

1. Die Pyramiden des Amenemhet I und des Sesostris I in Lischt.
Amenemhet  I  begründete  1991  v.  Chr.  im  mittleren  Reich  die 12.  Dynastie.  Er  verlegte  seine  Residenz  von  Theben  nach Lischt  und  in  die  Oase  Fayum.  An  beiden  Stellen  findet  man  je eine seiner Pyramiden.

a)    Die Pyramide des Amenemhet I:
Sie  ist  mit  einer  Grundfläche  von  84  x  84  m  und  einer  ur­ sprünglichen  Höhe  von  58  m  mittelgroß.  Man  kann  gut  den Eingang  zum  Grabstollen  erkennen.  Wenn  man  auf  die  Spitze klettert,  kann  man  von  oben  den  Aufweg  und  die  Gräberstraßen für den Hof Amenemhet I sehen.

b)    Die Pyramide des Sesostris I:
Sesostris  war der Sohn, Mitregent und Nachfolger Amenemhets. Er ließ weiter südlich seine Pyramide errichten.
An  beide  Pyramiden  kann  man  mit  dem  Bus  gut  bis  zur  Frucht­ landgrenze heraufahren. Sesostris' Pyramide ähnelt stark der seines  Vaters,  ist  aber  größer  und  war  auf  einer  105  x  105  m großen  Basis  61  m  hoch.  Innen  war  ein  Skelettbau  mit  stützen­ den Steinstreben, zwischen diese wurden Sand und Schutt gefüllt. Zuletzt wurde die Pyramide mit Steinplatten umman­ telt.  Der  Totentempel  und  neun  kleinere  Pyramiden  werden  von der  Umfassungsmauer  in  deren  persönlichen  Bereich  einbezogen. Im Augenblick wird hier archäologisch gearbeitet. Der obere Teil des Aufweges zum Totentempel ist freigelegt.

2.   Die Pyramiden von Huni und Snofru von Medum:
Wahrscheinlich hat König Huni, der letzte Herrscher der 3. Dynastie, der 24jährig starb, dieses wohl ungewöhnlichste Bauwerk begonnen und erst König Snofru, sein Schwiegersohn, den Pyramidenbau zu Ende geführt. Nach  dem  Schema  der  Stufenmastaba  stellt  der  Medum-Bau  die nächste Stufe der Pyramidenbaukunst dar. Die Medum-Pyramide ist die erste, die über
einen quadratischen Grundriß aufgebaut wurde. Auch hier entstand zuerst eine siebenstufige
Mastaba mit schrägen Seitenflächen, die nach oben zu jeweils etwas zurücktraten und mit
Kalksteinblöcken ummantelt wurden. Eine 8. Stufe wurde hinzugefügt, der gesamte Bau wurde dann zu einem glatten, stereometrischen Körper einer echten Pyra­mide.

Heute präsentiert sich- wahrscheinlich nach dem Mauerrutsch -  die  Pyramide  als  gigantischer,  unregelmäßiger  Rumpf,  an  dem aber  noch  gut  die  einzelnen  Bauphasen  der  abzulesen  sind.  Man kann  bis  zur  Grabkammer  in  die  Pyramide  hinabsteigen.  Der Totentempel und ein Teil des Aufweges sind gut erhalten.

Auf  einer  gut  befahrbaren  Straße  erreicht  man  die  Pyramide. Sie  wirkt  besonders  imposant,  weil  außer  dem  Wärterhäuschen kein  anderes  Bauwerk  in  der  Nähe  steht.  Hier  könnte  man  gut ein  Picknick  machen  und  die  Wüste  und  den  Anblick  der Pyramide genießen.

Ganz in der Nähe kann man auch das Grab besichtigen, in dem die berühmten "Gänse von Medum" gefunden wurden.

-> Insgesamt ein ganz wichtiger, lohnender und
verkehrstechnisch einfach zu erreichender
Besichtigungspunkt.

Wir versuchten, die alte Stadt Aphroditopolis am Ostufer des Nils aufzusuchen. Eine kleine Nilfähre überquert bei der Stadt  El  Wasta  den  Fluss,  5  km  nördlich  liegt  das  Dorf  Atfih. Bewohner  erklärten  uns  an  der  Fähre,  es  gäbe  dort  aber  keine antiken Reste mehr.

C. Die Oase Fayum

Die Oase lohnt einen zwei- bis dreitägigen Besuch.
Man  kann  hier  besonders  gut  das  ägyptische  Landleben  beobach ten  und  sich  in  dem  ruhigen  hübschen  Hotel  "Shakshouk"  am Karun-See ausruhen.

1.   Biahmu
Am  Rand  des  Dorfes  stehen  zwei  mächtige,  6,4  m  hohe  Kalksteinsockel von sitzenden Kolossalfiguren des Pharao Ämenemhet  III.  Die  Dorfwege  dorthin  sind  so  eng,  daß  ein  Bus  in  der Dorfmitte  parken  muss.  Die  Besichtigung  der  Sockel  lohnt  den Aufwand der Anfahrt aber nicht.

2.    Hauwara
Von  der  Hauptstraße  kommt  man  über  einen  ausgebauten  Zu­fahrtsweg zur zweiten Pyramide des Königs Amenemhet III (1. in  Daschur).  Über  einen  Felsenkern  wurden  Nilschlammziegel  58 m  hoch  zu  einer  Pyramide  aufgesetzt  und  mit  Kalksteinplatten ummantelt.  Einige  von  ihnen  sind  an  der  Basis  der  Pyramide  zu sehen,  die  anderen  sind  demontiert  worden.  Aus  der  Masse  der Nilschlammziegel bröckeln einzelne ab.

Südlich der Pyramide liegt der Verehrungstempel, in der Antike weltberühmt und bewundert       wegen seiner 3000 ober- und unterirdischen Kammern und seiner prächtigen Ausstattung. Der
Tempel  wurde  "Labyrinth"  genannt,  denn  für  einen  Fremden  war es  schwierig,  sich  in den  Sälen  und  den  vielen  miteinander  in Verbindung stehenden Gängen zurechtzufinden. Weil auch dieser Tempel aus Nilschlammziegeln erbaut war, zerfiel er in den 3 1/2 Jahrtausenden.

Wenn  man  ein  Stück  auf  die  Pyramide  klettert,  kann  man  in  Se etwa  noch  die  Größe  des  Totentempels  und  Spuren  der  Räume  und Gänge  erkennen.  Auf  der  Nordseite  der  Pyramide  sind  die Grundmauern einer Arbeiterstadt freigelegt.

-> Insgesamt ein lohnendes Ziel.

3.    Illahun
10  km  weiter,  auf  eher  schlechten,  aber  auch  für  einen  großen Bus  befahrbaren Straßen  kommt  man  zur  Pyramide  des  Sesostris III,  Vater  des  Amenemhet  III.  Beide  Pharaonen  ließen  Dämme, Schleusen und Verteilerkanäle bauen, die erst eine ständige Bewirtschaftung der Fayum-Oase ermöglichten.

Auch  diese  Pyramide  wurde  auf  einen  Felskern  gesetzt.  Ein sternförmiges Steinskelett
diente als innere Stütze, die übrige Pyramide wurde mit Nilschlammziegeln aufgebaut, mit
Kalksteinplatten  ummantelt.  Als  Besucher  sieht  man  das  Gebir­ ge  der  heute  freiliegenden  Nilschlammziegel  mit  den  Enden  des inneren Steingerüstes.

4.    Medinet Madi
Das  kleine  Heiligtum  liegt  am  südwestlichen  Rand  der  Oase Fayum.  Man  fährt  am  Rand  einiger  Dörfer  vorbei  und  kann  die Bauern  bei  der  Arbeit  und  die Bewässerungsanlagen  beobachten. Vom  Dorf  Abu  Gandir  muss  man  ein  Stück  Wüstenpiste  zurückle­gen.  Unser  Kleinbus  schaffte  es  mit  Mühe,  besser  geeignet wäre ein Jeep bzw. Landrover.

Auf  einem  flachen  Hügelrücken  steht  ein  Wächterhäuschen.  Wenn man  den  Hügel  erklommen  hat,  sieht  man  zu  seiner  Überraschung in  einer  Muide  dahinter  eine  halb  vom  Sand  zugewehte  Löwen- sphingen-Allee, einen sehr schönen Portikus aus hellgelbem Kalkstein, geschmückt mit zwei Papyrusbündelsäulen. Dahinter befindet sich das Heiligtum für Sobek, Horus und die Lokal­ gottheit Renenutet. Im mittleren Reich ließen Amenemhet III und IV dieses Heiligtum erbauen. In der Ptolemäerzeit wurden Seitenpfeiler hinzugefügt, die in ägyptisch-griechischer Mischform vier Hymnen an Isis tragen.

