Israelreise - Konzertreise der Kantorei „Sankt Michael“ Schlüchtern „Unterwegs im Heiligen Land“

Reiseprogramm

1. Tag: So. 19.10.14

Linienflug mit ELAL von Frankfurt nach Tel Aviv. Empfang durch die israelische Reiseführung. Transfer zum Hotel in Tel Aviv.
Abendessen und Übernachtung Tel Aviv

2. Tag: Mo. 20.10.14

Fahrt entlang der Mittelmeerküste nach Caesarea. Besichtigung des römischen Theaters, Gang durch die neuen Ausgrabungen aus römischer Zeit bis zur Kreuzritterstadt. Fahrt auf das Karmelgebirge nach Muchraka, Opferstätte des Propheten Elija, und über die Drusendörfer Dalijat-el-Karmil und Isfija nach Haifa. Blick vom Karmel auf die Stadt und die gepflegten Parkanlagen des Bahai-Weltzentrums mit dem Schrein des Bab. Weiterfahrt nach Akko. Besichtigung der unterirdischen Kreuzfahrerstadt, wo in den letzten Jahren weitere gewaltige Gewölbe des ehemaligen Johanniterhospitals freigelegt wurden, Gang durch den Templerstollen, der 1999 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Gang durch die Altstadt zur Säulenkarawanserei und zum alten Hafen. Fahrt an den See Genezareth zum gepflegten Kibbuz-Gästehaus Nof Ginosar. Hotelbezug für 3 Nächte.
Abendessen und Übernachtung See Genezareth.

3. Tag: Di. 21.10.14

Besuch der heiligen Stätten am See Genezareth: Berg der Seligpreisungen, Panoramablick auf den See. Fußweg nach Tabgha zur Brotvermehrungskirche mit schönen byzantinischen Mosaiken. Andacht am Seeufer (Dalmanutha). Gang zur Primatskapelle, von dort zu Fuß entlang der Seepromenade nach Kapernaum, der Stadt Jesu mit der Synagoge aus dem 4. Jh. Bootsfahrt über den See. Möglichkeit zum Mittagessen (St. Petersfisch). Weiterfahrt zu den Jordanquellen von Banias, dem biblischen Caesarea Philippi. Wanderung zum Wasserfall (ca. 1 Std.). Fahrt über die Golanhöhen zurück an den See Genezareth.
Abendessen und Übernachtung See Genezareth.

4. Tag: Mi. 22.10.14

Fahrt über Kana nach Nazareth. Besuch des Marien-brunnens in der griech.-orth. Gabrielskirche, Gang durch die Marktgassen zur Verkündigungsbasilika. Weiterfahrt zum Berg Tabor und Besichtigung der Verklärungs-basilika (Auf- und Abfahrt mit Taxi). Fahrt in die Ebene von Jesreel (Harmaggedon) nach Megiddo: kleines archäologisches Museum, Gang über den Aus-grabungshügel und durch den Wassertunnel.
Abendessen und Übernachtung See Genezareth.

5. Tag: Do. 23.10.14

Fahrt nach Bet Alpha (Mosaikfußboden einer Synagoge aus dem 6. Jh .) und nach Bet Shean (römisches Theater und byzantinische Ausgrabungen). Weiterfahrt in die Jordansenke zur Kreuzritterfestung Belvoir (Panora-mablick). Fahrt durch das Jordantal nach Jericho, der ältesten noch heute bewohnten Stadt der Welt. Blick auf den Tell und den Berg der Versuchung. Besuch der neuen Taufstelle am Jordan Qasr-al-Yahud.
Abendessen und Übernachtung Jericho.

6. Tag: Fr. 24.10.14

Fahrt an das Tote Meer. Besichtigung von Qumran, einst Zentrum der Essener und Fundort der berühmten Schriftrollen vom Toten Meer, inkl. des kleinen Museums mit Licht- und Tonschau. Fahrt zur Oase En Gedi und weiter zur herodianischen Felsenfestung Massada (Auf- u. Abfahrt mit Seilbahn). Möglichkeit zum Baden im Toten Meer. Fahrt nach Jerusalem.
Abendessen und Übernachtung Jerusalem.

7. Tag: Sa. 25.10.14

Fahrt zum Ölberg, Panoramablick auf Jerusalem. Besuch der Paternosterkirche. Zu Fuß den Ölbergweg hinunter zur Dominus-Flevit-Kapelle und zum Garten Getsemane (Kirche aller Nationen). Gang durch das Löwentor in die Altstadt: Annenkirche, Bethesdateich, Antoniafestung (Lithostrotos), entlang der Via Dolorosa zur Grabeskirche.
Nachmittag zur freien Verfügung; abends Probe.
Abendessen und Übernachtung Jerusalem.

8. Tag: So. 26.10.14

10.30 h Teilnahme am Gottesdienst in der Erlöserkirche. Anschließend Kaffee und Tee im Kreuzgang, Gespräch mit den Gemeindegliedern.Nachmittags Gang durch den Cardo und das jüdische Viertel zur Klagemauer und zum Tempelberg mit Felsendom und Al-Aksa-Moschee (Moscheen können z. Z. nur von außen besichtigt werden). Falls machbar, Gang durch den Hezekiah-Tunnel (feste Schuhe, Taschenlampe, Wasser kann bis zum Knie reichen) zum Teich Siloah.
Abends evtl. Konzert in der Erlöserkirche.
Abendessen und Übernachtung Jerusalem.

9. Tag: Mo. 27.10.14

Fahrt nach West-Jerusalem: Regierungsviertel, Knesset, Besichtigung der Chagallfenster in der Synagoge des Hadassah-Krankenhauses, Besuch des Israel-Museums mit dem Schrein des Buches und dem Großmodell von Jerusalem, Herzl-Berg, Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem (Holocaust-Gedenkstätte).
Abendessen und Übernachtung Jerusalem.

10. Tag: Di. 28.10.14

Fahrt nach Bethlehem. Abholung am Grenzübergang durch eine christlich-palästinensische Reiseleitung aus Bethlehem. Falls es die politische Situation erlaubt, Fahrt nach Hebron (Kiriat Arba). Besuch der Abrahams Moschee mit den Patriarchengräbern und der Höhle Machpela. Fahrt zum Herodion (herodianische Festung, Bar-Kochba-Höhlen) herrlicher Rundblick, bei klarer Sicht bis zum Toten Meer. Besuch der Hirtenfelder. Fahrt nach Bethlehem. Be-such der Geburtskirche und der Katharinenkirche mit der Hieronymos-Grotte.
Abendessen und Übernachtung Jerusalem.

11. Tag: Mi. 29.10.14

Transfer zum Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv und Rückflug von Tel Aviv nach Frankfurt.
Programmänderungen vorbehalten
Voraussichtliche Flugzeiten der EL AL
(Flugplan- u. zeitenänderungen vorbehalten):
Ab Frankfurt 11.00 h an Tel Aviv 16.05 h
Ab Tel Aviv 14.40 h an Frankfurt 18.25 h

1. Tag: Sonntag, 19.10.2014, vormittags; Der Start der ersten Gruppe

Sonntag war der erste Tag unserer Reise nach Israel, er stand im Sinne der Anreise. Da das Reisebüro nicht genügend Plätze für die ganze Gruppe von 36 Personen in einem Flugzeug reservieren konnte, teilten wir uns in zwei Gruppen auf.
Die erste Gruppe bestand aus 10 Personen, die sich vorab bereit erklärt hatte, früher zu fliegen. Ursprünglich sollte diese Gruppe per Bahn zum Flughafen fahren. Bedingt durch einen kurzfristigen Streik der Deutschen Bahn war dies aber nicht möglich. Klaus Friedrich erklärte sich spontan bereit, die Gruppe mit dem Gemeindebus zum Flughafen nach Frankfurt am Main zu bringen.
Wir starteten um 6 Uhr am Untertor in Schlüchtern, die weiteren Reisenden wurden in Steinau abgeholt. Die Hinfahrt verlief reibungslos, sodass diese Gruppe schon um 7 Uhr am Flughafen ankam. Jetzt galt es die Zeit zu überbrücken, denn die Schalter der israelischen Fluggesellschaft EL AL öffneten erst um 8 Uhr. Uns wurde es aber nicht langweilig, denn es gab viel zu erzählen und zu berichten. Außerdem war es sehr interessant zu beobachten, wie Polizisten mit einem Spürhund die Schalter der israelischen Fluggesellschaft inspizierten.

Die Sicherheitsbefragung, das Einchecken und die Abgabe der Koffer verliefen ohne besondere Vorkommnisse. Neben den üblichen Fragen war es wichtig, dass wir erwähnten, ein Chor der evangelischen Kirchengemeinde St. Michael aus Schlüchtern zu sein und dass sich alle Chormitglieder schon seit längerer Zeit kennen. Nach einer etwa 45 minütigen Wartezeit passierten wir die nächste Kontrolle. Dort führte Karins Stimmgabel zu etwas Verwirrung, die von der Aufsichtsbeamtin sehr genau unter die Lupe genommen wurde.
In der Abflughalle wurde uns mitgeteilt, dass das Flugzeug aufgrund von Reinigungsarbeiten nicht planmäßig um 11 Uhr starten konnte, sondern sich verspäten würde. Gegen 11.30 Uhr wurde schließlich das Gate geöffnet und die Fluggäste konnten auf ihren zugewiesenen Sitzplätzen im Flugzeug der EL AL mit der Flugnummer LY 358 Platz nehmen. Um 11.55 Uhr war es dann endlich so weit, die Boing 737 startete von Frankfurt nach Tel Aviv. Insgesamt war der Flug bis auf zwei Turbulenzen relativ entspannt. Während dieser hieß es, sich anzuschnallen und Ruhe zu bewahren; es kam allerdings das Gefühl einer Achterbahnfahrt auf.

Um 16.35 Uhr Ortszeit landete das Flugzeug sicher auf dem Flughafen in Tel Aviv. Einerseits verbreitete sich das Gefühl der Freude und Erleichterung, aber andererseits waren wir etwas überrascht und getrübt, denn es regnete. Nachdem alle Gruppenmitglieder ihre Koffer von dem Gepäckband entnommen hatten (einige Reisende mussten ziemlich lange warten) suchten wir den Fahrer mit dem Logo unserer Reisegesellschaft. Wir warteten am Ausgang bis er mit dem Kleinbus vor den Eingang fuhr, denn es regnete immer noch. Ab jetzt ging der „Spießrutenlauf“ los, denn wir fuhren mit einem Kleinbus durch viele kleine Straßen und Ecken von Tel Aviv. Der Grund dafür lag darin, dass eine Hauptstraße für den gesamten Verkehr gesperrt war (wie wir später erfuhren). Nach ca. 45 Minuten kamen wir im Marina Hotel an und bezogen unsere Zimmer.
Um 19 Uhr trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen (einige hatten allerdings vergessen, ihre Uhren umzustellen und verspäteten sich!). Nun hatten wir die Möglichkeit, zum ersten Mal das israelische Essen und den leckeren Wein zu genießen. In der Zwischenzeit hatte es aufgehört zu regnen, sodass sich einige von uns anschließend zu einem Strand- und Hafenspaziergang aufmachten. Wir staunten, wie schnell die Straßen trockneten und wie angenehm das abendliche Klima war.


