Bericht einer Ägyptenreise im Jahr 2001

„Nildelta - Oasen in der Libyschen Wüste - Oberägypten“

Tagesberichte zur Reise einer Gemeindegruppe vom 6.11. - 16.11.2001
Reiseleitung: Pfarrer i. R. Fritz Joecks

 

 

1. Tag: Dienstag, der 6. November 2001

von Christa Helling

Heute ist es soweit, Herr Joecks geht mit einer Gruppe auf Reisen, diesmal wieder nach Ägypten. Es ist eine kleine Gruppe von 22 Leuten, denn von den ursprünglich 54 Anmeldun­ gen wollten nur 22 diese Reise antreten - den Terroranschlägen des 11. September in New York zum Trotz

Wie immer werden wir alle an unseren „Wunschhaltestellen“ nach 14 Uhr vom Bus abgeholt, eine sehr angenehme Sache, und zum Flughafen nach Frankfurt gebracht. Dort ist die Warte­ zeit bis zu unserem Abflug um 18.45 Uhr natürlich etwas lange, die Kontrollen noch genauer als früher (versehentlich im Rucksack verbliebene Scheren oder Nagelfeilen müssen abgege­ ben oder nach Hause geschickt werden!), auch vor dem Einsteigen werden wir direkt am Flugzeug noch einmal vom Flugzeugpersonal kontrolliert, doch dann haben wir auch das überstanden und landen gegen 23.25 Uhr nach ruhigem Flug in Kairo.

Dort erwartet uns schon einer unserer Reisebegleiter, Herr Magdy. Die Koffer sind alle ange- kommen, die Abfertigung klappt reibungslos, gegen 0.20 Uhr fahren wir mit anderen Bussen im Konvoi zu unserem ersten Hotel, dem Pyramids Park Hotel. Trotz der späten Stunde ist noch viel Verkehr auf den Straßen, Kairo ist wohl eine Stadt, die nie schläft. Herr Magdy er­ zählt uns unterwegs schon einiges, wir sehen im Vorbeifahren die Alabaster Moschee und erfahren, daß unser Guide Sameh morgen früh zu uns stoßen wird. Jeder von uns bekommt im Bus eine Flasche Mineralwasser, ein schöner Service, auf dass wir uns nicht gleich Pharaos Rache anlachen!

Die Hotelzimmer sind recht schnell verteilt und bezogen. Im Zimmer folgt noch ein wenig Kofferauspacken und schnell ab ins Bett, doch es wird eine kurze, fast schlaflose erste Nacht, im Morgengrauen hören wir den Muezzin rufen, geweckt sollen wir ohnehin um 6.30 Uhr werden, Frühstück ab 7 Uhr und geplante Abfahrt 8 Uhr.

Dies war unser erster Reisetag, bisher alles gut.

 

2. Tag: Mittwoch, 7. November 2001 -

von Antje Stegmann

Willkommen Kairo!

Welch angenehme Temperatur schlägt uns beim Übergang vom klimatisierten Hotel in den ebenfalls leicht gekühlten Bus entgegen. „Sabah-el-cher“ begrüßt uns unser Reiseleiter Sa- meh und informiert uns gleich in seinem bewundernswerten Deutsch über mögliche Steige- rungsformen des Guten-Morgen-Grußes mit „sabah en-nur, sabah el-full oder sabah el- ward“, sei es man wolle einen jasminigen, sahnigen oder rosigen guten Morgen“ wünschen. Das vorgesehene Programm wird etwas abgeändert, so dass der erste Tag den Pyramiden gewidmet sein wird, die zur Verwunderung mancher zum Greifen nahe vor Kairo liegen - nicht irgendwo fern in der Wüste - und sich in der frühen Morgenstunde noch leicht ver­ schleiert präsentieren. Bei der Fahrt durch die Straßen von AI Qahira (Kairo) stellt uns Sa- meh die Stadt und sein Land in ein paar Zahlen vor. Lebensnotwendig ist das Wasser, so siedeln die meisten der 65 Millionen Einwohner am Lebensstrom Nil. Es sind mehrheitlich Fellachen, in kleinen Prozentzahlen bevölkern Kopten, Nubier und in der Wüste Beduinen das Land . Die Amtssprache ist Arabisch, wovon auch verschiedene Dialekte existieren, die Handelssprache ist immer noch Englisch.

Die Stufenpyramide des Djoser in Sakkara, um 2682 v. Chr. errichtet, wird von uns zuerst besichtigt - sie gilt als das älteste steinerne Bauwerk der Welt. Imhotep baute für den Begründer der 3. Dynastie Djoser nach dem Muster der Mastabas (arabisch: Bank) eine rechteckige Struktur, setzte eine kleinere darauf und so fort, bis er eine Stufenpyramide mit sechs gigantischen Stufen - eine Treppe zum Himmel -, geschaffen hatte. Das Areal um die Pyramide hatte 14 Eingänge, davon waren dreizehn nur zum Schein. Im Hof fanden alljährlich Feiern für die Könige von Theben statt. Auch feierte hier der Herrscher nach seinem 30jährigen Thronjubiläum das Sed-Fest, das der rituellen Stärkung seiner kö­ niglichen Kraft diente und seinem Volk zeigen sollte, dass er noch fähig und gesund war, das Land zu regieren. Seine Kraft demonstrierte der König durch den kultischen Lauf, vorbei an allen Götterstatuen. Von Ramses II, der weit über 60 Jahre regiert, sind ein Dutzend Wie­ derholungen des Festes bekannt.