-> Für Ägyptenkenner ein sehr hübscher, interessanter und
lohnender Ausflug, der Landleben, Wüstenerlebnis und
Antikenbesichtigung verbindet.

5.   Dionysias
Vom  Hotel  "Shakshouk"  führt  eine  Straße  am  Südufer  des  Karun- sees  bis  zum  Westende  des  Sees  nach  Karun.  2  km  vom  Dorf  und einer neu entstehenden Feriensiedlung entfernt liegt der restaurierte ptolemäische Tempel für Sobek und Amun-Chnum, von den Einheimischen "Karun-Palace" genannt.

Die  Wächter  öffnen  für  Besucher  den  Tempel  und  führen  durch die  kleinen  Tempelhallen  und  die  Räume  in  den  oberen  Geschos­ sen  bis  aufs  Dach.  Der  Reliefschmuck  ist  eher  bescheiden.  Vom Dach  aus  hat  man  einen  Blick  über  die  Reste  von  Roms  wichti­ ger  Grenzfeste  Dionysias.  Ungefähr  kann  man  die  Ausmaße  der Stadt  erahnen.  Ein  auf  einem  Podest  stehendes  Tempelchen  ohne Schmuck  erhebt  sich  aus  den unregelmäßigen  Schutthaufen  von Millionen von Scherben. Entgegen der Beschreibung in unserem Du-Mont-Führer kann selbst ein geübtes Auge die typische städtebauliche Infrastruktur einer römischen Stadt nicht mehr erkennen.

-> Wenn man genügend Zeit und Lust auf einen Ausflug hat, kann man Dionysias als Ziel ansteuern. Wegen enger
Kurven ist der Ort aber nur schwer mit einem großen Bus erreichbar.

D. Von Fayum nach Minya

1.    Heracleiopolis Magna
Hinter der Ortschaft Ihnasaya-el-Madina ist eine riesige, schwarze Trümmerflache mit Millionen von Tonscherben von Häusern umgeben. Von der in ptolemäischer und römischer Zeit wichtigen Stadt ragen in einer Mulde mehrere aufrecht stehen­ de Rosengranitpfeiler auf. In einer anderen Mulde gibt es Grundmauern, Fußboden-Mauerteile mit Schriftzeichen und
Kartuschen und den Rest einer sitzenden Statue vom Tempel Ramses II. An einer dritten Stelle sind spanische Archäologen dabei, die Nekropole der ptolemäischen Zeit freizulegen. Einige der antiken Säulen stehen heute vor den Eingängen der umliegenden Häuser oder sind in diese integriert. Eine Gruppe von Säulen mit griechisch-römischen Kapitelen steht pittoresk
im antiken Gelände.

-> Der Umweg von 20 km auf ordentlicher Sraße läßt sich gut machen und ermöglicht einen      Ausflug zu einer selten besuchten Stätte mit einst 2000 jähriger Siedlungskontinuität, die in hellinistischer Zeit besondere Bedeutung hatte.

2.    Oxyrhynchos
Auf dem Weg von der Oase Fayum nach Minya läßt sich ein Abstecher nach Oxyrhynchos einplanen.

Auf  der  parallel  zum  Nil  verlaufenden  Hauptstraße  gibt  es  in regelmäßigen Abständen
Militärposten. Bei Beni Mazar stieg der Chef des Postens mit zwei Herren, bewaffnet mit uralten Flinten, in unseren Bus.

Hinter dem Dorf Sandafa-el-Far beginnt die Wüste und dort liegt wieder zwischen Millionen       von Scherben und auseinander­ gebröckelten Nilschlammziegeln eine gut erhaltene Nekropole, in der gerade Ausgrabungen stattfinden. Man kann in ein tonnenförmiges Grab hinuntersteigen, in dem ein völlig erhal­tener anthromorpher Sarg aus der 17. Dynastie steht. Die Nekropole ist der Fundort der berühmten "Papyri von Oxyrhynchos". Offiziell ist Oxyrhynchos für Touristen noch nicht zugelassen. Ein Besuch hängt vom Good-will der Militärstation ab.

E. Rund um Minya

1.    Hermopolis Magna
Mitten im Fruchtland zwischen Nil und Josefsfluss ist ein weites Trümmerfeld von der Hauptstadt des 15. ägyptischen "Hasengaues" übriggeblieben.

Von der altägyptischen Zeit bis in die christliche Zeit gab es hier Kultstätten, vom Gott Thot bis zur Maria. Wände eines Chnum-Heiligtums mit Darstellungen des opfernden Pharaos sind
erhalten. Desgleichen sieht man am Rand des Trümmerfeldes zwei der ursprünglich acht kolossalen Granitstatuen von hockenden Pavianen, die 35 Tonnen schwer sind.

Sehr schön restauriert ist die frühchristliche Basilika. Auf den Resten eines dorischen Peripteral-Tempels von Ptolemäus III ist um 410 n. Chr. eine Marien-Basilika entstanden. Sie ist das älteste Beispiel eines Bauwerkes in rein griechischem Stil auf ägyptischem Boden. Fast alle Säulen sind erhalten. Sie teilen das Langhaus in drei Schiffe. Im inneren Querhaus verläuft parallel zur Außenwand eine Säulenreihe, in einem der Nebenräume ist das Taufbecken erkennbar. Eine Straße mit kompletter Säulenreihe läuft gerade auf die Kirche zu. Sie kreuzt sich rechtwinklig mit einer breiten Hauptstraße, die ebenfalls von Arkaden gesäumt war. Die Säulen liegen jedoch noch kreuz und quer in den Ruinen der ehemaligen Geschäfte.

-> In jedem Fall ein lohnender Besuch.

2.    Tuna el Gebel
Man  fährt  von  Hermopolis  etwa  10  km  weiter  bis  in  die  Wüste. Hier befand sich in ptolemäischer Zeit die Nekropole der Stadt.  Es  gibt  hier  noch  drei  oberirdische  Hallen  mit  unter­ irdischen  Grabkammern.  Das  schönste  ist  ein  komplett  erhalte­ nes  Grab  des  Priesters  Petosiris  und  seiner  Familie,  die  um 300  v.  Chr.  in  Hermopolis  lebten.  Bei  der  Ausschmückung  des Grabtempels mischen sich altägyptischer und griechischer Stil. In der Vorhalle sind Szenen aus dem Alltagsleben sehr lebendig und farbenfroh dargestellt, in der
Haupthalle domi­nieren die förmlich-feierlichen Götterdarstellungen nach altägyptischer Tradition.

An  dem  Grabmal  der  Isodora  aus  dem  2.  nachchristlichen  Jahr­ hundert  wird  die  eingetrocknete  Mumie  eines  im  Nil  ertrunke­ nen Mädchens gezeigt.

Ein Brunnenschacht liegt heute trocken, zeigt aber, daß in antiker Zeit der Nil näher bei Tuna el Gebel verlief und hier Wasser gefördert wurde.

In  einer  unterirdischen,  von  Gängen  und  Galerien  durchzogenen Begräbnisstätte sind unzählige der heiligen Tiere des Thot, Paviane und Ibisse, einbalsamiert und beigesetzt worden. Man kann  die  4  m  breiten  Gangfluchten  und  die  bis  zu  6  m  hohen Galerien  viele  hundert  Meter  weit  begehen  und  ein  gut  erhal­ tenes Heiligtum besuchen. Wenn man
Tuna el Gebel verläßt besteht die Möglichkeit, oberhalb der Straße am schroff abfallenden Bergrücken die äußerste nordwestliche Grenzmarkierung von Amarna zu besich­ tigen. Sie zeigt Echnaton und Nofretete bei der Verehrung von Aton.

3.   Die Gräber von Beni Hassan
Mit  dem  Bus  fährt  man  bis  zum  Städtchen  Abu  Kurkas,  von  dort mit  der  Fähre  zum  Ostufer.  Am  Felshang  oberhalb  des  Niltales und  über  der  Fruchtlandlinie  im  Wüstengebiet  liegen  39  Fel­ sengräber  von  Gaufürsten  aus  der  Zeit  des  mittleren  Reiches. Stollen  wurden  in  den  Berg  getrieben,  aus  ihnen  entstanden hallenartige Räume, die Decken wurden von Pfeilern gestützt. Am Ende der länglichen Grabhallen befinden sich Nischen mit Bildern der Verstorbenen über unterirdischen Grabkammern.