Ehepaar Fey

Sonntag, 19.10.2014, nachmittags; Der Start der zweiten Gruppe

Pünktlich um 15 Uhr hielt der Bus der Firma Klüh vor meinem Haus. Jetzt sollte es losgehen mit der Israelreise, die ich seit 1 ½ Jahren geplant hatte. Die Idee dazu ergab sich aus der Tatsache, dass Gunther Martin Göttsche, langjähriger Leiter der Kantorei, sich ab Februar 2013 für 5 Jahre verpflichtet hatte, als Organist an die Erlöserkirche in Jerusalem zu gehen. Warum, dachte ich, können wir ihn nicht dort besuchen, eine Rundreise mit einplanen, und evtl. in der Erlöserkirche ein Konzert geben? Da ich schon früher Reisen nach Israel organisiert hatte, kannte ich das Land und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Also entwarf ich ein Programm und ließ es von meinem Reisebüro in Ffm, das auch meine früheren Reisen betreut hatte, durchkalkulieren und planen. Bis Ende 2013 hatte ich 45 Anmeldungen, die Maximalgröße für eine Studienfahrt. Durch den Gazakrieg in diesem Jahr stornierten 14 Teilnehmer ihre Reise, 5 Neuzugänge konnte ich notieren, so dass wir schließlich mit 36 Reisenden unser Abenteuer antraten. Weil wir den Hinflug splitten mussten, hatte ich 10 Teilnehmer um 7 Uhr morgens an den Flughafen gebracht. Jetzt ging es mit den Restlichen zur Abendmaschine nach Tel Aviv.
Mit dem Betreten des Busses begann für mich die eigentlich Reise. Jetzt musste sich zeigen, ob die vielen Vorüberlegungen, Planungen und Absprachen in der Realität bestehen würden. Würde die Reise so ablaufen, wie ich sie mir vorgestellt hatte? Und
würden die Teilnehmer mit dem Gebotenen zufrieden sein? Wie würde unser geplantes Konzert verlaufen, zu dem wir durch die Absage der Gießener Kantorei, die diesen Termin schon vor uns gebucht hatte, gekommen waren?
Das erste Problem gab es am Samstag, als Peter Panten feststellte, dass sein Reisepass abgelaufen war. Dank des Hinweises von Anita Aghazarian im ECC Büro konnte er seinen Flug von Sonntagabend auf Montagabend umbuchen, sich am Montag einen vorläufigen Reisepass ausstellen lassen und die Abendmaschine nehmen. Noch in der Nacht wurde er von einem Taxi unseres israelischen Kontaktbüros zu uns an den See Genezereth gebracht, wo wir ihn dann beim Frühstück begrüßen konnten.
In Schlüchtern und Salmünster füllte sich unser Bus und am Flughafen stießen die Ehepaare Köhle und Panten zu uns. Schnell hatten wir die Schalter der ELAL gefunden, wo wir neben einer Reisegruppe aus Mittelkalbach zu stehen kamen, bei der auch ein früherer Teilnehmer meiner Chinafahrt, Dr. Karl Leipold, mitreiste.
Nach einer hochnotpeinlichen Befragung durch israelische Sicherheitskräfte checkten wir dann ein und hoben gegen 19:30 ab. Da in ganz Europa ein wolkenloses Hoch herrschte, konnte ich von meinem linken Fensterplatz, den mir mein Zimmerkollege Dieter großzügig überlassen hatte, die nächtlich erleuchteten Dörfer, Städte und Straßen der überflogenen Länder erkennen.
In Tel Aviv angekommen, erwarteten uns unsere Fremdenführerin Ruth Eisenstein, die mich schon auf mehreren Israelreisen begleitet hatte, die ich aber seit 19 Jahren nicht mehr gesehen hatte, und unser junger Busfahrer Amre, der sich im Lauf der Rundreise als sehr schweigsam zeigen sollte.
Eine ½ Stunde später erreichten wir unser Hotel Marina an der Strandpromenade von Tel Aviv, wo wir umgehend unsere Zimmer belegten, um wenigsten noch etwas Schlaf zu bekommen.


Klaus Friedrich

2. Tag: Montag, 20.10.2014 – vormittags Von Tel Aviv nach Caesarea

Der 1. Tag in Israel, Montag früh, empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein. Im Frühstücksrestaurant des Hotels Marina in Tel Aviv treffen wir Vorangereisten auf die 2. Gruppe, die in der Nacht mit der späten Maschine eingeflogen ist. Ein fröhliches „Hallo“ und „Shalom“ macht die Runde.
Um 9 Uhr geht es weiter. Im Bus vor dem Hotel wartet bereits Ruth Eisenstein,
unsere örtliche Reiseleiterin.
Auf dem Weg zu unserem ersten Reiseziel Caesarea berichtet sie über Tel Aviv: übersetzt „Hügel im Frühling“. Auf altem Terrain beginnt Neues zu wachsen. Tel Aviv ist nach Jerusalem die zweitgrößte Stadt Israels. Sie gilt als die weltoffenste, bei weitem aber auch als die teuerste Stadt Israels.
Über die Via Maris erreichen wir das antike Caesarea.
Caesarea wurde gegründet von Herodes dem Großen. Er widmete die Stadt dem römischen Kaiser Augustus.
Bei Grabungen wurden ein antikes Theater, ein Hippodrom, Palastanlagen aus
herodianischer Zeit, sowie ein Stein mit dem eingravierten Namen von Pontius Pilatus freigelegt. Auch Reste aus der Kreuzfahrerära finden sich hier.
Nördlich von Caesarea sind noch Reste eines 6 Kilometer langen Aquäduktes
zu bewundern, der Caesarea mit Wasser aus dem Karmelgebirge versorgte.


Marianne Popratnjak

Montag, 20.10.2014, nachmittags Haifa und Akko

Um die Mittagszeit fahren wir aus Caesarea hinaus in Richtung Norden, wo das Karmelgebirge auf uns wartet.
Kurz nachdem wir aus der Stadt hinaus gefahren sind, machen wir noch einen kleinen Busstop, um aus den Fenstern des Busses die gut erhaltenen Überreste eines Aquäduktes zu bewundern. Es wurde von den Römern erbaut, um Caesarea mit seinen 30 bis 40.000 Einwohnern mit Wasser aus dem Karmel-Gebirge zu versorgen. Eine architektonische Meisterleistung, weil über diese lange Strecke ein Mindestgefälle von 3°/00 eingehalten werden musste. Hierfür wurde die Wasserleitung nicht nur über Brückenkonstruktionen, sondern auch unterirdisch durch Tunnelsysteme geleitet.
Kurz darauf verlassen wir die Küstenlandschaft und fahren immer mehr an Höhe gewinnend durch ansteigende Hügel hinauf, die u.a. geprägt sind von Bananenplantagen. Diese sind von dichten Netzten überdeckt, um die Bewässerung effektiver zu machen. Durch den Schutz des Bodens und der Pflanzen vor Hitze und Wind lässt sich 30% des Wassers zur Bewässerung einsparen.
Ein weiteres Merkmal dieser Gegend sind die Drusendörfer. Die Drusen sind eine Abspaltung des Islams und werden von diesen verfolgt. Die Drusen sind eine Religionsgemeinschaft, die im frühen 11. Jahrhundert in Ägypten als Abspaltung des Islam entstand. Angehörige dieser Gemeinschaft leben heute vor allem im Libanon , in Syrien und in Israel, sowie in geringer Zahl auch in Jordanien. Die Drusen glauben an die Seelenwanderung und verstehen sich als eine eigenständige Religion.
Auf den Höhen des Karmel erreichen wir Muchraka, die Opferstätte des Propheten Elia.

 

Die Lesung aus dem AT ist an diesem Ort besonders eindrucksvoll: 1.Könige,18 ff „Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Ist der HERR Gott, so wandelt ihm nach, ist's aber Baal, so wandelt ihm nach.“ Der Konflikt zwischen Elia und Isebel, der heidnischen Frau des Königs, die den Baalskult in Israel eingeführt hat.
Nachdem die Baalspriester umgebracht wurden, lässt es Gott nach einer langen Dürre wieder regnen.
Am Ende geht es um den Regen, der für die Menschen in dieser Region so lebensnotwendig ist; früher wie heute, und es hat den Anschein, dass auch heute wieder für das Recht auf Wasser Menschen drangsaliert werden und vielleicht auch ihr Leben lassen müssen.

Nach dem Aufenthalt auf den Höhen des Karmel geht es weiter, zurück in Richtung Küste. Schließlich führt uns die Straße von den Höhen kommend nach Haifa und wir haben bei einer Rast einen herrlichen Blick über die sonnenbeschienene Stadt, die sich über die gesamte Bucht erstreckt. Eine pulsierende Industriemetropole und Wirtschaftsstandort, was sich unschwer auch von oben anhand des großen Container- und Industriehafens und den Hochhäusern erkennen lässt.
Zu unseren Füßen erstreckte sich aber den Berg hinunter ein großes Bahai-Zentrum mit herrlich angelegtem Park. Auch hier erfahren wir Wissenswertes: auch die Bahia-Religionsgemeinschaft ist eine Entwicklung aus dem Islam heraus, mit Einflüssen des Hinduismus, entstanden im Iran: Ein zentraler Grundsatz der Bahai ist, dass Religion nicht der Vernunft und der Wissenschaft widersprechen dürfe. Als wichtigstes Element der Religion wird die Nächstenliebe angesehen. „Religion, die zu Zwietracht führt, verfehlt ihren Zweck, und es ist besser, ohne sie zu leben“.
Haifa hat 300.000 Einwohner und ist eine bedeutende Wirtschaftsmetropole und bietet auch vielen Menschen im Umland einen Arbeitsplatz. Im Zentrum fahren wir durch einen Straßenzug, in dem viele gut erhaltene Häuser des Templerordens stehen, sie sind massiv aus Stein gebaut und heute eine Attraktion. Viele von ihnen werden als Restaurants oder Hotels genutzt
Der Templerorden hat nichts mit den früheren Kreuzrittern zu tun: Die Tempelgesellschaft hat ihren Ursprung in der pietistischen Bewegung in der lutherischen Kirche Württembergs. Der württembergische König gestattete die Errichtung pietistischer Gemeinden innerhalb der lutherischen Kirche und 1819 gründete Gottlieb Wilhelm Hoffmann die erste pietistische Gemeinde in Korntal bei Stuttgart. Sein Sohn Christoph Hoffmann gründete im Jahr 1854 die „Gesellschaft zur Sammlung des Volkes Gottes in Jerusalem“. Es wurde eine Petition an den Bundestag zu Frankfurt gerichtet, sich beim osmanischen Sultan für eine Ansiedlung des „Volkes Gottes“ in Palästina einzusetzen…….. 1870 zählte die Kolonie bereits 14 Häuser und 120 Siedler.

Am nördlichen Ende der Bucht von Haifa liegt Akko, früher Acre. Aber bevor wir zu weiteren Besichtigungen schreiten, warten erst einmal bereits gedeckte Tische in einem Restaurant auf uns.