Die Schwarze Pyramide wirkt gar nicht als Bauwerk, sondern eher als ein „Steinhaufen“. Da der Kern aus in der Sonne getrockneten Lehmziegeln bestand und zeitweise sintflutartige Regenfälle das Material aufweichte, sackte die Pyramide in sich zusammen.

Der nächste Stop war bei den Pyramiden von Giseh, da standen auch wir wie viele andere Besucher staunend vor dem einzigen noch existierenden der sieben Weltwunder des Abendlandes - der Cheops-Pyramide. Von unten gesehen, gibt die größte Pyramide den reinen Eindruck einer gewaltigen Staffel, die ins Unendliche aufbricht. Der Eindruck verstärkt sich durch das völlige Fehlen der Steinverkleidung, womit die inneren Blöcke frei liegen, die wie eine Riesentreppe angelegt sind. Ursprünglich war die Höhe 146 Meter, heute sind es noch 137 Meter.

Von der Pyramide von Chefren bemerken wir in erster Linie die fast unversehrte Spitze aus dem Kalkstein der Steinbrüche von Tura. Da sie auf einem Hügel liegt, trügt der Schein, dass sie höher als die Cheops-Pyramide sei.

Natürlich beherrscht der Große Sphinx von Giseh das Terrain. Dieser riesige Löwe mit Menschenantlitz (Kopf des Königs Chefren), der ganz aus einem Felsquader gehauen ist, hat die Höhe von 20 Metern und die Länge von ungefähr 74 Metern. Nach einer etwa lOminütigen Diskussion mit dem Wärter - geschlossene Tore, obwohl noch Eintrittskarten verkauft wurden - gelingt es, noch einen Blick aus der Nähe auf das Monument zu werfen. Dann aber heißt es von den Wärtern, deren Feierabend der Sonnenuntergang signalisiert, „djella, djella“, was soviel wie Beeilung bedeutet.

In Gedanken lassen wir den Tag auf der Heimfahrt mit dem Lied ausklingen, das wir am Morgen gesungen haben: „Danke für diesen schönen Tag ...“

 

3. Tag: Donnerstag, 8.November 2001

von Helga und Margarete Simon

Nationalmuseum, Abu Serge Kirche, Ben Esra Synagoge, Alabaster-Moschee und Basar Khan el Kalili,

Nach reichhaltigem Frühstück sitzen alle froh gestimmt im Bus; draußen strahlt die Sonne. Wir sind voller Erwartung auf die Dinge, die wir heute erleben dürfen. Wir hören, in Deutschland ist der erste Schnee gefallen, ganz unglaublich bei den ägypti­ schen Temperaturen. Reiseführer Sameh sagt uns guten Morgen auf arabisch: „Sabah el kher. Herr Joecks hält die Andacht, wir singen zuerst das Lied „Die güldne Sonne“ Für den heutigen Tag ist die Losung aus dem Römerbrief vorgesehen: „Ich will meiner Herde helfen, Gott wird sein Volk nicht verstoßen“. Wir nähern uns der Nilmetropole Kairo, die auf 14 - 17 Millionen Einwohner angewachsen ist, es ist leicht dunstig. Am Nationalmuseum ange- kommen, warten wir auf die Öffnung des Eintrittskartenschalters und die Tickets für die Fotografen. Nach Kontrolle der diversen Taschen und Rucksäcke können wir das Museum betreten.

Der Anblick ist überwältigend. Unser Guide Sameh zeigt uns die bedeutendsten Schätze: Die Schminkpalette des Königs Narmer aus der I. Dynastie ist über 5000 Jahre alt. Prinz Rahotep und Prinzessin Nofret, IV. Dynastie, König Chephren IV. Dynastie, Zwerg Seneb mit Familie, die Statue aus Syko- morenholz des Scheich el Beled, Statue des Thutmosis aus Marmor, den Gänsefries aus der Mastaba des Itet. Die dargestellte Gänserasse ist heute in Ägypten ausgestorben. Alles aufruzählen ist un­ möglich, aber noch erwähnt werden muss Echnaton, der „Ketzerkönig, Verehrer nur einer Gottheit, nämlich Aton, und Gründer einer neuen, realistischen Kunstrichtung, sowie der Stadt Amama (Achet Aton). Seine Statue ist realistisch dargestellt, so dürfte er wirklich ausgesehen haben. Seine Gattin war die weltberühmte Nofretete, ihr Kopf ist ein einzigartiges Kunstwerk Zum Schluß das Präch­ tigste: Tutanchamun, der 18-jährige Pharao, Nachfolger des ver­ pönten Echnaton. Wir sehen vergoldete Grab- kammerschreine, Sarkophage, das Totenbett, die Kanopischen Krüge, die Prunksandalen, Goldsärge, die goldene Portraitmaske und den prächtigen Schmuck, der im Sarg der Mumie gefunden wurde.