Vier der Gräber sind für Besucher geöffnet:
a) Grab Nr. 2: Ameni. Darstellungen von Feldzüge im Heer des Sesostris I nach Nubien; Szenen aus Landwirtschaft und Hand­ werk.

b) Grab Nr. 3: Chnumhotep. An der Nordwand die "Semitenkarawane", asiatische Beduinen, die mit Steinböcken und beladenen Eseln Geschenke aus ihrer Heimat bringen.

c) Grab Nr.17: Cheti. Aufgereiht über mehrere Register Ringer in 120 verschiedenen       Kampfphasen. Der Deutlichkeit wegen sind die einen Ringer in schwarz, die anderen in rot gemalt. Jagdszenen auf dem Wasser.

->  Die  Gräber  sind  ein  wichtiger  Höhepunkt  einer  Reise durch Mittelägypten.

Während das Gros der Besucher sich bei dem kleinen Freiluftrestaurant am Fuße der Gräber ausruhen kann, gibt es die Möglichkeit für besonders Interessierte, mit dem Taxi 2 km  weit  südlich  nach  Istabl  Antar  zu  fahren.  Dort  kann  man den  Felsentempel  des  Menhut  besichtigen,  der  von Hatschepsut und Tutmosis III für die katzenköpfige Göttin Bastet erbaut wurde. Wir haben es bei diesem Besuch nicht geschafft, weil wir die letzte Fähre ans Westufer bekommen mussten.

4.    Antinopolis-Antinoe
Man  fährt  zum  Dorf  El-Roda  und  nimmt  dort  am  Nilufer  die  eher unregelmäßig verkehrende Fähre nach El-Scheich Ebada. Der gemeinsame  Friedhof  von  El  Roda  und  El-Scheich  Ebada  liegt auf  der  Ostseite  des  Nils.  Wenn  eine  große Trauergesellschaft (ausschließlich Männer) mit einem Toten die Fähre benutzt, sollte  man  als  Fremder  nicht  miteinsteigen.  Beim  Warten  am Ufer  kann  man  den  Frauen  beim  Waschen  und  Wasserholen  zusehen und  wird  von  der  Dorfjugend  bedrängt,  herzuschenken,  was  man bei sich hat.

Antinoe  wurde  130  n.  Chr.  von  Kaiser  Hadrian  gegründet,  zum Andenken an seinen jugendlichen Geliebten Antinoos, der hier im  Nil  ertrunken  war.  Nicht  bekannt  ist  der  Name  der  altägyp- tischen  Stadt  an  dieser  Stelle.  Von  ihr  zeugen  die  Ruinen, vor  allem  viele  aufrecht  stehende  Säulen,  eines  Tempels  von Ramses  II  mit  Hieroglyphen,  Kartuschen  und  Darstellungen  des opfernden Pharao.

Die einstmals blühende wichtige römische Stadt liegt als Trümmerfeld  da.  Im  Groben  sind  die  beiden  Hauptachsen  einer jeden  römischen  Stadt,  der  Cardo  maximus  und  der  Cardo  decumanus  auszumachen.  Einzelne  Säulenstücke  liegen  noch  an  Ort und Stelle.

-> Dieser Ausflug ist etwas umständlich und lohnt sich nur für diejenigen, die ein echtes Interesse für die römische Geschichte Ägyptens im allgemeinen und ein spezielles Interesse für den Kaiser Hadrian haben.

5.    Amarna
Man überquert den Nil mit der Touristenfähre. Am östlichen Ufer       steht       ein       Traktor       mit       einem       offenen       Anhänger       mit       Bretterbänken zur Weiterfahrt zur ehemaligen Residenz Achet-Aton und den Gräbern bereit.

Amenophis  IV  vollzog  mit  der  Verehrung  des  alleinigen  Gottes Aton eine religiöse Revolution in Ägypten und nannte sich selbst  Echet-Aton  =  Echnaton  =  "Es  gefällt  dem  Aton".  Er wollte  gleichzeitig  für  die  Verehrung  von  Aton  und  für  seine Residenz  einen  Platz  aussuchen,  auf  dem  vorher  weder  altägyptische Götter angebetet wurden, noch ein Pharao vor ihm regiert hatte. Bei dem heutigen Städtchen Amarna sollte die neue Stadt Achet-Aton (= "Lichtort des Aton") entstehen. In nur  zwei  Jahren  wurde  die  neue  Residenz  mit  Palästen,  Tempeln und  Wohnhäusern  aus  dem  Boden  gestampft.  Baumaterial  waren Nilschlammziegel.  Das  ist  der  Grund,  warum  heute  nur  noch einige wenige Reste des Nordpalastes zu sehen sind.

a) Nordpalast: Er hatte eine Ausdehnung von 18.000 qm. Hier fand  man  die  schönen  Fußbodenbeläge,  die  heute  im  Museum  in Kairo  zu  sehen  sind.  Außer  dem  unteren  Teil  einer  Kalkstein­ säule  sind  heute  nur  noch  zahlreiche  1  bis  2  m  hohe  Funda­ mente der Nilschlammzieglmauern zu sehen. Besser  erhalten  sind  die  Gräber  der  Amarna-Zeit,  wenn  auch einige unvollendet blieben, weil Achet-Aton schon nach 11 Jahren wieder aufgegeben wurde. Wie in Beni Hassan sind alle Gräber
in einen steil abfallenden Hügelrücken aus Kalkstein hineingetrieben worden.

Es  gibt  eine  Nekropole  im  Norden  und  eine  im  Süden  der ehemaligen  Stadt.  Die  königlichen  Gräber  liegen  20  km  von  Tel Amarna  entfernt  im  Wadi  Abu Haschisch.  Man  braucht  einen ganzen  Tag,  um  mit  dem  unbequemen  Traktor-Gefährt  über  eine unebene Wüstenpiste dorthin und wieder zurückzugelangen.

->  Ein  anstrengender  und  zeitaufwendiger  Ausflug,  den  man nur Amarna-Enthusiasten empfehlen kann.

b) Die nördlichen Gräber sind mit Traktor und Anhänger gut zu erreichen. Die Gräber Nr. 3 bis 6 liegen über einer Erfri- schungsbude zusammen.
- Nr. 3: Das Grab des Ahmose lohnt nicht, die Malereien sind kaum noch zu erkennen.
- Nr.4:  Das  Grab  des  Hohepriesters  des  Aton,  Merire  I.  Es  ist das größte der Amarna-Gräber und zeigt in gut erhaltenen Malereien den Tempel, das Königspaar im Streitwagen und eine Gruppe blinder Musikanten.
- Nr.5 ist geschlossen.
- Nr.6: Grab des Banhos, Oberaufseher der Arbeiter, Richter und  Aufseher  der  Lagerhäuser.  In  der  Kultnische  am  Ende  der Halle  sieht  man  eine  Wandmalerei,  die  die  Königsfamilie  bei der Verehrung Atons zeigt. Verfolgte Christen wandelten später das Grab in eine Kirche um.
-> Nr. 4 und Nr. 6 sind lohnend.

Die Gräber Nr. l und 2 liegen gemeinsam etwa 1 km weiter nördlich:
- Nr.l: Grab des Hunya, Aufseher des Harems der Königinmutter Teje. Lebendige Szenen eines Festessens zu Ehren der Königin Teje schmücken die Wände.
- Nr.2: Grab des Mari-Ra II, Aufseher des königlichen Harems der Nofretete und der königlichen Schreiber. Ein schönes Wandbild: der König sitzt am Tisch und hält ein Trinkgefäß, Nofretete gießt ihm Wein ein.

c) Die 19 südlichen Gräber erreicht man nach etwa 40 Minuten Fahrt auf der Wüstenpiste. Acht dieser Gräber können für Besucher geöffnet werden. Die schönsten und größten sind
- Nr. 8: Grab des Tutu, Protokollchef. Ein Eingang führt zu einer  Halle  mit  12  Säulen.  Das  Grab  ist  nicht  vollendet.  Man kann  gut  erkennen,  wie  die  Baumeister  Kapitelle  und  Säulen­ schäfte aus dem Stein herausschälten.
- Nr. 9: Grab des Polizeikommandeurs Mahu: Malerei vom Königs­ paar  in  einem  Streitwagen.  Davor  marschiert  Mahu  mit  seiner Polizeitruppe.  Vom  schmucklosen  2.  Raum  führt  eine  Wendel­ treppe  in  zwei  tiefer  gelegene  Räume  und  zu  einem  10  m  tiefen Schacht, der in die Grabkammer mündet.
- Nr. 25: Grab des Eji, Wedelträger des Königs, Prinzenerzie­ her, persönlicher Sekretär Echnatons. Nach Tut-ench-Amuns Tod wurde  er  für  vier  Jahre  Pharao.  Sein  Grab  in  Achet-Aton  blieb unvollendet.  Der  10  m  lange  Säulensaal  war  auf  eine  Breite von  22  m  konzipiert.  Von  den  geplanten  24  Papyrussäulen  sind 15 vollendet, einige begonnen worden. Einzigartige Darstel­lungen  des  Königspaares  bei  der  Anbetung  Atons  und  beim Empfang  von  Handwerkern  und  Beamten  schmücken  die  Wände.  Der Türrahmen  zeigt  die  vollständige  Fassung  des  berühmten Hymnus an Aton.