Zur Zeit der Kreuzfahrer war deren Palast im Norden der Stadt umgeben von mächtigen Mauern, in der Innenstadt gab es Stadtviertel, die den italienischen Stadtstaaten Genua, Pisa und Venedig gehörten, auf deren Hilfe die Kreuzfahrer angewiesen waren. Über dem Palast der Kreuzfahrer wurde im 18. Jahrhundert eine Zitadelle errichtet, der darunter liegende Teil umfasst sieben Rittersäle, ein Refektorium und den Saal Grand Munir.

 

Die Kreuzfahrer-Zitadelle war ursprünglich durch einen Tunnel mit der Stadtmauer im Norden und dem Hafen im Südosten verbunden. Ein kurzes Stück dieser Tunnelanlage ist heute noch begehbar und wir lassen es uns natürlich nicht nehmen, hindurchzugehen, und welch ein Zufall:
Wir kommen sozusagen mitten in einem Souvenirgeschäft– nicht ins Tages-, sondern ins Neonlicht, in dem sich die schönsten Kupfer- und Messingwaren präsentieren: natürlich alles von der Familie handgefertigt.
Geblendet von dem herrlichen Schein lassen es sich einige nicht nehmen, die ersten Souvenirs und Mitbringsel zu erstehen.

Beeindruckt von diesen Zeitzeugen der Kreuzzüge geht es dann weiter Richtung Osten, wieder über die Höhen des Karmel und an den östlichen Berghängen hinab, bis wir 200m unter dem Meeresspiegel und nach Einbruch der Dunkelheit unser Domizil, das Kibuz-Hotel Nof Ginosar erreichen: unser Domizil für die nächsten 3 Tage, in denen wir das nördliche Ufer des Sees Genezareth und das weitere Umland erkunden wollen.


Dieter Jüling

3. Tag: Dienstag, 21.10.2014 - vormittags Am See Genezareth

6.30 Uhr wecken, Frühstück
8.00 Uhr treffen, Mikroübergabe
Anschließend Gang zum Seeufer und Besteigung eines Fischerbootes;

Fahrt auf dem See mit Rundumsicht, Wind, Sonne und Matthäus 14,22 ff (Jesus und der sinkende Petrus auf dem See)

10.00 Uhr Besuch der Mensa Christi (Ort, an dem Jesus und Petrus gespeist haben und Jesus gesagt hat "Weide meine Schafe"

Lesung Johannes 21 (Der Auferstandene am See Tiberias)
10.30 Uhr Tabgha - Benediktinisches Kloster, Ort der Brotvermehrung
Andacht am See; Lesung Matthäus 14.13 ff (Die Speisung der Fünftausend)

Betrachtung der Ölpressen vor der Kirche
Besuch der Kirche mit den schönen Mosaiken
12.00 Uhr Kapernaum - Jesu Basisstation mit Synagoge, Petrushaus, kath. Kirche und Stadtruinen; Lesung Markus 1, 21 ff (Jesus in Kapernaum)


Für den Kopf:
- Der See hat viele Namen: Tiberiassee, Galiläisches Meer, Kinor (Harfe, nach der Form des Sees), See Genezareth. Er ist 22 km lang, 12 km breit, 42 m tief und liegt 212 m unter NN.
Er ist die Frischwasserperle des Landes, doch da er allein nicht genügt, wird zusätzlich Meerwasser entsalzen und mit dem Seewasser gemischt in die Haushalte gegeben. Seither gibt es so viel Wasser, dass das entsalzene Meerwasser sogar teilweise zurück ins Meer geleitet wird - anstatt es in den anderen Teil des Landes zu geben, wo Wasserknappheit herrscht! Es leben viele Fischsorten im See, unter anderem der Welz, der nicht gefangen wird, da er keine Schuppen hat und somit für Juden nicht koscher ist. Der Jordan ist der Hauptspeiser für den See. Nicht immer ist der See so ruhig. Zum Teil hat er bis zu 12m hohe Wellen und es weht ein Wind, der Leute in den See zieht, die hier baden.
- Öl pressen: Die Presse und das Auffangbecken sind aus Basaltstein und könnten 2000 Jahre alt sein. Man benötigt 6-8 kg Oliven für 1l Öl. Zuerst werden die Kerne geknackt, dann wird gepesst. Das Gepresste wird durch einen feinen Korb gefiltert. Das, was durchgeflossen ist, wird stehen gelassen, bis das Öl nach oben gestiegen ist. Die erste Qualität war für Tempel und Küche, die zweite für die Küche, die dritte für Lampen. Die Reste wurden für Öfen und für Seife verwendet.
- Kapernaum: Die Fischerkaten und die Synagoge wurden aus Basaltstein gebaut, der schwer zu verarbeiten ist, doch sehr haltbar. Das Kaff (kleines - halbes Dorf) ernährte sich durch Fischfang, Landwirtschaft und von dem, was Karawanen vorbeibrachten.

Man aß Fladenbrot, Oliven, Käse und Fisch. Fleisch gab es nur an Feiertagen. Das Leben war arm.
Jesus kam wahrscheinlich deswegen hierher, weil seine Familie hier war. Auch Petrus ist aus Betsaida hierhergezogen, zu seinen Schwiegereltern, die wahrscheinlich betuchter waren als seine eigene Familie.

Für den Bauch:
Wir aßen Petrusfisch - so etwas Köstliches habe ich mein Lebtag nicht gegessen! Nachdem ich den Fisch aufgegessen hatte, habe ich noch einmal von vorn angefangen und jede Gräte einzeln abgekratzt.

Für das Herz:
:-) Da ich glückliche Brillenträgerin bin, kann ich das Mikro so tragen, dass mir der Ton nicht in den Ohren gällt.
:-) Was für ein Glück, ich habe meine Jacke mit aufs Boot genommen! Die Morgenfrische hatte es in sich.
:-) Die Bootsfahrt war traumhaft schön. Zitat zum Fahrtende: "Wir legen schon an? - Schade!"
:-) Andacht am See - im Hintergrund wurde "Hosanna " gesungen; Ruth begrüßte uns mit "Schalom alechem" und erzählte, dass Tiere aus dem Wasser aufsteigen, wenn wir schön singen. Und tatsächlich, als wir das Lied "Gib dass wir heute" sangen, flog ein Reiher über den See und Peter sagte: "Da kommen sie schon!"; Was ich besonders schön fand war auch, dass wir zum Schluss gemeinsam in einem Stehkreis uns an den Händen haltend das Vater Unser gebetet und einen Segen zugesprochen bekommen haben. Irgendjemand meinte, das erinnere ihn an Taizé. Das fand ich auch. Ein Zitat hat Joachim gebraucht, das mir in seiner Betonung gut gefallen hat: Selig seid ihr, wenn ihr einfach lebt. Ja, das tun wir - in vollen Zügen!


Anne Reumann

Dienstag, 21.10.2014 – nachmittags Jordanquellen, Golanhöhen

Am Ufer des Sees Genezareth genießen wir unter großen Bäumen unser Mittagessen, Petrusfisch aus dem See. Beinahe wären wir nach dem Essen ohne Gabi weitergefahren, aber Stefan hat zum Glück gleich Alarm geschlagen! Wir durchqueren die fruchtbare Chula-Ebene, wo sehr viel angebaut wird. Die Ebene ist reich an Grundwasser, und zwar durch den Schnee auf der Hermon-Bergkette. Der Hermon wird von einigen für den Ort der Verklärung Jesu gehalten, andere meinen aber, es sei der Berg Tabor gewesen. Unser nächster Halt ist Caesarea Philippi oder Banias. Hier entspringt eine der Quellen des Jordan in einer Höhle. Schon in vorchristlicher Zeit galt der Ort als Heiligtum. Der Hirtengott Pan wurde hier verehrt, daher der Name Banias (arabisch für Pan). Der Legende nach sollen Hirten den Pan, der in dieser Grotte Mittagsruhe hielt, mit ihrem Flötenspiel aufgeschreckt haben.
Die Griechen bauten an dem Ort einen Tempel für Zeus, Herodes der Große ließ einen Tempel für Augustus bauen. Die Reste dieser Bauten sind noch vorhanden, auch etliche in die Felswand gehauene Nischen, in denen einmal Statuen standen. Philipp, einer der Söhne des Herodes, dem dieser Landstrich als Erbe zufiel, errichtete hier seine Hauptstadt „Caesarea“. Zur Unterscheidung von Herodes' Caesarea (Maritima) am Mittelmeer wurde die Stadt auch als Caesarea Philippi bezeichnet. Die Bibel (u.a. Matthäus16, 13-16) erzählt, dass in Caesarea Jesus die Jünger fragte, was die Leute über ihn sagten, und was sie selbst meinten. Petrus antwortete ihm auf die zweite Frage, Jesus sei Christus. Jesus sagte danach zu Petrus ... „auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde“... und „Ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben“... (Matthäus 16, 18-19).
Bevor wir wieder aufbrechen, nutzt Ursula Komma noch die knappe Zeit zu einem Fußbad im frischen Quellwasser. Nun fahren wir weiter bergauf an den Ausläufern der Hermon-Bergkette zu den Golanhöhen.
Ab 800 Höhenmeter schneit es hier im Winter, und es gibt tatsächlich ein Skigebiet, das einzige in Israel bzw. dem von Israel beanspruchten Gebiet. Das Land eignet sich gut für Weiden und Felder. Allerdings müssen Tiere (Milchkühe z.B.) und Pflanzen das Klima vertragen. Angebaut werden winterfeste Früchte wie Kirschen, Pflaumen, Quitten, außerdem Wein. Auf der Höhe halten wir kurz bei einem Aussichtspunkt nahe einem Vulkankrater, dem Avital, auf etwa 1200 m ü.d.M. Hier sind wir der syrischen Grenze sehr nahe. Wir sehen den Grenzstreifen mit einem Grenzzaun sowie einen UN-Stützpunkt. Unterwegs durchqueren wir auch zwei große drusische Dörfer, die bis 1967 zu Syrien gehörten und sich heute im von Israel kontrollierten Gebiet befinden. Dass die Böden und das Klima für Weinbau günstig sind, davon können wir uns im Weingut „Golanhöhen“ (Golan Heights Winery) in Katzrin selbst überzeugen, denn dort erwartet uns eine Weinprobe. Die Weine, überwiegend Rotweine, haben wenig Säure, aber viel „Öchsle“ und schmecken uns vorzüglich. Der Winzer, der uns die Weine vorstellt, ist ein übrigens ein Deutscher.
Es wird schon dunkel, als wir wieder zum See und zu unserem Hotel hinunterfahren. Nach dem Abendessen proben Karin und der Chor im „Bunker“ - wieder ohne Klavier. Einige von uns beschließen den Tag dann noch mit einem „Schlaftrunk“.