Danach geht es weiter durch das Verkehrsgewühl zur Zitadelle und zur Mohamed Ali Mo­ schee (Alabaster-Moschee).

Wir sitzen alle ohne Schuhe auf dem Boden, der mit wertvollen Teppichen ausgelegt ist. Sa- meh erklärt uns u. a., dass jeder Mann am Freitag zum Gebet in die Moschee gehen muss. Der Baustil der Moschee ist gemischt, nur die Kanzel stammt aus der Barockzeit. Nach dem Ver­ lassen der Moschee - wieder jeder in seinen Schuhen - genießen wir nochmals den Blick über die Altstadt Kairos mit ihren vielen Moscheen, darunter auch die Sultan Hassan Moschee. Anschließend besuchen wir noch den Palast des Mohamed Ali. Allerdings ist es dort so laut, dass nicht alle Erklärungen zu verstehen sind. Die Kinder fragen immer wieder: „What‘s your name?, und freuen sich über eine Auskunft. Ein Teil der Gruppe hat sich etwas verspätet und prompt den Anschluß verloren. Eine ganze Reihe bleibt beisammen auf einem Fleck und siehe da, wir werden vermisst und freundlich wieder eingesammelt. Auf dem Weg zum Basar erfahren wir von Sameh, dass der große Friedhof, den wir sehen, schon aus der Zeit der Mameluken stammt.

Im Kaffeehaus ruhen wir uns etwa aus und stärken uns mit Kaffee, Tee und Cola. Die Händler verfolgen uns auch im Kaffeehaus und bieten Lederwaren an. Kleine Kinder verkaufen Schmetterlinge zum Anstecken. So mancher Schmetterling wird an unserem Tisch gekauft und an die Jacke geheftet. Im Kaffeehaus sitzt auch eine ägyptische Familie. Die sehr gepflegte Ägypterin raucht eine Wasserpfeife und lässt sich gerne fotografieren. Die Zeit vergeht schnell und um 17.30 Uhr ist unser Treffpunkt an der Al Hassan Moschee zur Heimfahrt ins Hotel. Dort angekommen erfahren wir, dass auch der Fotoapparat des Herrn Lehr wieder gebracht wurde. Nach dem Abendessen ist wieder ein erlebnisreicher Tag zu Ende.

 

4. Tag: Freitag, 9. November 2001 - Fahrt zur Oase Baharia

von Ingeborg Weishaupt

Heute mussten wir schon um 5 Uhr aufstehen und fuhren nach ausgiebigem Frühstück um 7 Uhr ab.
Es ging mit Polizeigeleit und zwei zusätzlichen Begleitern durch Kairoer Vororte - erst elegante und fast luxuriöse Villenviertel mit gepflegten Außenanlagen und blühenden Gärten, dann wurde es einfacher und immer trockener. Die Straße zog geradeaus vorbei am Green Valley und an vereinzelten Militärstationen fast langweilig und immer begleitet von den Bahnschienen Richtung Südwesten.

Herr Joecks hielt unsere Morgenandacht an einer Stelle, wenige Schritte vom Straßenrand, wo wir die Reste versteinerter Bäume vorfanden.

Dann gegen Mittag, als wir schon den größten Teil unserer Wegstrecke zur Oase Baharia zurückgelegt hatten, stoppte unser Bus an einer „Raststätte“. Hier tranken wir Tee und konnten eine „außerordentliche“ Toilette aufsuchen!

Bald darauf erreichten wir die Oase Baharia, wo wir uns bei einer Polizeistation anmelden mussten.

Nach dem Durchfahren vieler enger und gewundener Sträßchen, waren wir angenehm überrascht von unserem Thermalbad und unser Hotel überhaupt gefunden zu haben.

Wir hatten nur kurz Zeit, unsere hüb­schen Zimmer in Besitz zu nehmen und etwas argwöhnisch das braune lee­re Thermalwasser-Becken zu begucken, denn gleich ging es ab mit drei Jeeps Richtung „Weiße Wüste“.

Bei einem Felsgebiet voller Kristalle wurde ein Picknick abgehalten: Fladenbrot und Schafskäse mit Tomaten - sehr schmack­ haft! Hunger hatten wir ja alle.

Eindrücke

Welch wunderbare Formen schafft die Natur, dazu wenn das Licht sie in vielen Farben erstrahlen lässt.

Letzte Vegetationsreste zeigen, dass auf diesem Fleckchen nicht immer nur Sand und Geröll war und die kleinen Büschel überleben mit Feuchtigkeit oder Wasser das noch in tieferen Schichten vorhanden ist.

Bietet die Wüste für den Menschen auch keine Lebensräume, so ist sie trotzdem voller Leben. Nimmt man erst die absolute Stille wahr, was in der Gruppe und mit den ratternden Gelände­ wagen nicht so zu spüren war, dann erlebt man die Faszination die von der Wüste ausgeht.