Sehenswert  sind  außerdem  die  Gräber  Nr.7  von  Baru-Nefer,  dem königlichen Handwerksmeister, Nr.10 von Abi, dem königlichen Schreiber, Nr.11 von Rahmose, dem Chef eines königlichen Regiments. Wer möchte, kann außerdem die Gräber Nr.14 des Masi und Nr.23 des Ani anschauen.

-> Gerade die südlichen Gräber lohnen die etwas mühselige Anfahrt. Sie sind die besterhaltenen Zeugnisse der Amarna-Epoche.

F.        Von Minya nach Luxor

Auf der Fahrt von Asyut nach Süden gibt es auf der Grenze von Fruchtland und Wüste zwei Klöster. Wir besuchten

1.    das Kloster Deir-el-Abyad.
Mit  einem  kleinen  Umweg  ist  es  gut  zu  erreichen.  Der  Kloster­ komplex  ist  von  einer  hohen,  wehrhaften  Mauer  umgeben.  Der große Innenhof sieht aus wie eine ehemalige Basilika. Altägyptische, römische und byzantinische Säulen und Säulentorsi teilen ihn in ein Haupt- und zwei Seitenschiffe. Große Steinblöcke, die hier liegen, haben noch schöne altägyptische Reliefs und Hieroglyphenbemalung.

Die  heutige  Kirche  ist  ein  sehr  hoher,  weiß  gekalkter  Bau  mit einem kreuzförmigen Grundriß. Apsis und Seitenkapellen werden von  Säulen  umrahmt,  die  aus  anderen  ägyptischen  oder  antiken Heiligtümern  stammen.  Im  Bogen  über  der  Apsis  existiert  noch die  Malerei  aus  dem  4.  Jahrhundert,  die  in  etwas  naiver, aber eindrucksvoller Weise Christus als Pantokrator zeigt. In einem offenen Gang entlang der Mauer ist ein heiliger Schrein aus schwarzem Granit, eine altägyptische Gottheit, abgestellt; daneben liegt eine antike Venusmuschel aus hellem Kalkstein. Vier Mönche leben heute noch im Kloster. Ein Novize kocht Tee für die Besucher und verkauft Devotionalien.

-> Ein lohnender, interessanter Abstecher für religiösund archäologisch Interessierte.

2.    Abydos
Die  eingehende  Besichtigung  des  Tempels  von  Sethos I und Ramses  II  von  Abydos,  einer  der  schönsten  und  wichtigsten Kultstätten  Ägyptens,  gehört  zum  Grundprogramm  jeder  Ägypten­ reise. Besonders die Relief- und Hieroglyphendekorationen von Sethos I sind von großartiger Vielfalt, Ausdruckskraft und höchster Qualität.

3.    Dendera
Auch  die  ptolemäische  Tempelanlage  von  Dendera  ist  ein  immer wieder beeindruckendes Besichtigungsziel. Hier kann man den Tempelbereich als heilige Stadt mit ihren vielen Funktionen erleben. Ganz besonders schön sind die Reliefs von Hathor und ihrem Sohn Ihi an der Westwan des Mamisi-Tempels. Interes­ sant ist,wie die Herrscher aus dem hellenistischen und römischen Kulturkreis in Ägypten das altägyptische Tempelbauschema und die Darstellung kultischer Themen zum Teil beibehielten und variierten.

G. Karnak

Grundprograinm: Widdersphingenallee, 1. Pylon, Kapelle von Sethos II für die Triade von Theben Amun, Muth und Chons, Tempel von Ramses III, 2. Pylon, großer Säulensaal von Sethos I und Ramses II, Obelisken von Thutmosis III und Hatschepsut, Allerheiligstes, Festsaal des Thutmosis III, Heiliger See, Riesenskarabäus.

Zusatzprogramm für besonders Interessierte:
Mit einem Extra-Ticket für den Magazin-Teil der Altertümer­ verwaltung  kann  man  das  Open-Air-Museum  besuchen.  Vor  dem  2. Pylon  biegt  man  links  von  der Prozessionsachse  ab.  Neben vielen, in Reihen geordneten, chiffrierten und bemalten Steinblöcken und einigen Sechmet-Statuen aus schwarzem Granit sind zwei Gebäude besonders sehenswert:
1.    die Stationskapelle von Sesostris I und
2.    der Alabasterschrein von Amenophis I.

Beide  gehören  zu  den  ältesten  Teilen  des  Amun-Tempels.  Als Amenophis  III  den  heute  sehr  zerstörten  3.  Pylon  bauen  ließ, benutzten die Baumeister hunderte von Bauresten aus älteren Teilen des Tempels. Französische Archäologen konnten daraus beide Schmuckstücke wieder zusammensetzen.

1.    Die Stationskapelle von Sesostris I
Sie  diente  bei  den  Prozessionen  zum  Abstellen  der  Götter­ barke.  Deshalb  führen  zu  einem  offenen  Raum  von  zwei  Seiten schräge  Rampen  hinauf.  Die  Wände  und  Pfeiler  sind  mit  hervor­ ragenden Reliefs und Hieroglyphen geschmückt. Die SchriftZei­chen gehören zu den feinsten und perfektesten, die es in Ägypten gibt.

2. Beim Alabasterschrein von Amenophis I besticht das kostba­re Material. Die Reliefs sind wegen der verschiedenen Stein­ farben nicht mehr so gut zu erkennen, die ursprüngliche farbige Bemalung ist verschwunden.

3. Durch ein Tor in der nördlichen Umfassungsmauer kann man zum Tempelbereich des Month kommen. Offiziell ist dieser Teil der Tempelanlage nicht geöffnet. Gegen das überzeugende Argument  eines  Geldscheines  läßt  der  Wächter  einzelne  Besu­ cher  einen  Blick  auf  die  Grundmauern  des  Heiligtums  und  auf ein  guterhaltenes  Tempeltor  werfen.  In  einem  offenen  Schuppen stehen zwei sehr schöne überlebensgroße Statuen von Amenemhet II aus dem mittleren Reich.

4. Vor dem Tor innerhalb der Umfassungsmauer ist der Ptah-Tempel  zu  besichtigen.  Thutmosis  III  ließ  ihn  für  die  Triade von  Memphis,  Ptah,  Sechmet  und  Nefertem  errichten.  Ptolemäi- sche  Herrscher  ließen  ihn  erweitern  und  umbauen.  Die  Wächter öffnen das Allerheiligste mit den 3 Kultkapellen. In der mittleren ist noch das Kultbild des Ptah ohne Kopf, in der rechten eine vollständig erhaltene Sechmet-Statue zu sehen.

5. Hinter dem Festsaal des Thutmosis III sind noch schöne Säulen  eines  Ramses  II-Tempels  zu  sehen,  auch  ein  Teil  eines Pavian-Frieses,  mit  dem  König  Taharka  in  der  Spätzeit  den Ramses-Tempel ergänzen ließ.

Links neben dem repräsentativen Osttor der Umfassungsmauerlohnt ein kleiner Osiris-Tempel mit teilweise erhaltenen Reliefs den Besuch. Auf einem Platz daneben werden gerade Steinblöcke mit sehr schönen, farbigen Reliefs zusammengesetzt.