Ulrike Reichenbach

4. Tag: Mittwoch, 22.10.2014 - vormittags In Megiddo und Nazereth

Abfahrt um 8 Uhr vom Kibbuz Gästehaus Nof Ginosar am See Genezareth
Begrüßung durch Klaus mit Ausgabe des Liedtextes“ Ein kleiner Blumenstrauß“ für ein Geburtstagsständchen am 23.10. für Klaus Brandt. Hauptziele des Tages sind der Berg Tabor (Berg der Verklärung), Megiddo und Nazareth. Ruth´s Idee, den Berg Tabor als erstes anzufahren, erwies sich als nicht praktikabel. Wir hatten leider schon ca. 40 Busse vor uns. Die Wartezeit zum Transport nach oben hätte uns ca. 3 Std. gekostet, so dass wir auf den sicherlich schönen Rundblick vom Berg Tabor und den Besuch der Kirche verzichteten. Also ging es weiter durch den Ort Daburiyya Richtung Megiddo. Die Fahrt führte durch die Ebene von Jesrael (Harmaggedon) zu dem Weltkulturerbe, der Ausgrabungsstätte von Megiddo. Wir besichtigten diese riesige Anlage, die sehr gut strukturiert und beschrieben war. In der biblischen Offenbarung des Johannes ist der Berg von Megiddo der Ort der Endschlacht zwischen Gut und Böse. Der deutsche Archäologe Gottlieb Schumacher hatte ab 1903 das Ausgrabungsgelände angelegt. Zahlreiche Funde von Gefäßen, Gold, Lapislazuli, Mosaiken, Tempeln, einem Waser-tunnel, von Schutzmauern und Fundamenten zahlreicher Gebäude, bezeugten den Reichtum der antiken Stadt, die aber schon im 6.Jh n.Ch. aufgegeben wurde.
Auf der Fahrt vom Kibbuz nach Megiddo und Nazareth hat uns Ruth, wie jeden Tag, über das Land und Besonderheiten informiert. Heute waren die sprachlichen Gemeinsamkeiten des Hebräischen und Deutschen ein Thema. Einige Beispiele: Mammon, Zorres, Massel, Schlamassel, Kaff, Meschugge, Malochen, Reibach…usw. Ebenso haben wir an diesem Tag alles über Koscher erfahren, insbesondere über Speisen und deren Zubereitung. Interessant war auch die Demonstration von Ruth mit der Rose von Jericho (trockene Blüte wird durch wenig Wasser zum “Leben“ erweckt).
So verging die Zeit zwischen den Orten immer sehr lehrreich und unterhaltsam.
Aufgefallen sind auch die vielen Baustellen. Es wird sehr viel und sehr gut in die Infrastruktur des Landes investiert.
Mit Nazareth besuchten wir den Heimatort und die Vaterstadt von Jesus, Maria und Joseph. Hier erschien Maria auch der Erzengel Gabriel mit der Verkündigung des Herrn zur Geburt Jesu. Dem zu Gedenken ist eine große Verkündigungsbasilika errichtet worden.
In der Stadt sah man viele Transparente und Wandbemalungen, (teils sehr aggressiv), die die Spannungen zwischen der israelischen und arabischen Bevölkerung verdeutlichten. Wie immer ist so etwas bedrückend und traurig. Unsere Mittagspause machten wir in einem schönen Innenhof auf dem Basar. Es gab Fladenbrot mit Gyros oder Felaffel. Nach dem Essen wurde der Geburtstagskanon für Klaus geübt. Danach ging es zur Verkündigungsbasilika.
Einen Punkt möchte ich noch erwähnen. Ruth beschrieb auch die Kleidung der Juden. Links und rechts am Gewand schauen lange weiße Fäden (Bänder) heraus. Die Regel ist, bevor man etwas tut oder sagt, sollte man diese Schaufäden anfassen und erst überlegen, ob das, was man tun oder sagen will, auch richtig, überlegt und in Ordnung ist.
Ich wünschte mir, dass es für alle Menschen (dazu gehören auch Politiker und Militärs) solche Innehalte-Überlegungsfäden gibt. Für mich natürlich auch.


Peter und Beate Knorr

Mittwoch, 18.10.2014, - nachmittags

Nach einem kurzen Imbiss folgten wir Ruth durch die belebten Gassen und Marktstraßen von Nazareth, immer bergauf zur katholischen Maria Verkündigungskirche.
Im Innenhof des imposanten, modernen Kirchenbaus aus den 1960er Jahren las Annegret die passende Bibelstelle aus Lukas 1,26.
Im Säulengang des Hofes hingen viele Kunstwerke, Geschenke aus aller Welt, die die Szene der Verkündigung darstellen, darunter auch ein Gemälde aus Deutschland.
Auffallend an diesem Bild ist die Darstellung der Maria mit zwei Kindern. Sie steht hinter den beiden Kindern, einem Jungen links und einem Mädchen rechts, die sich an der Hand halten, aber durch eine Mauer getrennt sind. Sie symbolisieren Ost- und Westdeutschland.
Weitere Geschenke aus Deutschland für diese Kirche sind das Bronzeportal, das den Lebensweg Christi zeigt, ebenso wie die Taufkapelle.
Im Innern der Kirche, die durch ihre klare Architektur besticht, führte uns der Weg hinunter zur Grotte, in der Maria gelebt haben soll. Hier sang der Chor ein Hallelujah.
Anschließend ging es weiter bergauf zu der unscheinbaren orthodoxen Verkündigungskirche, die über einer Quelle errichtet wurde.
Danach ging es zurück zu unserem Kibbuz und viele nutzten die letzten Sonnenstrahlen zu einem Bad im See Genezareth. Bei angenehmen Temperaturen und ruhigem Wasser wagten sich einige Mutige weit hinaus.
Zum Ausklang des Tages traf sich der Chor und übte noch lange für das geplante Konzert in der Erlöserkirche in Jerusalem.


Karin Rauth

5. Tag: Donnerstag, 23.10.2014, - vormittags Berg der Seligpreisungen, am Jordan, in Jericho

Wecken um 6.30 Uhr und Koffer packen, denn wir verlassen das schöne Hotel am See Genezareth.
Heute hat Klaus Brandt Geburtstag und beim Frühstück wird ihm ein Kanon gesungen. Der Himmel spendiert Morgenrot.
Wir fahren zum Berg der Seligpreisungen, nordwestlich des Sees, wo Jesus die Bergpredigt gehalten hat. Hier steht heute eine Kuppelkirche in einer gepflegten Parkanlage. Zunächst bleiben wir oberhalb der Kirche, betrachten die Landschaft und können bis zum See schauen.
Klaus Friedrich verliest den Bibeltext zur Seligpreisung, und wir singen ein Lied gleichen Inhalts. Auf dem Gelände gibt es Ruhezonen, wo Gruppen Gottesdienste feiern.
Jeder von uns kann nun ein wenig den Park erkunden. Viele Gehölze haben einen kunstvollen Formschnitt. Wacholder haben den Umriss von brennenden Kerzen erhalten. Unten am See liegen Obstanlagen wie der Garten Eden.
Nonnen sorgen geschäftstüchtig, sagt Ruth, für die Bewirtschaftung dieser Anlage auf dem Berg und betreiben auch eine Pilgerunterkunft.
Auf der Weiterfahrt im Bus bekommen wir eine neue Lektion über das Judentum von Ruth erteilt. Unter anderem geht es um die kleinen Behälter, die im Hotel an jeder Außentür am rechten Türrahmen schräg angebracht waren. Sie enthalten ein Pergament-Leder, das von einem professionellen Schreiber in Handschrift mit dem jüdischen Glaubensbekenntnis beschrieben wurde. Dies dient zum Schutz des Hauses.
Wir fahren jetzt unterhalb der Stadt Tiberias am See entlang und passieren auch die untere Stadt. Unser Ziel ist im Süden der Ausfluss des Jordans aus dem See Genezareth. Hier gibt es eine Taufstätte für Pilger. Da auch Jesus im Jordan getauft wurde, wünschen sich die Besucher dieses Ortes durch die Taufe die Vergebung ihrer Sünden zu erlangen und die Chance auf einen Neuanfang zu erhalten.
Am Fluss, der grün und breit dahin fließt, gibt es gerade keine große Taufaktivität. Als Anne mit nackten Füßen auf einer Treppe ins Jordanwasser steigt, ergreift sie plötzlich laut quiekend die Flucht. Ein Wels hat an ihrem Fuß geknabbert. Wir haben bei Ruth gelernt, dass der Wels als Fisch nicht koscher ist, da er von den Bedingungen, dass er Flossen haben muss, Kiemen und Schuppen, die letzte Vorgabe nicht so richtig erfüllt. Deshalb wird er nicht gefangen und die Fische drängeln sich an der Treppe und schauen uns neugierig an.
Nach diesem Erlebnis lockt der große Souvenirladen und wir handeln uns eine Ermahnung zu mehr Pünktlichkeit ein, um den Reiseverlauf nicht aufzuhalten.
Auf der Weiterfahrt sehen wir Dattelpalmen mit Beuteln um ihre Fruchtstände, damit die Datteln nicht zu Boden fallen und beschädigt werden, denn alles, was verletzt ist, ist nicht mehr koscher. Dattelpalmen (Phoenix dactylifera) sind robuste Gehölze, die an das Klima angepasst sind und hier, in der Jordansenke, ein großes Anbaugebiet haben, weil die Pflanze zur Fruchtbildung Temperaturen von 30-35°C benötigt und genügend Wasser. Letzteres zapfen sie aus dem hohen Grundwasserstand am Jordan und See Genezareth.
 