Einer der Fahrer die uns durch die Wüste schaukelten. Ob die Fahrer die Wüste so gut kennen, dass sie immer wieder die Straße finden, fragten wir uns ? Die Spuren ihrer Fahrzeuge verlaufen im Sand und die Geländeformen sind oft eintönig und dann wieder sehr abwechslungsreich. Aber es ging alles gut.

 

5. Tag: Samstag lO.November 2001 - In der Oase Baharia - Libysche Wüste Hotel „Hot Spring“ — Peter Wirth, Deutscher aus Bensheim

von Christa Otto

7.00 Uhr - Wecken
7.30 Uhr - Frühstück und Koffer vor die Tür stellen
8.30 Uhr - Abfahrt zur Besichtigung der Quelle von „Ain Bishmu"

Die aus einem Eisenrohr fließende 50 bis 70 Grad heiße Quelle wird heute aus der Erde gepumpt. Zu früheren Zeiten war dies nicht nötig, die Quelle sprudelte durch eigene Kraft aus dem Erdreich. Erst der hohe Wasserverbrauch, u. a. Bewässerung der Oase, erfordert das Hochpumpen. Unsere Unterkunft „Hotel Hot Spring“ nutzt dieses eisenhaltige, heiße Wasser für ein „Thermalbad“!! Durch diese Quelle soll die Oase Baharia zu Zeiten der Griechen und Römer die Kornkammer und auch eine der Reichsten an Oliven, Wein, Feigen, Oran­ gen und Datteln gewesen sein. Der Dattel- und Weinexport ins Niltal hat die Bewohner von Baharia reich gemacht.

Baharia heute - der Ort lebt zwar auch noch vom Dattelexport, nur wohlhabend ist hier kaum jemand. Und als schön kann man diesen Ort auch nicht be­zeichnen, keine Wüstenromantik, nur nackte Hausmauern und versandete Gärten. Anders muss es zu früheren Zeiten ausgesehen haben, wie dies das antike Mumienfeld beweist. Es wurde durch einen Zufall entdeckt, als ein Esel in die Erde einbrach.

Der Reichtum der ehemaligen Bewohner, hohe römische Beamte, griechische Landbesit­zer aber auch ägyptische Bauern und Arbeiter, zeigt sich in aufwendigen Begräbnissen. Aus diesem vor drei Jahren entdeckten Gräberfeld, dessen Größe nur erahnt werden kann, man schätzt ca. 10 000 Mumien, sind nur wenige in einem bislang kleinen, un­scheinbaren Museum zugänglich gemacht. In einem Neubau in einem nackten weißen Saal sind einige Funde ausgestellt, z. B. lehnt in der Ecke eine steinerne Figur mit fratzen­ haftem Löwenkopf und Federkrone. Figur des „Bes“ mit asiatischen Zügen. Es wird vermutet, dass eine Verbindung zwischen asiatischer und ägyptischer Kultur bestand. Ne­ben der Figur ruhen in Vitrinen, von Leinen halb verdeckt, goldene Mumien. Sie sind von naiver Schönheit, die Gesichtsmasken und Brustkartonagen mit Goldfarbe bemalt. Die Ummantelung ist reich mit mythologischen Symbolen und Figuren verziert. Das Alter der Mumien wird auf ca. 2000 Jahre geschätzt. Die Wissenschaft hat anhand von Untersu­chungen herausgefunden, dass die Lebenserwartung dieser Menschen zwischen 35 und 40 Jahren lag.

 

6. Tag: Sonntag, der 11. November 2001 - Gottesdienst in der evang. Mission, Insel Elephantine, St. Simeonskloster, Lord-Kitschener-Insel

von Fritz Joecks

„Endlich länger schlafen können!“ - vielleicht haben einige von uns so gedacht. So richtig „sonntäglich“ haben wir dann gefrühstückt. Langsam, ausführlich, mit Zeit zu einem Gespräch, denn der Bus fuhr erst um 9.15 Uhr ab, um uns zum Deutschen Evangelischen Krankenhaus zu fahren (5 Min. Fahrzeit!). Wir waren angemeldet, so daß uns Pfarrer Dallenhöfer (ein junger Mann, der seit zwei Jahren hier in Assuan ist) schon an der Eingangstür begrüßte. Zunächst berichtete er uns von der Entstehung und dem Werdegang dieser Missionsgesellschaft, der EMO (Evangelium im Mittleren Osten). Genau vor 100 Jahren wurde hier durch die Initiative eines Missionars eine kleine Krankenstation gegründet. Seine Heimatgemeinde in Wiesbaden stand hinter ihm - und aus diesem kleinen Anfang wurde ein Missionswerk, das heute hier von Assuan aus im ganzen Mittleren Osten wirkt (Sudan, Eritrea, Jordanien, Libanon, Syrien und Tunesien), und überall muss man sich mit dem Islam auseinandersetzen. Die EMO zählt deshalb zu den besten Islam-Kennern unter den Missionsgesellschaften. Das Anwesen hier in Assuan umfaßt zunächst das Krankenhaus mit 46 Betten (eines der besten in Ägypten), Praxisräume für die hier wirkenden 10 Ärzte (Inneres, Urologie, Frauenarzt, Augenarzt, Chirurg u.a.), Wohnungen für die Ärzte und Missionare (zwei), Schulräume und Verwaltung. Finanziert wird das Ganze ausschließlich von Spenden. Mancher von uns ließ „ein Scheinehen“ dort, und ich selbst übergab eine Spende von DM 1.000,- aus Schriesheim, Hohensachsen und Lützelsachsen.