6.    Prozessionsstraße zum Mut-Tempel Hatschepsut und ihr Nachfolger Tutmosis III begannen, einen Prozessionsweg zu bauen, der den Amun-Tempel von Karnak mit dem
Mut-Heiligtum des Amenophis III verbinden sollte. Zwi­schen  dem  3.  und  4.  Pylon  des  Amun-Tempels  beginnt  die  neue heilige  Straße,  ein  prächtiger  Weg  mit  vier  Pylonen  (Nr.7  - Nr.10), Höfen und Tempeln. Den 7. Pylon flankieren sieben kolossale Granitstatuen von Königen  aus  dem  Mittleren  und  Neuen  Reich.  Man  kann  heute  bis in  den  Hof  zwischen  7.  und  8.  Pylon  gehen  und  die  gut  erhal­ tenen Großreliefs von den ihre Feinde opfernden Pharaonen sehen. Im Augenblick werden am 8. Pylon Restaurierungsarbeiten durchgeführt, man darf offiziell den Prozessionsweg nicht weiter  betreten.  Es  ist  aber  möglich,  an  der  Seite  vom  8.  und 9.  Pylon  herumzugehen  und  die  heilige  Straße  zwischen  dem  9. und  10.  Pylon  wieder  zu  betreten.  Der  10.  Pylon  ist  gleich­ zeitig das Tor in der Umfassungsmauer der Karnak-Tempel-Gruppe und ist verschlossen.

7. Tempel des Chons
Geht  man  etwa  100  m  entlang  der  Umfassungsmauer  nach  Westen kommt  man  zu  dem  sehr  schönen,  gut  erhaltenen  ptolemäischen Tor  des  Euergetes.  Es  ist  durch  eine,  allerdings  stark  be­schädigten Sphingenallee, mit dem Pylon des Chons-Tempels verbunden.  Ramses  III  ließ  den  Tempel  für  das  thebanische Gotteskind  Chons  beginnen,  Ramses  IV  und  Ramses  VII  ließen ihn vollenden.

Der  Chons-Tempel  gilt  als  das  klarste  und  beste  Beispiel  der Entwicklung des ägyptischen Tempels im traditionellen Schema: Sphingenalle - Säulenhof - Vorhalle - Säulensaal - Allerheiligstes - Nebenräume und Kammern. Weil die Gebäudeteile zum Allerheiligsten hin immer enger und niedriger, der Fußboden zugleich höher angelegt sind, entsteht der Eindruck größerer Tiefe und Weite. Das Allerheiligste ist hier noch einmal in drei hintereinanderliegende Räume geteilt: die Barkenzelle mit  dem  noch  erhaltenen  Sockel,  ein  Vorzimmer  mit  vier  Säulen und  ein  dunkles  Zimmer,  die  Wohnung  des  Gottes  Chons.  Die Wände  des  Tempels  sind  mit  Reliefs  von  kultischen  Szenen geschmückt.

Nahe  an  die  Westseite  des  Tempels  hat  Euergetes  II  ein  Ipet-Heiligtum für die nilpferdgestaltige Göttin bauen lassen. Mann kann es nicht betreten, es lohnt sich aber  wegen der schönen Reliefs, das Gebäude einmal zu umrunden.

-> Dieses vorgeschlagene "Spezialprogramm" kann man in 31/2 bis 4 Stunden absolvieren.

H. Das Mut-Heiligtum

Normalerweise wird diese Tempelanlage nicht besucht, das Zugangstor ist verschlossen. Die Stätte wird aber von Aufpas­sern bewacht, die interessierten Besuchern gegen ein Trink­ geld das Tor öffnen (in Begleitung der ägyptischen Reiseführer).

Ursprünglich war der Mut-Tempel, den Amenophis III hatte bauen lassen, Thebens zweitgrößter Tempelbau. Der Tempelbezirk,  zu  dem  neben  dem  Hauptheiligtum  der  Mut  (Göttergattin der  Triade  von  Theben)  noch  ein  Tempel  von  Amenophis  III  und Ramses II gehören, ist archäologisch etwas vernachlässigt. Im Eingangsbereich haben Restaurierungsarbeiten begonnen. Es ist aber für Ägypten-Liebhaber ein besonderes Erlebnis, die klar erkennbaren Grundmauern anzuschauen. Daneben stehen zwischen hohen Gräsern Torsi von Kolossalstatuen, von Götterbildern und immer wieder von mehr oder weniger angeschlagenen Sechmet-Statuen.

Röntgenbilder  der  Mumie  von  Amenophis  III  lassen  vermuten, dass der Pharao unter starken Zahnschmerzen gelitten haben muss. Die Priester der löwenköpfigen Sechmet, Göttin des Krieges und der Medizin, hatten einen der ältesten ägyptischen Ärztebünde gebildet: Göttin Sechmet half, Schmerzen zu lindern. Vielleicht ist das der Grund, warum Amenophis III den  Prozessionsweg  vor  dem  Mut-Tempel  mit  574  LöwenStandbil­ dern  zieren  ließ.  Die  schönsten  sind  in  allen  großen  Museen der  Welt,  die  Mehrzahl  hockt  oder  liegt  noch  an  Ort  und Stelle.

Wie vor dreieinhalbtausend ahren wird das Heiligtum hufei­ senförmig  von  einem  Heiligen  See  umgeben.  Hohes  Schilf  wächst an  seinen  Rändern,  Reiher  leben  an  dem  ruhigen  Wasser.  Am jenseitigen  Ufer  sind  klar  die  Grundmauern  des  Ramsestempels zu  erkennen.  Zwei  kopflose  Kolossalstatuen  bewachen  noch  den Eingang.

Dieser  Ausflug  zum  Mut-Tempel  kann  zwei  Stunden  dauern.  Mit Bus  oder  Kalesche  führt  man  bis  zum  Haupteingang  des  Karnak-Tempels  und  folgt  rechts  der  Straße,  die  an  der  Außenmauer des Tempels entlangläuft. Die Straße und Umfassungsmauer biegen  links  ab  und  führen  bis  zum  Tor  der  Euergetes.  Innerhalb  des  Tempelbezirkes  geht  eine  Sphingenallee  zum  Chons-Tempel, außerhalb setzt sie sich in der westlichen Widdersphingenallee fort. Die heutige Straße mit Wohnhäusern auf beiden  Seiten  und  Sphingentorsi  und  -sockeln  vor  der  Haustür, liegt  auf  dem  altägyptischen  Prozessionsweg  vom  Karnak-  zum Luxor-Tempel.

Nach  etwa  300  m  gibt  es  keine  Sphingenreste  mehr  -  im  rechten Winkel  zweigt  aber  2  m  unter  dem  heutigen  Straßenniveau  eine restaurierte gepflasterte Sphingenallee ab, die zum Mut-Heiligtum  führt.  Vor  dem  Eingang  zum  Tempel  kreuzt  sie  die östliche  Sphingenallee,  die  Verbindung  zwischen  dem  10.  Pylon des  Karnaktempels  und  dem  Mut-Tempel.  Obwohl  auch  hier  nur das Pflaster der heiligen Straße, nicht die Sphingen gut erhalten sind, erlebt man hier den restlichen Teil des Pro­zessionsweges der Hatschepsut und des Tutmosis III, der im Zentrum des Karnak-Tempels begann.

I. Der Luxor-Tempel

Eine       Führung       durch       den       Luxor-Tempel       gehört       zum       Grundprogramm jeder Agyptenreise.

Wer besonders interessiert ist, kann von der Stadtseite über eine große Freitreppe in die Moschee steigen, aus deren vergitterten  Außenfenstern  in  7m  Höhe  auf  den  Säulenhof  und den  Pylon  von  Ramses  II  schauen  und  den  Blick  von  oben  in  den Tempel genießen.

J. Das Tal der Könige / Theben West

Etwa  9  bis  10  Königsgräber  stehen  im  Wechsel  den  Besuchern offen.  3  bis  4  davon  gehören  zum  Grundprogramm.  Die  übrigen können von den besonders Interessierten bei einem zweiten Besuch besichtigt werden. Alle Gräber sind sehr schön und sehenswert. Im Augenblick sind leider eines der größten, Sethos I, und eines der am liebsten besuchten, Tut ench Amun, wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen.

Wahlweise  kann  der  Wanderweg  vom  Tal  der  Könige  zum  Totentem­pel der Hatschepsut oder weitere Besichtigungen von Königs­ gräbern gemacht werden. Zum Grundprogramm gehören außerdem:

1. Deir el Bahari, der Terrassen-Tempel der Königin Hat­ schepsut.  Vom  Hathor-Tempel  sollte  noch  ein  Blick  auf  den Totentempel  des  Mentuhotep  aus  dem  mittleren  Reich  geworfen werden. Er darf nicht betreten werden.