Bei diesen Palmen gibt es entweder männliche oder weibliche Pflanzen. In einer Plantage werden mindestens 2% männliche Pflanzen benötigt, um eine ausreichende Bestäubung der weiblichen, fruchttragenden Bäume zu erreichen.
1963 wurden bei Ausgrabungen in der Festung Massada 2000 Jahre alte Datteln gefunden und eine davon tatsächlich zum Keimen gebracht. Noch weiß man nicht, ob sie weiblich ist. Wäre dies der Fall, könnte man sie durch Pollen einer heutigen männlichen Palme bestäuben und auf das Ergebnis gespannt sein.
Linkerhand des Jordantales, durch das wir reisen, liegt Jordanien. Der Frieden mit dem Nachbarland sei stabil, sagt Ruth. Wie in Israel wird auch dort die Jordansenke zum Anbau von Bananen, Orangen, Mangos und Datteln genutzt. Zur Bekämpfung von Schädlingen versucht man Raubvögel durch Sitzplätze neben den Feldern anzulocken. Um auch nachtaktive Nager zu bekämpfen, bauten die Israelis Nester für weiße Eulen. Da die ökologische Schädlingsbekämpfung nur funktioniert, wenn alle Anbauer in einem Gebiet mitmachen, sollten die Jordanier ebenfalls Nistmöglichkeiten für weiße Eulen schaffen. Dies erforderte besondere Überredungskunst, weil bis dahin die weißen Eulen von den Bauern gejagt wurden, da die abergläubische Bevölkerung diese Tiere als weiße Gespenster fürchtete.
Bauern entdeckten 1929 zufällig unter ihrem Feld den Mosaikboden von Bet Alfa aus dem 6. Jahrhundert nach Christus.
Zunächst sehen wir einen Film, der uns die Geschichte der Planung, des Entwurfs und des Baus dieses Synagogenfußbodens erzählt. Die Mosaikkünstler werden als noch unbekannte Anfänger ihres Gewerbes dargestellt, die die damals aktuellen Motive kopierten und einen naiven Darstellungsstil pflegten. Dafür war die technische Ausführung wohl perfekt, sodass wir heute noch diese Arbeit bewundern können. Etwas blass in den Farben aber eindeutig erkennbar, stellt der obere Teil einen Torahschrein dar, die Mitte zeigt einen Tierkreis und der untere Teil Szenen zur Opferung Isaaks.
Wir fahren nun an Dörfern vorbei, die aus überwiegend kleinen Häusern mit nur 2 Zimmern bestehen. Juden aus Kurdistan kamen mit großen Familien in den 50iger Jahren hierher, damals beengt wohnend, aber sicher vor Verfolgung.
Vom Bus aus sehen wir, wie gerade Pampelmusen geerntet werden. Die Ernte ist zwischen Ende September und März. Die Früchte werden noch grün abgeschnitten, nicht abgerissen, damit sie keine Verletzungen bekommen. Danach werden sie gewaschen, gewachst und bis zum Verkauf in Kühllagern aufbewahrt.
Auch Gemüse-und Kräuteranbau ist in den Ländern beiderseits des Flusses, häufig unter Folien- oder Textilgedeckten Gewächshausblöcken, zu sehen. Der Boden wird vor der Bepflanzung von tierischen und pilzlichen Erregern befreit, indem er mit Folie abgedeckt wird. Durch die starke Sonneneinstrahlung entstehen Temperaturen bis 70°C, die für eine Sterilisierung ausreichend sind. Auf der israelischen Seite betreiben Beduinen den Gemüseanbau. Wir sehen die Böden am Straßenrand stark mit Plastikresten aus den modernen Anbauverfahren verschmutzt. Auch thailändische Gastarbeiter arbeiten hier, bei Temperaturen bis 50°C, im Gemüseanbau.
Das Westjordanland, das wir jetzt erreicht haben, war 1947 den Palästinensern zur Staatsgründung zugesprochen worden. Es wurde im arabisch-israelischen Krieg von Jordanien besetzt und 1967 im Sechstagekrieg von Israel erobert. Heute leben hier nur wenige Palästinenser in unzusammenhängenden Gebieten. Israel nutzt 85% des Wassers und lässt den Palästinensern kaum etwas für deren Landwirtschaft übrig. Eine große Sperranlage um das Westjordanland ist teils vorhanden, teils im Bau, womit sich Israel vor palästinensischen Terroranschlägen schützen will. Eine Grenzübergangsstelle befindet sich in Jericho.
Die Oase Jericho mit Niederschlagsmengen unter 100 mm pro Jahr, aber guten Wasserquellen, wird als älteste Stadt der Welt bezeichnet. 5000 Jahre alte Bauwerke wurden hier gefunden. Die Stadt liegt über 400m unter dem Meeresspiegel. 5000 Menschen leben hier. Reiche Araber haben günstige Ferienhäuser gekauft.

Der Bus bringt uns auf den Schutthügel, unter dem das antike Jericho begraben liegt. Von hier hat man einen guten Blick auf den Berg der Versuchung, wo Jesus sich erfolgreich dem Teufel widersetzt hat. Wir werden aber gleich in den Souvenirladen gelotst, wo es die besten Datteln, Feigen und Gewürze geben soll. Auch draußen wird schwer gehandelt und man kann sich auch mit oder auf einem Dromedar fotografieren lassen. Kaum einer von uns widersteht den Versuchungen. Danach fahren wir in ein Gartenrestaurant, ebenfalls mit Aussicht auf den Berg der Versuchung.


Renate Panten

Donnerstag, 23.10.2014, - nachmittags; In Jericho

Um am Nachmittag etwas früher in unserem Hotel zu sein, strichen wir aus unserem Programm Bet Alpha (Mosaikboden einer Synagoge aus dem 6. Jh.), Bet Shean ( römisches Theater) und Belvoir (Panoramablick).
Unsere erste Station gegen Mittag war der „Berg der Versuchung“, auf dem Jesus vom Teufel versucht worden war. Wir verzichteten auf die Fahrt mit der Seilbahn hinauf, wandten uns vielmehr einem Stand mit frisch gepresstem Granatapfelsaft und der „Temptation Gallery“ zu, einem Geschäft mit Gewürzen und Früchten und vielen typischen Produkten der Gegend, wie z. B. Kamelseife.
Dieter und Anne ließen es sich nicht nehmen, mit einem Kamelritt ihre beduinischen Fähigkeiten zu demonstrieren. Wir anderen frönten mehr der Kauflust.
Die Mittagspause verbrachten wir bei „Al.Rawdah“, wo es unter einem Sonnendach erfrischende Salate, Fladenbrot und Cevapcici gab mit einer Banane als Nachtisch.
Um 15 Uhr trafen wir im Oasis Hotel in Jericho ein, einem ehemaligen Spielcasino mit typisch orientalischem Ambiente. Mehrere Swimmingpools luden zum Relaxen ein, was von vielen genutzt wurde.
Um 17 Uhr traf sich der Chor im „Olivenbaum“ Saal im 9. Stock zu einer Chorprobe, zu der dann Gunther und Heidrun dazu kamen. Nach dem gemeinsamen Abendessen wurde eine weitere Chorprobe von 19:30 bis 21 Uhr angesetzt.
Danach saßen mehr oder weniger alle an einer langen Tafel am Swimmingpool, genossen die warme Wüstennacht und ließen den Tag mit einem Bier oder Glas Wein ausklingen.
Gegen 23 Uhr verließen uns Gunther und Heidrun, die mit dem Auto eines Freundes nach Jerusalem zurückkehren mussten.


Klaus Friedrich



6. Tag: Freitag, 24. Oktober 2014 – vormittags Qumran, Masada, Baden im Toten Meer

6:30 Uhr Wecken

7:00 Uhr Frühstücken / Kofferpacken

8:00 Uhr Abfahrt mit Badesachen vom „Oasis“ – Hotel

durch den Nationalpark, an der Oase „En Gedi“ vorbei, über Qumran nach Masada bis nachmittags

1. Bushalte im Nationalpark: Film gesehen über tektonische Platten – der syrisch/afrikanische Graben bewegt sich noch immer (1995 war das letzte Erdbeben). In dieser Gegend gibt es Gazellen, Leoparden (nachtaktiv), Steinböcke, Skorpione, Reptilien und Schlangen. Weiter ging es gegen 9:30Uhr mit dem Bus Richtung Süden, vorbei an der Oase „En Gedi“ (Zicklein-Quelle), doch ansonsten regnet es in dieser Gegend im Schnitt nur circa 8 Tage pro Jahr! Es gibt aber glücklicherweise Frischwasserquellen in diesem Gebiet! In dieser Gegend spielt die biblische Geschichte von David, Jonathan und Saul (vgl. Bücher 1. u. 2. Samuel).

Um circa 10Uhr machten wir noch einen Zwischenstopp bei einer großen bekannten Kosmetikfirma namens „Ahava“, wo wir einen (nicht nur werbeträchtigen) Film sahen. Die Firma vertreibt Hautpflegeprodukte mit Mineralien aus dem Toten Meer (cortisonfrei und gut u.a. gegen Schuppenflechte). Es kommen jährlich viele Touristen – auch im Winter – um bei 20-25oC zu baden. Unsere kompetente Reiseführerin Ruth hat uns auf dem weiten Weg nach Qumran schon viel Informatives über das Tote Meer erzählt (was man kaum glauben mag: jährlich kommen Menschen bei plötzlich auftretender Flutwelle beim Baden um!). Die Straße zum Toten Meer ist besonders befestigt, wegen der Schlucker (bis zu 20m tiefe Schachtlöcher) die sich auftuen, da sich der Meeresspiegel durch Wasserentnahme – u. a. zur Trinkwassergewinnung – jährlich um ca. 1,30 m senkt!

Durch den sehr hohen Salzgehalt des Wassers (ca. 10x mehr als im Mittelmeer) kann zwar kein Tier in dem See gedeihen, er ist aber durch seine Mineralien (Schwefel, Brom, Magnesium, Pottasche, Strontium usw.) sehr interessant für die Landwirtschaft und Autoindustrie (Fa. Bosch z. Bsp.). Das Tote Meer liegt circa 430 m unterhalb des normalen Meeresspiegels und ist an der tiefsten Stelle noch einmal selbst ungefähr 400m tief. Die Hälfte des Toten Meeres ist übrigens jordanisch. Weiter geht es an Dattelpalmenplantagen Richtung Qumran entlang durch die Wüste am Toten Meer.

1947 hat ein Beduinenjunge bei der Suche nach einem entlaufenen Schaf in einer Höhle die berühmten „Qumran-Rollen“ (gegerbte Tierhäute in Tonkrügen aufbewahrt) aus der Zeit Jesu, gefunden. Damals hat es mehrere gesellschaftliche Gruppierungen in Israel gegeben. Die Phärisäer (Lehrer), Jesus und seine Jünger, die Zeloten (kämpften gegen die Römer/als letzte in Masada), die Sadduzäer (Hohepriester/Aristokraten, die sich mit den Römern verbunden hatten) und dann die Essener (Sekte – die aus der damaligen Gesellschaft ausgestiegen sind, weil sie den Weltuntergang befürchteten und sich als Söhne des Lichts sahen, während sie die anderen gesellschaftlichen Gruppen als Söhne der Finsternis ansahen). Die Essener lebten zölibatär, versorgten sich selbst (Frauen waren sicher auch mit ausgestiegen – spielten aber keine nach außen hin bedeutende Rolle). Häufiges Händewaschen und rituelle Bäder zur äußeren und inneren Reinigung (ähnlich der Ganzkörpertaufe) spielten eine große Rolle. Die Essener haben die Qumran-Rollen von den Texten des Propheten Jesaja (lebte 700Jahre vor Chr.) abgeschrieben und danach als bessere Menschen zu leben versucht (wahrscheinlich sind sie 70 nach Chr. untergegangen)! – Um ca. 800 nach Chr. hat ein israelischer Rabbi diese Texte auch wieder gefunden und schriftlich weitergegeben, so dass wir annehmen dürfen, dass unsere heutige Bibel identisch ist mit den Urtexten.
Wieder ging es an Dattelpalmenplantagen vorbei Richtung Masada (Weltkulturerbe).
Die Festung „Masada“ ist eine von 6 Fluchtburgen des König Herodes. Sie ist die Größte mit Wasserspeichern, Pool und Sauna. Jedoch hat er selber nie länger dort gelebt (Herodes litt wahrscheinlich unter Verfolgungswahn!). Masada wurde 30 vor Chr. gebaut und 70 n. Chr. im römischen Krieg zerstört (zu der Zeit lebten ca. 1000 strenggläubige Zeloten/rebellierten gegen die Römer). Sie züchteten Tauben und hatten hoch oben große Vorräte angelegt – auch Öl – die aber alle auch mühsam hochgeschafft werden mussten. Ein Wiederaufbau erfolgte in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Mit einer Seilbahn fuhren wir hoch und hatten einen herrlich klaren Blick auf das „Tote Meer“ und die Berge von Moab/Jordanien. Herodes hat wahrscheinlich am längsten in Caesarea gelebt. Die Festung „Herodion“, wo er 4 vor Chr. gestorben ist und in der er auch begraben liegt, besuchten wir am letzten Reisetag.