Um 10.30 Uhr begann der Gottesdienst, der gemeinsam mit den Kindern und Mitarbeitern des Hauses gestaltet wurde, die Predigt durfte ich halten. Predigttext, wie in allen Kirchen vorgeschrieben: Lukas, Kap. 18, 1 - 8, etwa mit dem Thema: Die Bedeutung und Wichtigkeit des regelmäßigen Gebetes. Jesus sagte darüber in einem Gleichnis, daß wir allezeit beten sollen und nicht nachlassen. Die Frage an uns alle: sollten wir nicht doch wieder mehr und regelmäßiger beten?!

Nach Ende des Gottesdienstes warteten schon die Segelboote auf uns. Die Missionsstation liegt direkt an der Straße, die neben dem Nil verläuft. Gemächlich segelten wir zur nahe gelegenen Insel Elephantine, um dort die Ausgrabungen zu besichtigen. In den letzten 20 Jahren hat man die ganze Insel aufgewühlt und dabei hervorragende archäologische Funde gemacht.

Zunächst besuchten wir das Museum (das ehemalige Wohnhaus des Staudammerbauers W. Willcock) mit Funden aus der ganzen Geschichte Ägyptens, woraus zu ersehen ist, wie lange diese Insel schon besiedelt und bewohnt ist (DUMONT S. 358f). Was er noch nicht erwähnt hat, daß ein Tempel von Sesostris I (1971 - 1928 v. Chr.) Königsname: Cheper-Ka-Re, 12. Dyn. Mittl. Reich, ausgegraben wurde und sehr anschaulich wieder errichtet worden ist.

 

7. Tag: Montag, 12. November 2001

von Brigitte Schiele

Nach kurzer Nacht erfolgte um 3.00 Uhr der Weckruf, denn wir sollten heute ganz früh nach Abu Simbel fliegen. Kaffee oder Tee und ein Lunchpaket gab’s an der Hotelbar, dann ging’s ab zum Flughafen Nach 35-minütigem Flug und einer kurzen Busfahrt erreichten wir die Tempelanlage rechtzeitig vor Sonnenaufgang um 6.15 Uhr. Dann erstrahlte die Fassade im Sonnenlicht und bot einen überwältigenden Anblick, Die beiden ca. 3500 Jahre alten Tempel waren lange vom Sand fast völlig zugedeckt, nur die Köpfe der Riesen- Statuen ragten aus dem Wüstensand hervor, Deshalb waren sie in hervorragendem Zustand, als sie 1813 von dem Schweizer Burckhardt entdeckt wurden. Sie sind neben den Pyramiden sicherlich die großartigsten Denkmäler, die uns die alten Ägypter hinterlassen haben.

Eine Treppe führt hoch zu der Terrasse, auf der die vier sitzenden 20 m hohen Kolossalstatuen von Ramses II. wahrhaft majestätisch in den Himmel ragen. Der kleine­re Tempel ist der Göttin Hathor und Nefertari, der Lieblingsgattin von Ramses II. ge­weiht.

Durch den Bau des Nasser-Stausees wurde die Zerlegung und der Wiederaufbau der beiden Tempel 64 m höher und 180 m landeinwärts notwendig. Dies war sicherlich eine ebenso große technische Leistung wie der Bau 3000 Jahre früher. Die Arbeiten dauerten von 1965 - 68; es waren 800 Arbeiter mit der Umsetzung beschäftigt, und sie kostete mehr als 40 Mio US-Dollar.

Um 8.15 Uhr flogen wir wieder zurück nach Assuan und waren einhellig der Meinung, daß sich das frühe Aufstehen gelohnt hatte!

Anschließend besichtigten wir noch die Steinbrüche, in denen über die Jahrtausende der Rosengranit für die Statuen und Säulen der Tempel gebrochen wurde. Attraktion ist hier der „Unvollendete Obelisk“, der recht deutlich die Arbeitsmethoden der pharaonischen Steinmetze zeigt. Auf seiner Basis ist dieser unvollendete Obelisk noch mit dem Fels verwachsen. Mit einer Höhe von 41 m und einem Gewicht von 1168 t wäre dies der größte Obelisk Altägyptens geworden. Doch der ehrgeizige Plan scheiterte an Rissen im Gestein ebenso wie der Versuch, einen zweiten, kleine­ ren Obelisken aus demselben Block zu hauen.

Unser Guide Sameh hatte es auch heute wieder vorzüglich verstanden, uns alles Interessante, Sehens- und Wissenwerte auf das Beste zu vermitteln.