2.    Das Grab des Rahmose als Beispiel eines Noblengrabes.

3.    Memmonkolosse. Das Grundprogramm ist ein Halb-Tages-Programm.

Fürdie Interessierten bieten sich für ein Nachmittagsprogramm an:

4.    Medinet Habu
Hier erlebt manden am besten erhaltenen, imposantesten Totentempel. Hatschepsut und Tutmosis III hatten schon ein Heiligtum für Amun errichten lassen. Der letzte große Pha­rao des alten Reiches, Ramses III, ließ gut 400 Jahre später seinen  monumentalen  Totentempel  nach  dem  Vorbild  des  Rames- seums  bauen.  Das  Ramesseum  zeigt  sich  heute  in  schlechterem Zustand, deshalb ist es geschickter, zuerst Ramses III zu besuchen. Eine gewaltige Lehmziegelmauer umgibt gemeinsam das Amun-Heiligtum, das bis inrömische Zeit ständig erweitert wurde, den Totentempel und den Palast des Ramses III.

Der  Tempel  besteht  aus  zwei  großen  Höfen,  die  je  durch  das Tor  eines  Pylons  zu  erreichen  sind.  Traditionsgemäß  sind  die Pylone  mit  Großreliefs  geschmückt,  auf  denen  der  König  seine Feinde  besiegt  und  sie  den  Göttern  opfert.  Die  Gänge  vor  den Tempelwänden sind von Osirispfeilern gestützt.

Durch  einen  Portikus  betritt  man  den  eigentlichen  Tempel.  Das Dach  trugen  24  Papyrussäulen,  acht  hohe  in  der  Mitte  und  je acht  niedrigere  an  den  Seiten.  Türen  in  der  Westwand  führen zu  den  fünf  Schatzkammern,  zum  Heiligtum  der  Barke  Ramses  III und  zu  einer  Kapelle  des  Gottes  Month.  Im  Osten  liegen  neben­ einander die Kultkammern für Ptah, Osiris und Ramses.

Vom  zweiten  Säulensaal  erreicht  man  das  Heiligtum  des  Re  mit dem  Altar  des  Sonnengottes;  auf  der  gegenüberliegenden  Seite den Kultraum des verstorbenen Königs. Der dritte Säulensaal führt in das Allerheiligste, einen Raum mit viereckigen Pfeilern.

-> Ein unbedingt sehenswertes, beeindruckendes Besichtigungsziel!

5. Gleich im Anschluß kann der Totentempel Ramses II (Ramesseum) besichtigt werden, Vorbild für
Medinet Habu, jedoch  in  einigen  Teilen  zerstört.  Ramses  II  widmete  seinen Totentempel  der  Verehrung  des  Amun.  Das  typische  Bauschema der Ramessiden wurde eingehalten: Eingangs-Pylon, erster und zweiter Hof, Vorhalle, Säulensaal, zwei Vorzimmer, Allerheiligstes.

Der  Pylon  ist  halb  zusammengefallen.  Entgegen  der  Behauptung in  den  Reiseführern  sind  die  Reliefs  an  der  Hofseite  nicht mehr  gut  zu  erkennen.  Beeindruckend  ist  die  in  Trümmern liegende  Riesenstatue  aus  Rosengranit,  die  einst  mit  Krone  23 Meter hoch war und 1000 Tonnen wog.

Im zweiten Hof stehen noch acht Osirispfeiler. Drei Treppen führen  zu  einem  Säulenportikus  hinauf,  an  den  sich  der  große Säulensaal  anschließt.  Von  den  ursprünglich  48  Säulen  stehen heute  noch  29  aufrecht.  Der  dreischiffige  Saal  -  die  mittle­ ren  Säulen  sind  höher  als  die  seitlichen  -  ist  mit  herrlichen Reliefs geschmückt. Es folgen ein erster Vorraum mit acht Papyrussäulen und ein
zweiter, die Tempelbibliothek, mit vier von  ursprünglich  acht  Säulen.  Auch  hier  sind  schöne  Reliefs und  Malereien  zu  sehen.  Das  Allerheiligste  und  die  Nebenräume sind zerstört.

-> Es lohnt wirklich, hierher zu kommen!

6.    Totentempel des Sethos I
Der  Vater  von  Ramses  II  ließ  seinen  Totentempel  für  sich  und seinen  Vater  Ramses  I,  Begründer  der  19.  Dynastie  errichten. Die beiden Vorhöfe und Pylone sind völlig zerstört, der Hauptbau ist erhalten. Zehn Papyrussäulen stehen vor der Tempelfassade. In der Mitte liegt ein dreischiffiger Säulen­saal  mit  sechs  seitlich  angeordneten  Kammern.  Die  Wände  des Saals  und  der  Kammern  sind  mit  herrlichen  Reliefs  geschmückt - die sehenswertesten der drei Totentempel.

Der  zweite  Tag  für  den  Besuch  von  Theben  West  könnte  für  die Interessierten Vorbehalten sein. Ein Teil der wunderschönen Privatgräber sind so klein, daß jeweils nur 8 bis 10 Personen gleichzeitig hineinsteigen können. Das ist mit einer kleinen Gruppe leichter zu machen.

Zu besichtigen wären:

a) Das Tal der Königinnen
Hier  befinden  sich  die  im  Vergleich  zu  den  Pharaonen-Gräbern kleineren  Gräber  von Königinnen  und  Prinzen  aus  der  19.  und 20. Dynastie. Leider ist das schönste undwichtigste Grab, das der Nefertari, Lieblingsfrau von Ramses II, wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen.

aa) Das Grab der Königin Titi. Es ist lange als Eselstall benutzt worden. Die Malereien sind ziemlich zerstört.

bb) Sehr gut erhalten und mit klaren, leuchtenden Farben ausgemalt sind die beiden Gräber der Prinzen Amon-herchop-schef  und  Seth-herchopschef.  Beide  sind  Söhne  Ramses  III.  Die Bilderszenen  zeigen,  wie  der  Vater  die  Söhne  ins  Reich  der Toten begleitet und die Prinzen den Göttern vorstellt.

b)    Der El Medina, die Siedlung der Nekropolenarbeiter:
Ein  kleines  Heiligtum  aus  der  Zeit  von  Amenophis  III  ist  von ptolemäischen Herrschern ergänzt
und vergrößert worden und später  von  koptischen  Mönchen  benutzt  worden,  daher  der  Name Der  el  Medina  =  Stadtkloster.  Heute  präsentiert  sich  der  Bau als altägyptischer Tempel für Hathor und Maat, von einer Ziegelmauer umgeben. Es lohnt den Besuch.

Südlich des Tempels liegt die Wohnsiedlung der Nekropolenar­ beiter.  Wahrscheinlich  wurde  sie  schon  um  1500  v.  Chr.  ge­ gründet  und  blieb  fast  500  Jahre  erhalten.  Man  kann  die Grundmauern  der  eng  beieinanderliegenden  Häuser  gut  sehen,  in denen  die  rund  120 Steinmetze,  Bildhauer,  Maler,  Maurer  und Verwaltungsbeamten mit ihren Familien wohnten. Sie lebten in einem Ghetto, streng abgeschirmt von der Außenwelt, um das Geheimnis der königlichen Gräber zu bewahren.

Am Rande der Wohnsiedlung bauten sich die Künstler ihre eigenen Gräber. Sie sind zwar sehr klein, aber enorm farben­ prächtig und in ihren Darstellungen frei von der förmlichen Feierlichkeit der Königsgräber, voll von lebendigen, privaten Bildern der Grabherren. Hier sind nebeneinander die zwei Gräber mit den köstlichsten Wandmalereien zu sehen:

aa)  Das  Grab  der  Sennedjem,  Beamter  aus  der  19.  Dynastie. Neben  den  religiösen  Themen  sind  die  Darstellungen  von  Pflü­ gen und vom Schneiden des Korns berühmt.

bb)  Das  Grab  des  Inherka,  Vorarbeiter  der  Nekropole  in  der Zeit  Ramses  III.  Es  sind  zum  Teil  ungewöhnliche  Szenen  ge­malt: drei Anubisgötter beim kraftvollen Kriegstanz, ein Skarabäus,  der  eine  Kette  der  Hathor  schwingt,  zwei  schlanke Schakale,  mit  einem  gemeinsamen  Schal  verbunden  im  Gleich­ schritt. Die Decke ist mit einem Spiralmotiv überzogen, zwischen dem Stierköpfe mit Sonnenscheiben zu sehen sind.

cc)  Das  dritte  der  berühmten  Gräber,  das  des  Ipui ist im Augenblick wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen.

c)   Das Tal der Adligen
Im Vergleich zu den Pharaonengräbern sind die Noblengräber klein und in ihrem architektonischen Aufbau einfach: von  einem  abgegrenzten  Vorhof  unter  freiem  Himmel  gelangt  man in  ein  Vorzimmer,  in  dem  die  Malereien  an  den  Wänden  die irdischen Aufgaben des Besitzers beschreiben. Vom Eingang gegenüber gelangt man zu einer Längshalle, oft mit einer Nische am Ende, in der eine Statue des Grabherren aufgestellt war. Hier sind Darstellungen aus dem religiösen Bereich angebracht: Totenfahrt nach Abydos, Leichenfeier und Begräbnisprozession, Opferszenen, Zeremonien vor der Mumie, Toten­ gericht.