Marianne Truss

Freitag, 24.10.2014; - nachmittags Massada und Totes Meer

Den von Klaus Friedrich verteilten Info-Plan folgend führte uns Ruth Eisenstein auf Massada weiter zum Zisternensystem - von Herodes "ausgeklügelte" und angelegte Wasserbecken, gespeist von Staudämmen in den Wadis wurde das Flutwasser über künstliche Kanäle in verschiedene Zisternen gelenkt und von dort transportierten Lasttiere das Wasser über den Schlangenpfad zu den Zisternen auf dem Bergplateau.
Wir gehen zur Synagoge, sehen von dort aus die römische Rampe und die byzantinische Kirche und während des Rundganges erfahren wir die Geschichte der römischen Herrschaft im Lande Judäa - aufgeschrieben wurde sie vom jüdisch-römischen Historiker Flavius Josephus - er überlieferte die Belagerungsgeschichte Massadas in seinem Werk "Geschichte des Jüdischen Krieges" (De bello Iudaico) - einige Jahrzehnte nach Herodes Tod kam es 66 n.Chr. zum Jüdischen Krieg gegen die römische Besatzung. Rebellen aus verschiedenen politischen Gruppierungen (Sikarier - Zeloten) siedelten sich auf dem Gelände der Festung an, ihr einflussreicher Führer hieß Eleazar - römischer Befehlshaber war Flavius Silva. Die Römer schafften es über die Rampe mit Rammböcken die Mauersteine zu zertrümmern, dahinter befindliche Baumstämme wurden angezündet und es war kein Fliehen, kein Ausweg mehr für die Juden vorhanden. Eleazar rief die "Bevölkerung" in der Synagoge zusammen, um zu beschließen, lieber als freie Menschen zu sterben, als den Römern in die Hände zu fallen - bis auf 2 Frauen und 5 Kinder, die sich in den Zisternen versteckt hatten und danach alles Flavius Josephus berichteten. Die Römer "bewunderten den Mut ihrer Entscheidung" - die Tat machte Massada zum Symbol des jüdischen Freiheitswillens, wurde als "Mythos von Massada" ein wichtiger Bestandteil der zionistischen Idee. Mit der Gründung des Staates Israel stärkte er die eigene Identität und Souveränität - Ruth = als Volk erwachsen geworden zu sein und es ist gut, für unser Land zu leben - in der Zeit von 1965 bis 1991 fanden jährlich zweitägige Abschlussmanöver der militärischen Grundausbildung auf der Festung statt. In dem Schwur der Soldaten wurde die Festung zu einem Symbol des jüdischen Selbstbehauptungswillens: "Massada darf nie wieder fallen". Inzwischen findet das militärische Zeremoniell nicht mehr statt, da der Vergleich mit den fanatischen Sikariern gescheut wird, ebenso wie die Assoziation mit dem kollektiven Selbstmord. Einige laufen runter - wir treffen uns unten in der geräumigen "Genusshalle" für Magen, Augen (Vorbereitungen für eine Hochzeit) und Andenken- eine Gruppe von 9 Soldaten im Hintergrund…..
Während der Fahrt zum Toten Meer gibt uns Ruth Verhaltens-Hinweise des Badens dort = durch Verdunstung und anderen Umweltveränderungen ist der Salzgehalt auf 33% angestiegen ..... also ohne Schmuck vorsichtig hineinlaufen, hinsetzen, kein Bauchschwimmen, jegliches Spritzen vermeiden = notfalls 1.Hilfe-Service am Stand .... wunderliche Erlebnisse mit Gleichgewicht und Fortbewegungen, dann "Kantorei-Fotos" auf Salzfelsen, nach dem Abspülen des einen das Draufpacken des anderen, sprich grünbräunliche Schlammpampe.... alles sehr besondere Wahrnehmungserlebnisse = einfach nur super, prima, exceptionell .....
Um 17 Uhr "Endspurt" nach Jerusalem - Ruth stellt uns Folklorelieder in jüdischer Poetik vor bei Sonnenuntergang - das Tote Meer, die Wüste dahinter im Abendlicht wirken wie zarte Pastellmalerei, das Wasser ( wohl durch den hohen Salzgehalt) hat eine dichte lichtverschluckende zarte und sanfte Atmosphäre - Beginn von Schabbat. "Unser" Busfahrer laviert sich durch den Abendverkehr, im King Salomom Hotel Zimmerverteilung bis in den 11. Stock incl. Totalaussicht über die Stadt! Gemeinsames Abendessen in der Veranda und die Chormitglieder dann zur ersten Probe in der Erlöserkirche.


Annegret Droste

7. Tag: Samstag, 25.10.2014, vormittags In einer Synagoge, auf dem Ölberg, Via dolorosa

Heute ist der Beginn eines jüdischen Monats und wir nehmen an einem Sabbat-gottesdienst in einer Synagoge in Jerusalem teil. Männer und Frauen haben getrennte Bereiche; den Frauen ist die Empore vorbehalten. So bekommen wir einen guten Einblick auf die Geschehnisse am Altar. Der hebräische Chor dort hat während der Gesänge und Lobpreisungen das Haupt vollständig mit weißen Tüchern verhüllt. Dadurch soll zum Ausdruck gebracht werden, dass es dem Menschen nicht möglich ist, Gottes Antlitz zu schauen.
Im Vorsaal der Synagoge gibt es einen Raum für Kunst (Wächter der Tore Israels). Hier befinden sich hinter Glas kleine längliche Behälter, die immer denselben Schutzspruch beinhalten. Diese Behälter werden „Medusa“ (Mehrzahl: „Medusot“) genannt.
Nach dem Besuch der Synagoge fahren wir mit unserem Bus durch Jerusalem, an der Stadtmauer der Altstadt vorbei, die zum Teil auf Naturfelsen gebaut ist. Vorbei am arabischen Viertel, in dem heute alle Geschäfte geöffnet sind, da der arabische Feiertag immer freitags ist. Wir sehen das Damaskustor, das Haupttor der Altstadt von Jerusalem.
Der jüdische Friedhof am Ölberg ist unser nächstes Ziel. Die Gräber sind mit vielen kleinen Steinen geschmückt, die von den Angehörigen bei ihren Besuchen dorthin gelegt wurden. Vom Ölberg aus haben wir einen wunderschönen Blick auf die Altstadt von Jerusalem, auf den Tempelberg mit der Al-Aqsa Moschee und den Felsendom, beides moslemische Heiligtümer. Hier macht Ruth von uns eine herrliche Gruppenaufnahme. (s.S.39)
Wir laufen ein Stück den Ölberg hinunter und besichtigen eine russisch-orthodoxe Kirche und auch die kleine Franziskanerkapelle „Dominus Flevit“ (der Herr weinte). Hier werden von den Besuchergruppen religiöse Lieder in ihrer jeweiligen Sprache gesungen. Unser Chor singt das Lied „Laudate dominum“.
Wir besuchen den Garten Getsemane mit der Kirche aller Nationen und laufen schließlich durch das Löwentor in die Altstadt. Vor der Geißelungskapelle singt der Chor das Lied „There’s a wideness in God’s mercy“. Wir folgen der Via Dolorosa, die in der christlichen Tradition den Kreuzweg Jesu darstellt.
In einem sich in der Nähe befindenden unterirdischen Gewölbe (Lithostrotos) liest unsere Reiseführerin Ruth aus der Bibel die Geschichte von der Verspottung, Geißelunf und Kreuzigung Jesu vor.
Wir folgen weiter der Via Dolorosa und lassen in einem schönen Straßenrestaurant den Vormittag ausklingen.


Gabriele Hövelmann

Samstag, 25.10.14 am Nachmittag Via Dolorosa, Erlöserkirche

Der Nachmittag zur freien Verfügung fing mit dem Einzug durch das Löwentor auf der
„Via Dolorosa“, dem Leidensweg Jesu zur Grabeskirche, an. Hier wird der Kreuzweg mit seinen 14 Stationen nachempfunden. Acht Stationen befinden sich auf dem Weg, die Neunte auf dem Dach der Grabeskirche und die letzten Fünf in der Grabeskirche.
Wir waren zum falschen Zeitpunkt unterwegs, konnten deshalb in keine Station z.B. II. Station Franziskaner Kapelle hinein. An der St.Anna-Kirche machten wir wieder einen Versuch, auch sie war leider geschlossen. Die Kirche hat von Außen ihre ursprüngliche Schönheit bewahrt und ist für ihre wunderbare Akustik berühmt. Wir hatten extra Noten zum Singen mit, leider konnten wir diese Akustik nicht erleben.
Wir drängten uns mit vielen „Touris“ weiter auf der berühmten Straße, bestaunten den „Ecce Homo“ Bogen, ein Relikt aus römischer Zeit, dann knurrte uns der Magen und wir nahmen einen kleinen Imbiss im muslimischen Teil Jerusalems ein.
Vor dem Eingang der Grabeskirche bekamen wir von Frau Eisenstein Daten zur Geschichte und Lage und wurden dann ohne Führung (war so vorgesehen) in die Kirche gedrängt. Führerlos in der Kirche war ich überfordert, meine Aufmerksamkeit war nur auf meine Gruppe gelenkt, um sie in dem riesigen, dunklen, verwinkelten, alten und von Menschen überfüllten Raum nicht zu verlieren.
Die erste Kirche wurde am 13. September 335 n. Chr. eingeweiht, doch am meisten beeindruckte mich in den alten Mauern die hohe Rotunde, die wohl das Heilige Grab überdeckt.
Erholung und Höhepunkt für mich an diesem Nachmittag war eine Führung unter der Erlöserkirche und der Rundblick vom Turm dieser Kirche. Der nüchterne aber majestätische Innenraum lud uns Besucher zur Stille ein. Am 31. Oktober 1898 wurde sie von Kaiser Wilhelm II eingeweiht. Die dreischiffige Basilika ist aus großen Quadersteinen aus der Umgebung Jerusalems errichtet. Sie steht an Stelle der mittelalterlichen Kreuzfahrer Kirche S. Maria Latina (der Kreuzgang ist noch erhalten), eine Kirche, die seit Jahrhunderten eine Ruine war, die Erlöserkirche soll sie möglichst getreu kopieren. Beim Bau der Kirche im vorletzten Jahrhundert und bei der Restaurierung (1970-74) wurde sehr gründlich archäologisch geforscht, weil man glaubte, bei den Funden unter der Kirche den letzten Beweis für die Grabstätte Jesu gefunden zu haben. Heute weiß man, dass es nicht Reste der Stadtmauer Jerusalems zur Zeit Jesu sind, sondern die Steine dienten als Befestigung für eine terrassierte Gartenanlage im 1. Jahrhundert nach Christus.
Einen Absatz aus dem Kirchenführer (Evangelische Erlöserkirche): Sieht man den Befund, dass sich im Areal unter der Kirche zur Zeit Jesu Gärten befanden, dann gewinnt die Möglichkeit, das Gelände , auf dem später die Grabeskirche gebaut wurde, als Golgatha anzusprechen, nach den negativ verlaufenen Forschungen des letzten Jahrhunderts wieder an Wahrscheinlichkeit, denn die neuen Identifizierungen entsprechen den topographischen Beschreibungen des Neuen Testaments: „Die Stätte, da Jesu gekreuzigt wurde, war nahe der Stadt“ (Joh 19,20) und „Es war aber an der Stätte, da er gekreuzigt ward, ein Garten und im Garten ein neues Grab, in welches niemand je gelegen war.“ (Joh 19,41).