Nach einem erfrischenden Bad im Swimming Pool unseres erstklassigen Hotels Basma trafen wir uns um 17.30 Uhr im Foyer unseres Hotels, um gemeinsam - unter Führung unseres „Organisators „ Herrn Magdy, zum Basar zu gehen. (Herrn Magdy hatte ich auch zu verdanken, daß meine im Bus liegengelassene Lederjacke auf wundersame Weise wieder auftauchte.) Im Basar wurde gefeilscht, gehandelt und gekauft, vor allem Papyrus, Gewürze und Karkade-Tee. Mit dem Taxi fuhren wir wie­ der zurück ins Hotel, wo nach einem vorzüglichen Abendessen (Buffet) ein sehr lan­ger, aber interessanter und wunderschöner Tag zu Ende ging.

 

8. Tag: Dienstag, 13. November 2001

von Heide Oelfken-Pickert

Fahrt von Assuan nach Luxor über Kom Ombo und Edfu

An diesem Morgen, dem 13.11.01, besteht der Reiseführer auf pünktlicher Abfahrt vom Hotel Basma, weil die knapp 220 km lange Strecke von Assuan nach Luxor von Privat- und Busreisenden aus Sicherheitsgründen zwingend nur im Konvoi der Fahr­zeuge zurückgelegt werden darf.
An einem Sammelplatz im Norden der Stadt Assuan wird der Konvoi zusammenge­stellt. An diesem Morgen sind es vier Busse, zwei Privatautos und ein Kastenwagen, eskortiert an der Spitze und am Ende des Konvois durch zwei Polizeifahrzeuge. Die Polizisten, mit schwarzem Helm und sichtbaren Schusswaffen, wirken recht martia­ lisch und gruselig. Aber unsere Gruppe hat mit allen Sicherheitsvorkehrungen der Ägypter im Flughafen und an den Eingängen „unserer“ 5-Sterne Hotels gute Erfah­rungen gemacht - warum sollen wir uns ängstigen?

Ungefähr 40 km nördlich von Assuan, direkt oberhalb einer Schleife des Nils gele­gen, bieten die Ruinen des ptolemäisch-römischen Doppeltempels von Kom Ombo einen großartigen Anblick. Dieser Doppeltempel ist in seiner Längsachse strengge­ teilt: Der südliche Teil ist dem Krokodilgott Sobek geweiht, während im nördlichen Teil Haroeres (Horus) verherrlicht wird. Neben den üblichen Bildern des opfernden Pharaos zeigt ein Relief an der Verbindungswand der beiden Tempelhälften im zweiten Säulensaal den „Krokodilgott* Sobek.

Zwei Szenen an der Rückwand des Tempeleingangs bleiben im Gedächtnis: Der römische Kaiser Trajan stiftet einer Gottheit medizinische Geräte wie Schröpfköpfe, Zangen und Sägen. Die andere Szene befindet sich in einer Art Nische, in der Abbildungen der vier Winde dargestellt sind, die an die vier Symbole der Evangelisten erinnern. (Der ausgiebige Gedankenaustausch unserer sehr sachkundigen und beliebten Reiseführer (2!) würde den Rahmen eines Berichtes vom 8. Tag sprengen!) In einer kleinen, von Kaiser Domitian errichteten Hathor-Kapelle sind einige Krokodilmumien ausgestellt. Am nahen Nilufer ist auch ein „Nilometer** zu besichtigen.

Kom Ombo hat auch in anderer Hinsicht Bekanntheit erlangt: In den Jahren 1963-1965 sind rund um die alte Stadt an den Ufern des Nils mehr als 30 Dörfer entstanden, in die hinein ca. 60000 Nubier umgesiedelt wurden, als ihre alten Dörfer durch die Flutung des Assuan-Stausees in den Fluten versanken. Arbeitsplätze gibt es für die strikt nach früherer Dorfzusam- mengehörigkeit umgesiedelten Nubier teils in der Landwirtschaft - Anbau von Zukkerrohr, Baumwolle und Weizen, teils in der Industrie als Arbeiter in einer großen zuckerverarbeitenden Fabrik. Unser Reiseführer erklärte das Umsiedlungsprojekt mit allen sozialen und bildungspolitischen Zielen als gelungen.

 

9. Tag: Donnerstag, 14.11.2001

von Christa und Richard Klohr

Theben West - Tal der Könige - Königin Hatchepsut - Medinet Habu - Memnon-Kolosse