Wir besuchteninsgesamt elf Gräber, die alle einen Besuch lohnen:

aa) Acht Gräber im Bezirk von Schech abd-el-Kurna. Die schönsten sind:

(1) Das Grab des Nacht. Es ist sorgfältig restauriert, vor die bemalten Wände sind Glasplatten montiert. Die schönsten und berühmtesten Szenen stammen von hier: die Musikantinnen, die sitzenden Harfenspieler, Nacht jagt im Schilfdickicht.

(2) Das Grab des Menna, Katasterschreiber unter Thutmosis IV. Szenen von der Jagd und vom Ackerbau, von Festen z.B. einem Hochzeitsfest des Grabherren und von der fachmännischen Opferung eines Stiers.

(3) Das Grab des Rakh Mara, Vizekönig und Gouverneur von Theben unter Amenophis III und Echnaton.

In der Vorhalle lebhafte Szenen, in denen Ausländer ihre Gaben bringen. Sie werden von Tieren, darunter Jaguaren, Affen, Pferden, Bären und Elefanten begleitet.

Die Darstellungen im Grabraum zeigen Steinmetze bei ihrer Arbeit,  Träger  und  Angestellte  beim  Überprüfen  der  Grabbeiga­ ben.  Außerdem  einen  schönen,  rechteckigen  Garten  mit  einem Wasserbecken. Gärtner bearbeiten die Dattelbäume.

(4) Das Grab des Senefer, Verwalter des Viehbestandes und der Kornkammer  des  Amun-Tempels.  Es  zeigt  fröhliche  und  farben­frohe  Szenen  aus  dem  Leben  des  Grabherren,  z.B.  ein  Brautpaar in einem kleinen Kiosk auf einem Papyrusboot, ein Diener bietet Speisen an.

Der  Fels,  aus  dem  die  Grabkammer  geschlagen  wurde,  scheint besonders  hart  zu  sein  -  die  Bauarbeiter  konnten  nur  eine unebene Decke mit vielen Buckeln fertigstellen. Die Malkünstler     haben aus der Not eine Tugend gemacht und über die gesam­te Decke eine riesige Weinlaube gemalt mit Ästen, Blättern und Trauben. Danach wurde das Grab auch "Grab der Reben" genannt.

(5) Das Grab des Rahmose ist das größte und eines der inter­ essantesten  Gräber  der  Noblen.  Es  kann  sehr  gut  auch  von einer  größeren  Gruppe  besucht  werden  und  würde  sich  gut  in das Grundprogramm einfügen lassen.

Die  erhabenen  Reliefs  der  Darstellungen  von  Rahmose  und  sei­ ner Frau sind von einzigartiger Qualität, Schönheit und Feinheit. Dem Eingang gegenüber ist ein wieder beschädigtes Relief vom "Ketzerkönig" Echnaton und seiner Frau Nofretete zu sehen, in dem sie den neuen Gott Aton anbeten.

Rahmose  diente  unter  Amenophis  III  und  Echnaton,  dem  er später  nach  Achet-Aton  folgte  und  ein  zweites  Grab  bei  Amarna anlegen  ließ.  Deshalb  ist  das  thebanische  Grab  nicht  vollen­ det worden.

Gleich in der Nähe des Grabes von Rahmose liegen

(6) das Grab des Usirat, Schreiber unter Amenophis II mit Szenen von Dienern, die ihrem Herrn huldigen. Ein Friseur rasiert seine Kunden im Garten. und  (7)  das  Grab  des  Khaemhat,  auch  Mahu  genannt.  Er  war Schreiber  und  Inspektor  der  Kornkammern.  Im  Grab  sind  gute Tiefreliefs,  am  Ende  des  Grabes  sitzen  in  Nischen  6  Statuen des Verstorbenen und seiner Verwandten.

bb) In der Nähe der Auffahrt zum Totentempel der Hatschepsut liegt das Gräberareal von Al-Asasif.

(1) Das künstlerisch hochwertigste Grab des Cheruef wurde für den Haushofmeister der Königin Teje, Frau von Amenophis III, gebaut. Wunderschöne zarte, exakt gearbeitete Reliefs zeigen Mädchen  beim  Tanzen  und  Männer  beim  Musizieren.  Auch  dieses Grab  ist  nicht  vollendet  worden,  lohnt  aber  den  Besuch  wegen der hochwertigen Dekorationen.

(2) In unmittelbarer Nähe gibt es die Gräber aus der Saiten-Zeit (Spätzeit), 24. Dynastie (730 bis 715 v. Chr.).

Die  Gräber  des  Babasa  und  des  Ibi  erreicht  man  über  einen gedecken  Treppengang  nach  unten.  Man  kommt  in  einen  nach  oben offenen Innenhof, von Säuleneingängen umschlossen. Von dort erreicht man die Grabkammern. Die Dekorationen stehen in altägyptischer Tradition, erreichen aber nicht mehr die Qualität der 18. bis 20. Dynastie.

K. Ausflug von Luxor nach Esna

Auf  einer  sehr  guten  Straße  ist  Esna  in  gut  einer  Stunde  von Luxor  aus  zu  erreichen.  Hier  hatten  schon  Pharaonen  der  18. Dynastie einen ersten Tempel errichtet, die Saiten erweiter­ten  ihn,  aber  erst  die  Ptolemäer  gaben  dem  Tempel  sein  heuti­ ges  Aussehen.  Ähnlich  wie  in  Dendera  und  Philae  bauten  noch die römischen Kaiser bis zur Mitte des 2. nachchristlichen Jahrhunderts weiter zu Ehren der altägyptischen Götter.

Der  Tempel  liegt  im  Zentrum  des  Ortes  Esna,  jedoch  etwa  zehn Meter unterhalb des heutigen Straßenniveaus. Von der klassi­ schen Baukonstruktion eines Tempels, wie er in Edfu noch vollständig erhalten ist, fehlen heute der Eingangspylon und der Vorhof. Die Fassade der Vorhalle bildet den heutigen Tempeleingang. Die Mauerschranken zwischen den Säulen haben gut erhaltene, kunstvolle Reliefs. An den Innenwänden sitzen in typisch altägyptischer Pharaonenhaltung römische Kaiser und opfern den Göttern.  Besonders schön sind die 24 Säulen mit Hieroglyphen geschmückt. Auffallend sind phantasievolle Kompositionskapitelle mit Darstellungen von Blüten, Blumen, Knospen, Weintrauben und Dattelkolben. Auch die Decke der Halle ist vollständig erhalten, mit Geiergöttinen und astro­nomischen Bildern geschmückt.

Obwohl das Sanktuarium und die Kapellen fehlen, ist der Chnum-Tempel von Esna beeindruckend und unbedingt einen Besuch wert.

Was  manche  Touristen  noch  interessiert:  die  etwa  300  Meter lange  Straße  vom  Anleger  der  Kreuzfahrschiffe  bis  zum  Tempel ist  voller  Läden,  in  denen  es  ein  großes  und  günstiges  Ange­ bot von Souveniers gibt.

L. Rundgang durch das Museum Kairo

Gerade nachdem man viele archäologische Stätten besucht hat, ist es von besonderem Reiz, die dort gefundenen und im Museum zusammengetragenen Figuren, Objekte und Skulpturen im historischen Zusammenhang und mit vertiefter Kenntnis zu betrachten.