Die Turmbesteigung, der 2.Höhepunkt, bot ein einzigartiges Panorama über das alte und neue Jerusalem. Unmittelbar neben der Erlöserkirche die gedeckten Basarstraßen und die Wohnquartiere der jüdischen, christlichen, armenischen und muslimischen Viertel. Einen guten Blick zurück zum Ölberg und voraus zum Tempelberg, den wir bis zur Klagemauer am nächsten Tag bestiegen, dann das Jaffa Tor und das moderne Jerusalem mit den Hochhäusern und unserem Hotel, in dem wir nach dem Abstieg und dem immer köstlichen Abendessen, eifrig für unser Konzert in der Erlöserkirche probten.


Renate Engler

8. Tag: Sonntagvormittag, 26.10. 2014 Gottesdienst in der Erlöserkirche

Zeitumstellung: Kaum zu glauben, heute können wir eine Stunde länger schlafen! Auch heute Morgen lacht uns wieder ein strahlender blauer Himmel über Jerusalem an und die Altstadt wartet auf uns mit ihrem pulsierenden Leben. Die Spannung steigt! Im Kopf singt, murmelt und summt es: “Seht ihr den Mond dort stehen, er ist nur halb zu sehen…so sind wohl manche Sachen…„ Werde ich dabei die Töne nicht verlieren?“, - „nicht an den Notenblättern haften, sondern strahlend frei in den Raum schwingen“, laut Anweisung unserer schwungvollen Chorleiterin. - „Wird das Singen wohl klappen?“.
Vom ausgiebigen Frühstück im King Salomon Hotel gestärkt, marschieren wir dieses Mal bei Helligkeit zum Jaffator, durch den Suq zur Erlöserkirche (s.S.25) im Muristan-Viertel. Nach dem Einsingen (vorletzte Chorprobe vor dem abendlichen Konzert) in der Bibliothek stehen wir wieder auf der Empore im Innenraum der Erlöserkirche und gestalten den festlichen Abendmahlsgottesdienst musikalisch mit. Anschließend geselliges Zusammensein im Kreuzgang bei Kaffee und Tee mit der Gemeinde.
*1893 -1898 ließ Kaiser Wilhelm II. die Erlöserkirche als Basilika im Stil der Kreuzfahrerzeit (12.Jh.) auf den Umfassungsmauern einer alten romanischen Kirche erbauen. Bei der Renovierung der Kirche 1970 begann man gleichzeitig mit Ausgrabungen unter der Kirche, bei denen ein Steinbruch gefunden wurde, welcher zur Zeit Jesus außerhalb der Stadtmauer gelegen haben muss. Damit wird die Theorie gestützt, Golgatha könne sich etwa dort befunden haben, wo heute die Grabeskirche steht (s.Faltblatt zur evang. Erlöserkirche). Die rechte Seitenapsis dient heute als Friedenskapelle dem Gebet für den Frieden der Region. Besonders beeindruckend fand ich die Ikone in diesem Teil der Erlöserkirche. Die Ikone wurde zum Jerusalemer Ökumenischen Kirchentag 1991 von einer Benediktinerin gemalt. Der Bildinhalt dieses in Ikonentradition gemalten Bildes wurde im theologischen Gespräch zwischen dem Abt der Dormitio, dem Propst der Erlöserkirche und Schwester Marie-Paul vom Benediktinerinnenkloster vom Ölberg bestimmt. Sie erinnert an die Geschichte Noahs und zeigt Christus als Ebenbild des Vaters, wie er den Regenbogen als Zeichen des Friedens in die Wolken setzt. Von dem 46m hohen neoromanischen Glockenturm hat man einen herrlichen Rundblick über die Altstadt und den Tempelberg bis zum Ölberg. Die Erlöserkirche lädt ein zum Verweilen, Ausruhen und Beten. Im Gegensatz zur Grabeskirche ist sie für mich der ruhende Ort gewesen. Verschiedene Gemeinden feiern hier regelmäßig Gottesdienste: Die evangelische Gemeinde deutscher Sprache zu Jerusalem sowie die die arabischsprachige und die englischsprachige Gemeinde der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land.


Christine Pampuch



Sonntag, 26.10.2014 - nachmittags Im jüdischen Viertel – Gang durch den Tunnel

Von der Erlöserkirche aus laufen wir auf der Cardostraße Richtung jüdisches Viertel durch ein eisernes Tor, das nachts und am Sabbat geschlossen wird, um das Viertel vom arabischen Viertel zu trennen. Zur Zeit der Römer war dies eine prächtige 22m breite Straße, die in der Mitte 11 m offen und rechts und links jeweils von Säulengängen und Arkaden gesäumt war. Ausgrabungen zeigen Säulen und Säulenreste, die noch heute vor Ort zu sehen sind.
Das heutige Straßenniveau ist durch Schuttschichten ungefähr 3m höher als früher.

Bis 1948 war dieses Viertel von Juden bewohnt. Im Unabhängigkeitskrieg wurde die Altstadt jedoch weitgehend zerstört, das Gebiet von Jordanien annektiert. Im 6-Tage-Krieg 1967 wurde es von Israel zurückerobert und wieder aufgebaut. Hier wohnen überwiegend streng gläubige Juden. Das Leben ist eher unbequem, die Parkplätze sind außerhalb des Viertels und müssen teuer bezahlt werden. Wir können beobachten, dass orthodoxe Juden durch die Straßen eilen. Ruth gibt uns die Erklärung: Sie wollene keine Zeit verlieren und schnell wieder ihr Studium aufnehmen, ihr Blick ist gesenkt, damit sie durch nichts "verführt" werden.
Unser Weg führt weiter in Richtung Tempelplatz und Klagemauer. Wir haben einen wunderschönen Blick in Richtung Tempelberg mit Felsendom und Al-Aksa-Moschee, im Hintergrund der Ölberg. Der Tempelplatz ist 500m lang und 300 m breit, gebaut von Herodes dem Großen. Die Klagemauer liegt unterhalb dieses Platzes und ist ein Teil der westlichen Außen- Stütz- bzw. Grundmauer des 2. Jerusalemer Tempels. Die Steinquader sind trocken aufeinander gesetzt und wiegen von 15, 80, 300 bis 500 Tonnen und es unerklärlich, wie die Steine damals bewegt werden konnten.
Die heutige Klagemauer ist unterteilt, die Frauen beten an der rechten, schmaleren Seite, die Männer an der linken, näher am heiligen Berg Moriah. Auf dem Platz vor der Klagemauer finden montags jüdische Gottesdienste statt, auch Konfirmationen (Bar Mizwah) werden dort abgehalten. Es haben sich verschiedene Gebetsrituale entwickelt (Steine küssen, Zettel in die Ritzen stecken, Beten beim Rückwärtsgehen).
Jeder Jude sollte dreimal im Jahr zur Klagemauer kommen und dort an den Wallfahrtsfesten teilnehmen. Die Männer müssen, wie in der Synagoge, immer eine Kopfbedeckung tragen.
Auch das Niveau dieser Straße lag vor 2000 Jahren einige Meter tiefer. Unterhalb der heutigen Straßen finden gigantische Ausgrabungen statt, die man nur nach rechtzeitiger vorheriger Anmeldung besuchen kann.
Auf den geplanten Besuch des Tempelplatzes müssen wir verzichten, da er nur an bestimmten Tagen und zu bestimmten Zeiten für Touristen zugänglich ist. Man darf die Gebäude ohnehin nur von außen anschauen, seit dem Jahre 2000 haben die Moslems diese nämlich für Touristen gesperrt. Der Zutritt zum Tempelplatz ist nur unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen und Kontrollen möglich, christliche Symbole sind nicht gestattet.
In gespannten Zeiten haben zum Mittags- und Freitagsgebet nur Männer über 50 Jahren und Frauen Zutritt, um Provokationen und Ausschreitungen vorzubeugen.

Durch das Dungtor verlassen wir die Altstadt, um ausgehend von der Davidstadt das teilweise 2700 Jahre alle Wassersystem zu erleben, das erbaut wurde, um in der damaligen Zeit die Frischwasserzufuhr zu gewährleisten, indem das Wasser unterirdisch von außerhalb in die Stadt geleitet und gespeichert wurde. (Die Davidsstadt ist der älteste besiedelte Teil Jerusalems und liegt heute außerhalb der Stadtmauer.)
Über steile Treppen steigen wir hinab zum Eingang des Tunnels. Ein kleiner Teil der Gruppe geht durch trockene Gänge, der andere Teil watete im kalten Quellwasser, das teilweise höher als kniehoch reicht, die 500 m durch den sehr engen Hiskija-Tunnel bis zum Shiloah-Teich. Ausgerüstet mit Taschenlampen werden Angst vertreibende Gesänge angestimmt, die bei den hinteren Teilnehmern jedoch eher verzerrt und in geisterähnlichen Klängen ankommen. Ab und zu ertönt ein Aufschrei: An manchen Stellen ist der Tunnel sehr niedrig und man muss in dauerhaft gebückter Haltung gehen, was dem einen oder anderen anscheinend nicht immer gelingt. Fasziniert von diesem gigantischen unterirdischen Bauwerk erreichen wir das ersehnte Tageslicht. Direkt am Shiloah-Teich treffen wir mit den anderen zusammen und alle sind sich einig, das war ein Highlight unserer Reise.

Der Bus holt uns ab und bringt uns unverzüglich zum Hotel. Duschen, Abendessen und Gang zur Erlöserkirche stehen bevor, denn am Abend findet das Konzert statt. In der wunderschönen Erlöserkirche mit einer hervorragenden Akustik, mitten in Jerusalem, unter Leitung von Karin Dannenmaier präsentieren wir unsere intensiv geübten Musikstücke und Lieder und freuen uns sehr, dass alles so gut klappt. Das abwechslungsreiche Programm, bereichert durch die beiden Solistinnen Heidrun Göttsche und Anne-Marieke Evers, hat auch den Besuchern sehr gut gefallen.
Beeindruckt von diesem gemeinsamen Erlebnis treffen wir uns im Anschluss zu einem gemütlichen Beisammensein in den Bogengängen des bezaubernden Innenhofes der Erlöserkirche.
Für alle bleibt dieses Ereignis unvergesslich.