Leichter Dunst lag über dem Niltal, als unser Bus um 7 Uhr von unserem Hotel in Luxor in das Tal der Könige in Theben West abfiihr. Den Fluss überquerten wir auf der Luxor-Brücke, die vor einigen Jahren absichtlich 10 km außerhalb errichtet wurde. Wir sahen Bauern (Fellachen), die auf bewässerten Feldern wie ihre Vorfahren Zuckerrohr, Gemüse, Mais und Getreide anbauen. Im alten Ägypten überschwemmte der Nil von Juni bis Oktober die Äcker und die Bauern konnten nicht auf die Felder, anschließend erfolgten Aussaat und Ernte bis Mitte Fe­ bruar. Die restliche Zeit herrschte Trockenheit. Erst mit dem Bau des Assuan-(Nasser)-Hochdamms 1960-64 und durch Bewässerungsanlagen können 2-3 Ernten erzielt werden.
Unser Führer Sameh erklärte u. a., daß nach dem Verständnis der alten Ägypter die Ostseite des Niltals für die Lebenden und die Westseite für die Verstorbenen bestimmt waren. Das Wort „Tod“ gab es in der alten Sprache nicht und man nannte die Verstorbenen z. B. „die bei Osiris schlafen“. An den Hängen des Quma-Berges liegt das gleichnamige Dorf, die Heimat der Grabräuber. Diese bauten oft ihre Häuser über Grabstätten und konnten im eigenen Keller ruhig ausgraben. Der bekannteste Räuber war Abdel Rasul, der zufällig das Grab mit 30 Mu­ mien der berühmtesten Könige der 18. Dynastie entdeckte, die von Amunpriestem vor 3000 Jahren aus geöffneten Gräbern gerettet und erneut bestattet wurden.
Vom Busparkplatz fuhren wir mit einer kleinen Bahn bergauf zu den Königsgräbern am Fuße eines Kalksteingebirges. Die 18. und 19. Dynastien und eventuell 20. Dynastie errichteten ihre Gräber versteckt, teilweise auch offen, während die Könige vorher in den Pyramiden be­ stattet wurden. Von den ca. 80 Gräbern besuchten wir das Grab des Ramses IV. (20. Dyna­ stie), dessen Sarkophag sehr groß und in der Form einer Kartusche gehauen war. Dieser war außen mit Bewahrungssprüchen versehen, die den Verstorbenen auf dem Weg ins Jenseits beschützen sollten. Der König (Pharao) ist perfekt mit allen Namen und Titeln sowie den Namen der von ihm eroberten Städte dargestellt. Deckenmalereien als Sternen­ himmel sind gut erhalten. Dazu an den Wänden eingemeißelte oder gemalte Szenen und magische Formeln aus den Totenbüchem (Buch der Unterwelt), die anschaulich die Vorstellungen (Mythologie) der alten Ägypter über das Weiterleben nach dem Tod zeigen.

Da Sameh bei einigen Gräbern nicht mit uns gehen durfte, informierte er uns außerhalb über die sehenswertesten Teile des Grabes, wie immer ausführlich und kompetent.

Der Totentempel Ramses HI. in Medinet Habu ist in der Form einer asiatischen Festung an­gelegt. Dies erinnert an die vielen Feldzüge, die der größte Feldherr unter den Ramessiden nach Vorderasien unternommen hatte.
Die Tempelanlage war größer als üblich aus Verehrung für den großen Krieger. Um den Einfluss der Amunpriester zu begrenzen, ließ Ramses III. seine Schwestern zu Priesterinnen ausbilden und baute ihnen einen eigenen Tempel in der Gesamtanlage. Eine Seltenheit ist die runde Decke im Sanktuarium. Schlachtszenen der Kriege gegen die Seevölker und das Zählen der toten Feinde durch abgehackte Hände sind eindrucksvoll dargestellt. Ebenso das Aufschreiben der Kriegsbeute. Auffallend war, daß die Schriftzeichen und Reliefs sehr tief in die Steine gehauen waren, damit sie von späteren Herrschern nicht entfernt werden konnten. Der Tempel ist einer der schönsten des alten Ägypten.

Eine Kaffeepause gegenüber dem Tempel sorgte für neue Energie, um das Grab des Ramose anzusteuem. Ramose war in der 18. Dynastie Statthalter und Vizekönig von Akhet-Aton in der Zeit von Amenophis IV., der als Echnaton nur den Gott Aton verehren ließ, und damit die Amunpriester gegen sich aufbrachte. Die Wandmalereien zeigen noch die Atonverehrung in allen Einzelheiten wie beim Begräbnis eines Pharaos, z. B. Klageweiber, Bett, Schatztruhe, Bier und Wein.

Auf der Rückfahrt nach Luxor machten wir einen kurzen Halt bei den Memnon-Kolossen, den Überresten des Tempels von Amenophis IV., der durch ein Erdbeben im Altertum zerstört wurde.

Die Ton- und Lichtschau im Karnak-Tempel in Luxor in deutscher Sprache rundete den ein­ drucksvollen Tag ab. Mit den Worten:
„Ihr seid angekommen, Ihr, die Ihr Oberägypten besucht, im Hause Gottes“,
empfing die Besucher eine Stimme aus vergangener Zeit. Zusammen mit den Erzählern aus den Lautsprechern und den Lichtspielen schien die mehr als 3000jährige Geschichte fast Form anzunehmen.

 

10. Tag: Donnerstag, 15. November 2001

von Heimo Reisert

Karnak und Luxor

Heute, an unserem letzten Besichtigungstag stehen Karnak und Luxor (ehemals Theben) auf dem Programm. Dies ist ein besonderer Höhepunkt unserer Reise. Die allermeisten Tempel, Grüften und Götter dieser Kulturepoche haben hier ihren Ausgang bzw. ihre Wurzeln.