1. Grundprogramm für 1 1/2 bis 2 Stunden:

a) Altes Reich mit Djoser, Mykerinos, bemalte Kalksteinstatuen von Dienern und Handwerkern, Raum 42 mit "Dorfschulzen", Chephren, Schreiber, Raum 32: Zwerg Seneb mit Familie, Rahotep und Nofert, Gänse von Medum.

b) Mittleres Reich
Raum 22: Kalksteinstatuen des Königs Sesostris I Galerie 16: Sphingen von Amenemhet III, an der Schulter Kartusche von Ramses II.

c) Neues Reich:
Raum 12: Sandsteinkapelle mit Hathorkuh, Granitstatue von Hatschepsut, hockende Granitstatue von Senemut mit Nefer.
Galerie 6: Granitstatue der Sechmet
Galerie 7: Sphinx und knieende Granitstatue der Hatschepsut
Raum 3: Amarna-Kolosssalstatue des Echnaton, unvollendeter Kopf der Nofretete. Balustradenteil vom Aton-Tempel, auf dem Echnaton und seine Familie den Sonnengott anbeten.

d) Ausgewählte Beispiele aus den Grabbeigaben von Tut-ench- Amun.

2. Zusatzprogramm für besonders Interessierte:
Während  die  Besucher  vom  Grundprogramm  ins  Hotel  zurückfah- ren,  können  die Teilnehmer  am  Zusatzprogramm  nach  kurzer Pause  nochmal  einen  Rundgang  antreten,  bei  dem besonders  die Kunstwerke angeschaut werden sollen, die in den Stätten gefunden wurden, die wir auf der Reise besucht haben. Dazu die Ausstellungsstücke aus dem "Grundprogramm", die vom ägyptischen Guide nicht gezeigt worden sind.

a)   Altes Reich:

aa) die Kopie von Rosetta-Stein

bb) die Narmer-Palette

cc)  im  Raum  47:  dreimal  Mykerinos  mit  Hathor  und  jeweils  ei­ner anderen Gaugöttin, Sarkophage als "Haus der Ewigkeit", Scheintüren als Zugang für das Ka des Toten zur Sargkammer, große Statuen mit Ersatzköpfen, kleine bemalte Dienerstatuen. Sie sind besonders hübsch und lebendig, weil der Künstler die Tätigkeit darstellen wollte, die zur Bedienung des Königs nötig war.

dd) Formvollendeter Schieferkopf eines Königs aus der 5. Dynastie, wahrscheinlich Userkaf (Pyramide in Abusir). Er trägt die Krone Unterägyptens.

ee)  Raum  46:  überdimensional  großer  Kopf  von  König  Userkaf aus rotem Granit. Teil der einzigen Kolossalstatue des alten Reichs neben der Sphinx bei Gizeh.

ff)  Galerie  36:  Relief  aus  dem  Pyramidentempel  des  Sahure  in Abusir:  Prozession  von  Göttern,  die  dem  König  Symbole  des ewigen Lebens, des Friedens und der Macht bringen.
gg) Raum 32: Kalksteinstatue des Adligen Ti aus dem Grab von Sakkara, 5. Dynastie.

hh) Scheintür aus der Mastaba des Ateti aus Sakkara, 6. Dynastie.

ii) Darstellung eines Festes aus der Mastaba des Nefkheftha, 5. Dynastie. Tanzende und latschende
Frauen, Harfenspieler und Flötenspieler machen Musik.

ff) Kampfspiel von Fischern auf Papyrusbooten, Sakkara, 6. Dynastie.

b)    Mittleres Reich

aa)  Galerie  26:  eine  mit  Bemalung  sehr  gut  erhaltene  Sand­ steinstatue des Mentuhotep II. Der König sitzt in Osiris- Haltung auf dem Thron und trägt die rote Krone Unterägyptens. Aus dem Totentempel neben dem der Hatschepsut (Theben-West).

bb) Galerie 1: Kalksteinstatue des Königs Amenemhet III, 12. Dynastie aus dem Totentempel (Labyrinth) der Pyramide von Hauwara.

cc)  Raum  22:  zehn  große  Kalksteinstatuen  des  Königs  Sesostris I aus dem Totentempel vor seiner Pyramide in Lischt. Sie umgeben die Grabkammer, die den Kalksteinsarg von Kanzler Harhotep enthält.

dd) Bemalte Holzfigur des Königs Sesostris I mit der weißen Krone Oberägypten. Gefunden in Lischt.

ee) Schwarze Statue des Königs Amenemhet III, residierte in Fayum. Diese Statue wurde in Karnak gefunden.

c) Neues Reich

aa) Raum 12: Kalksteinkopf des Amenophis III, besonders schöne und feine Arbeit.

bb) Granitstatue der Dame Isis, Mutter von Tuthmosis III, mit wunderschöner Perücke und Goldreif.

cc) Mehrere von Thutmosis zerstörte Hatschepsut-Statuen, die von Archäologen wieder zusammengesetzt wurden.

dd) Zentralhalle: überdimensionale Kalksteingruppe von Ameno­ phis III und seiner Frau Teje, den Eltern des Echnaton.

ee) Die Spitze der schwarzen Nilschlammpyramide des Königs Menemhet III von Daschur.

ff) Galerie 10: Ramses II als Kind mit Zeigefinger im Mund und Kinderlocke wird vom Falkengott Hurun beschützt.

gg) Galerie 15: die besonders  hübsche  und  schön  bemalte Kalksteinbüste von Merit-Amun, einer Tochter von Ramses II, die  nach  dem  Tod  ihrer  Mutter  Nefertari  Königin  wurde.  Sie trägt  eine  kunstvoll  gearbeitete  Perücke  und  eine  Krone  aus aufgerichteten Uräusschlangen mit Sonnenscheiben.

d) Spätzeit

aa) Granitstatue eines Pharaos in altägyptischer Haltung und Kleidung, mit hellenistischem Kopf.

bb)  Raum  24:  schwarzer  Granitköpf  von  König  Taharku.  Eine  20 Meter  hohe  Säule  seiner  Säulenhalle  im  Karnaktempel  zwischen dem 1. und 2. Pylon steht noch, 25. Dynastie.

cc) Im Treppenaufgang die Papyri aus dem Buch der Toten.

dd) Im  Obergeschoß  (Raum  3):  die  goldenen  Kronen  der  Prinzes­ sin  Khnumet,  Tochter  von  Amenemhet  II.  Gefunden  in  Daschur. Die Schmuckstücke gehören zu den schönsten und feinsten.

ee) Raum  27:  Holzmodelle  aus  dem  mittleren  Reich.  Sie  sind ganz  besonders  lebendig,  schön  bemalt  und  zeigen  Szenen  aus dem Alltagsleben:

(1) Tischlerei
(2) Spinner und Weber arbeiten in einem Hof
(3) Viehzählung vor dem Besitzer Meketra. Schreiber protokollieren, ein Diener wird mit Stockschlägen bestraft.
(4) Fischer auf zwei Booten fangen mit einem Schleppnetz Fische.
(5) Segelschiff mit großer Kajüte
(6) Ruderboot mit Sonnenschutz

ff) Raum 37: Modelle von Heeresgruppen:
(1) 40 ägyptische Soldaten. Die Lanzen sind mit Bronzespitzen versehen, die Schilder unterschiedlich bemalt.
(2) 40 nubische Bogenschützen, Pfeilspitzen aus Feuerstein. gg) Kurz vor der Treppe in einer Vitrine: vergoldete Opfer­ pfeife, wie sie auf den Reliefs in Tempeln und Gräbern von den Königen den Göttern dargebracht werden.

hh) Modell einer kompletten Pyramidenanlage aus dem alten Reich: Taltempel, gedeckter Aufweg, Totentempel und Pyramide.

-> Dieser zusätzliche Rundgang dauert etwa zwei Stunden. Im Nationalmuseum Kairo darf gegen Erwerb eines Foto- Tickets fotografiert werden, allerdings ohne Stativ und Blitzlicht. In allen besuchten Gräbern darf ebenfalls mit einem Foto-Ticket von 5 ägyptischen Pfund pro Grab fotografiert werden, grundsätzlich ohne Blitzlicht. Ein Stativ kostet 20 Pfund, ist aber für talentierte Fotografen nicht unbedingt erforderlich, da meist noch ausreichende Lichtverhältnisse (besonders für Dias) vorgefunden werden.

Fazit:

Die von uns durchgeführte "Pilot-Studienreise" kann eine Reihe von Reiseleitern und -Veranstalter zur Anlage neuer Reiseprogramme veranlassen.
Die Erreichbarkeit aller Stätten ist gegeben, die Touristen­ polizei bemüht sich mit allgegenwärtiger Präsenz und Freund­ lichkeit um die Sicherheit.
Gegen kleine Trinkgelder werden den Besuchern noch viele Extras gezeigt.