Gut ausgeschlafen und reichhaltig gefrühstückt, treffen wir uns um 8.30 Uhr. Im Bus noch vor dem Hotel hält Herr Joecks gleich eine kurze Morgenandacht. Wir beginnen mit dem Lied "“Lobet den Herren“ und hören die Losung vom Propheten Jeremia 2.29 „Wie könnt ihr mit mir rechten, spricht der Herr“.

Vom Hotel fahren wir zum 3 km entfernten Karnak. Dort ist die größte Tempelanlage in Ägypten, die in dieser Ausdehnung erst im Laufe der Pharaonen-Zeiten (4. - 2. Jahrtausend v. Chr.) entstanden ist und auch das größte Sakralgebäude der Welt ist. Keine Kathedrale, Syn­ agoge, Moschee oder Tempel sind damit zu vergleichen.

Am Vorabend haben wir in dieser Tempelstadt bereits eine eindrucksvolle Licht- und Ton­schau erlebt. Die Schau hat uns das Leben und Wirken der Pharaonen, der Priester, der jeweiligen Gottheiten und der Beamten (Verwalten des Volkes und des Reiches) vermittelt.

Nach der beeindruckenden Darstellung am Vorabend erleben wir heute die Realität. „Zwei Stunden altägyptischen religiösen Gottheiten- Geschichtsunterricht“. So werden wir instruiert. Sameh gibt sein Wissen wortreich und anschaulich an uns weiter. Und wir - etwas vorinformiert - versuchen die Historie in uns aufrunehmen. An besonders markanten Stellen gibt es einen kleinen Zwischenstopp, um Einzelheiten zu er­läutern. Wir staunen wirklich über die imposanten Bauelemente, die im Verlauf von zwei Jahrtausenden entstanden sind. Als Beispiel gelten die Säulenhalle mit ihren riesigen Säulen (einen Wald darstellend). Mit Reliefs und Schriftzeichen sind die Säulen zu Ehren der Götter verziert.
Auch an den Umfassungswänden sehen wir überall kunstvolle Reliefs, welche die Kriegserfolge (Sethos I. und Ramses II., 19. Dynastie) Jagd­szenen, Ernten, Feste feiern und vieles aus dem religiösen Leben, z. B. Opferung, darstellen. Wir erfahren etwas über das Entstehen der überdimensionalen Reliefs, die Ausgrabungsarbeiten und Funde (Cachette), über Restaurierungen und auch über die Schwierigkeiten, dieses Kulturgut zu erhalten.

Nach kurzer Pause an einem Erfrischungsstand (10.45 bis 11.30) bei einer Temperatur von 31 ° C verlassen wir diese großartige Tempelanlage und fahren per Bus zu dem 3 km entfernten Luxor-Tempel. Der Tempel liegt mitten in der Stadt und ist im Auftrag Amenophis III. gebaut worden. In der Folge wurde auch diese Anlage von weiteren Herrschern (Thutmosis II. und Ramses II.) erweitert. Wie in Karnak sehen wir die Pylone, Säulen usw. als Ruinen bzw. stark

 

11. Tag: Freitag, der 16. November 2001

von Christa Helling

Leider geht auch eine so schöne Reise einmal zu Ende. Ein Positives hat dieser letzte Reisetag, wir werden heute gewiß zum letzten Mal (für wohl längere Zeit) bereits um 5.30 Uhr geweckt, Frühstück 6 Uhr, Abfahrt (wie immer pünktlich) um 7 Uhr. Gegen 7.30 Uhr sind wir am Flughafen und dürfen dort unsere schweren Koffer selbst auf das Band zur Kontrolle wuchten, doch auch das schaffen wir noch! Wir werden wieder sehr genau kontrolliert, fliegen gegen 8.55 Uhr in Luxor ab und landen gegen 9.50 Uhr gut in Kairo.

Dort erwartet uns eine Überraschung, denn unser Gepäck wird nicht etwa durchgecheckt, sondern wir erhalten die Koffer wieder und quälen uns mit riesigen Menschenmassen vom National zum International Airport. Dank Herrn Magdy und einiger Kofferträger, die natürlich ohne Ende die Hand für Bakschisch aufhalten, klappt auch das verhältnismäßig gut. Endlich sitzen wir im Flugzeug, auch wieder nach vielen Kontrollen, und gegen 13 Uhr treten wir den Rückflug nach Frankfurt an. Es gibt einige Turbulenzen und einen gehörigen Schrecken, als wir ein wenig in ein Luftloch feilen, doch danach ist alles o.k.

Wenn ich mich recht erinnere, sind wir gegen 16.30 Uhr gut in Frankfurt gelandet, wo uns schon der Bus der Firma Rothermel erwartet, um uns alle wohlbehalten an unseren "Wunschhaltestellen“ abzuliefem.

Es war eine wunderschöne Reise in einer netten Gruppe. Wir haben viel gesehen und gelernt, es war - wie immer - ein wenig anstrengend, aber erholen können wir uns zu Hause wieder, vielen Dank Herr Joecks.