Ehepaar Holfert

9. Tag: Montag, 27.10.2014, - vormittags Knesseth, Israelmuseum,Chagallfenster

Früh morgens fuhren wir vom Hotel „King Salom“ zur Knesset. Auf dem Weg durch den morgendlichen Berufsverkehr mit üblichen Verkehrsstaus erzählte Ruth Eisenstein eine Anekdote von den Juden deutscher Abstammung, die in den 1930-er Jahren nach Palästina auswanderten. Diese wurden „Jeckes“ genannt und waren häufig dem Spott anderer jüdischer Volksgruppen wegen deren deutschen Tugenden ausgesetzt. Die „Jeckes“ wurden wegen übertriebener Korrektheit, Pünktlichkeit und Überheblichkeit stereotyp charakterisiert, teilweise nahmen die „Jeckes“ diese Bezeichnung aber selbstironisch an.
Die Knesset ist das israelische Parlament; Knesset bedeutet: Große Versammlung. Der relativ schlicht gehaltene Flachbau ist in den 60er Jahren entstanden und wurde durch den Baron-Rothschild-Fond finanziert. Alle 4 Jahre wird das Parlament neu gewählt. Nach der letzten Wahl 2013 gehören 120 Abgeordnete aus 12 verschiedenen Parteien der Knesset an, 20 Parteien scheiterten an der 2%-Hürde. Parlamentssitzungen finden jeweils montags, dienstags und mittwochs statt.
Der Regierungssitz ist von Sicherheitskräften streng abgeschirmt. Besichtigt werden konnte das Parlamentsgebäude nicht, sondern nur durch einen Zaun von weitem betrachtet werden. Vor dem Zaun steht eine Stacheldrahtskulptur, die an den Holocaust erinnern soll.
Vor der Knesset befindet sich eine ca. 5 Meter hohe bronzene Menora. Der siebenarmige Leuchter ist das Wappensymbol des Staates Israel. Die Knesset Menora wurde von dem deutschen Bildhauer jüdischer Abstammung Benno Elkan erschaffen, der während der Nazi-Zeit mit einem Berufsverbot belegt wurde und emigrieren musste.
Die Idee hinter dieser Menora Skulptur ist die Darstellung der Geschichte des Judentums bzw. der Stammbaum des jüdischen Volkes. Es ist eine in den Armen des Leuchters verzweigte chronologische Darstellung aus biblischer Zeit, der Diaspora, der Judenverfolgung und den Pionieren in Palästina. Die verzweigte Geschichte des jüdischen Volkes mündet in der modernen Landnahme in Palästina, die durch den Gehorsam gegenüber Gottes Geboten ermöglicht und bedingt ist.
Nach dem Besuch der Knesset ging es zum Israel Museum. Im Außenbereich befindet sich eine Miniaturdarstellung der Stadt Jerusalem vor 66 n. Chr. Im Maßstab 1:50 ist hier die Stadt mit dem zweiten Tempel (gebaut von König Herodes) dargestellt. Es lässt sich ahnen, wie groß Jerusalem zur damaligen Zeit war und wie prunkvoll der Tempel gewesen sein musste (300 x 500 m). Danach führte der Aufstand gegen die Römer zur Zerstörung der Stadt und des Tempels und schließlich zur Vertreibung des jüdischen Volkes.

Der „Schrein des Buches“ gehört ebenfalls zum Israel-Museum, dem israelischen Nationalmuseum. Bemerkenswert an diesem Gebäude ist das Dach, das, rundzeltähnlich errichtet, aus Beton mit weißen Keramikkacheln besteht. Demgegenüber erhebt sich eine schwarze Basaltmauer, die sowohl die schwarz-weiß Denkweise der Essener, als auch den Kampf zwischen Gut und Böse symbolisieren soll und den Sieg der Heiligen Schrift über den Unglauben. Im Schrein des Buches mit der weißen, ständig mit Wasser besprühten Kuppel, befinden sich mehrere, teilweise unterirdische Stockwerke. Darin aufbewahrt werden u. a. Teile der Schriftrollen von Qumran. Die im Zentrum ausgestellte Jesaja Rolle (1QJesA) um 200 vor Chr. ist die älteste komplett erhaltene Abschrift eines Bibelbuches. Die Schriftrollen gelten als Urschrift des Alten Testaments. In weiteren Schautafeln sind Gegenständen aus der Zeit der Essener dargestellt (Geschirr, Kämme, Seile, Werkzeuge, Stoffreste), die in Qumran gefunden wurden.

Anschließend fuhren wir mit dem Bus zum Hadassah Universitätsklinikum, in dessen Synagoge die weltberühmten Jerusalemer Fenster des weißrussischen jüdischen Künstlers Marc Chagall zu besichtigen sind. Marc Chagall erhielt 1959 eine Anfrage des Hadassah Krankenhauses, ob er die Synagogenfenster gestalten möchte und er sagte sofort zu. Er arbeitete zwei Jahre ohne Honorar an der Fertigstellung, „nur“ die weiteren Kosten wie Material, Arbeitslohn etc. mussten gedeckt werden. 1962 wurden die Fenster eingeweiht. Besonders tragisch war, dass während des 6-Tage Krieges 4 Fenster beschädigt wurden. Der Künstler selbst reparierte die Fenster, obwohl er damals schon über 80 Jahre alt war.
Die zwölf Fenster repräsentieren die zwölf Söhne Jakobs und damit die zwölf Stämme Israels (1. Mose, Kapitel 49). Jedes Fenster bezieht sich in seinem Motiv auf einen der Stämme und den ihm gewidmeten Segensspruch. Dabei verbietet die jüdische Überlieferung, die Jakobssöhne selbst oder irgendwelche anderen Personen ins Bild zu bringen. Chagall löste diese Aufgabe, indem er Requisiten, wie phantastische Tiere, Bäume, Blumen und Gestirne darstellt, dazu Krüge, Feldfrüchte, Garben und Häuser wie die Kuppeln Jerusalems. Die Fenster bestechen durch ihre hohe Symbolkraft aber noch mehr durch ihre leuchtende Farbenpracht.
Leider war unser Aufenthalt in der Synagoge zeitlich sehr begrenzt, weiter ging es zum Mittagessen.


Ehepaar Köhle

Montag, 27.10.2014, - nachmittags Yad Vashem

Protokoll Israel 9-2 Helmut (wird nachgereicht)

10. Tag: Dienstag, 28.10.2014, - vormittags Herodion und Hebron

Protokoll Karin Dannenmaier (wird nachgereicht)

Dienstag, 28.10.2014, nachmittags Bei Faten und in Bethlehem

Für mich war der Besuch in Bethlehem einer der Gründe, an dieser Reise teilzunehmen.

Nach den Eindrücken am Morgen und dem Besuch in Hebron mit unterschiedlichen Eindrücken begann der zweite Teil mit dem Mittagessen im Haus von unserer Reiseleiterin Faten Mukarker.
Es gab CousCous mit allerlei köstlichen Beilagen. Dabei erzählte sie mehr von ihrem Leben.
Ein Teil ihres Lebens verbrachte sie mit ihren Eltern im Rheinland

Durch sie bekamen wir einen sehr intensiven Eindruck, was es heißt, jenseits der Mauer im Westjordanland zu leben, einen Blick auf Jerusalem haben zu können und selbst nicht hinzukönnen.
Das weckte bei uns als Gruppe doch sehr gemischte Gefühle.

Nach dem Essen hieß es dann mit ihr aufzubrechen zu unserem letzten Höhepunkt der Reise, die Geburtskirche Jesu. Dabei zeigte sich, dass dieser Teil von Bethlehem doch sehr modern ist, nicht das dörfliche Ambiente, was sicher die meisten erwartet hatten, unter anderem ich. Vor der Kirche gab es ein Fotoshooting mit arabischen Schönheiten, das die Wartezeit „verschönte“, da gerade eine Trauerfeier zu Ende ging und die Trauergesellschaft aus der Kirche kam und wir deswegen noch nicht hinein konnten.

Hinein kommt man in die Kirche, geschuldet diverser baulichen Veränderungen im Lauf ihrer Geschichte, in geduckter Haltung. Im Moment gleicht die Kirche einer Großbaustelle, da wichtige Renovierungsarbeiten vorgenommen werden . Wir bekamen einen guten Einblick in das Gotteshaus, das nach wie vor eine normale Kirche ist. Benutzt wird die Kirche von verschiedenen Konfessionen, was dann auch seinen Niederschlag im Aufbau der Kirche hat. Auf Wikipedia ist ein guter Artikel über sie zu finden.

Nach dem Kirchgang wurde es noch Zeit, dem Wunsch einer einzelnen Person unserer Gruppe Folge zu leisten und noch einen Andenkenladen aufzusuchen, um etwas für die heimische Krippe zu besorgen. Das nutzten dann noch etliche von uns für letzte Souvenirs.

Danach hieß es leider Abschied nehmen von Faten, die uns noch bis in Mauernähe brachte mit dem wichtigen Hinweis, man sollte nicht für eine Gruppe im Nahostkonflikt Partei ergreifen, sondern für die Menschen.
So ging der Tag zu Ende mit vielen Eindrücken. Den Abend ließen wir noch mit verschiedenen Aktivitäten ausklingen. Ich war noch mit etlichen in einer benachbarten Bar.


Dieter Röbig

11. Tag: Mittwoch, 29.10.2014, - vormittags Abschied

Protokoll Helmut Spielmann (wird nachgereicht)

Schlusswort:

Wie schon beim Hinflug mussten wir das lange Procedere des Eincheckens am Flughafen „Ben Gurion“ in Tel Aviv über uns ergehen lassen. Endlich saßen wir dann pünktlich im Flieger der ELAL und erreichten sogar vor 18:25 Frankfurt. Nachdem wir die Koffer bekommen hatten, kam der große Abschied von Renate, Peter, Hannelore und Hans-Günther. Auch Sabine und Roland wurden abgeholt. Wir anderen warteten – Gott sei Dank überdacht, denn es regnete – auf unseren Bus, der von mir per Handy abgerufen worden war. Und so erreichten wir endlich unsere Heimatorte.
Damit endete eine wunderschöne Reise, von der jeder viele, viele unvergessliche Eindrücke mit nach Hause brachte und die, von Peters Missgeschick beim Hinflug einmal abgesehen, ohne Komplikationen ablief.
Und ich denke, dass es nicht übertrieben ist, wenn ich sage: Ihr wart eine „super“ Gruppe und es hat mich glücklich gemacht, mit Euch dieses tolle Land Israel zu bereisen.


Klaus

 

Zeitungsartikel, erschienen am Do. 6.11.2014 in den Kinzigtal Nachrichten

Kantorei konzertierte in Erlöserkirche in Jerusalem

(Schlüchtern) Als der Leiter der Kirchenmusikalischen Fortbildungsstätte (KMF) in Schlüchtern und langjährige Dirigent der Kantorei, Gunther Martin Göttsche, im Februar 2013 für fünf Jahre die Organistenstelle an der evangelischen Erlöserkirche in der Altstadt von Jerusalem übernahm, verabschiedete ihn die Kantorei mit dem jüdischen Abschiedsgruß „Nächstes Jahr in Jerusalem“.
Die Umsetzung dieses Grußes griffen die derzeitige Dirigentin der Kantorei, Karin Dannenmaier, und Kantoreimitglied Klaus Friedrich auf. Friedrich, der schon mehrere Israelreisen organisiert hatte, entwarf ein 11-tägiges Programm, das auch ein Konzert in der Erlöserkirche vorsah.

Nach monatelangen Vorplanungen startete am 19. Oktober eine 36-köpfige Reisegruppe ins Heilige Land. Über Caesarea, Haifa und Akko erreichte die Gruppe ihr erstes Ziel, ein 4-Sterne-Kibbuzhotel direkt am See Genezareth. Von hier aus wurden so bekannte Orte wie Megiddo, Nazareth, Kapernaum, der Berg der Seligpreisungen und Tabgha angesteuert. In Tabgha feierte die Kantorei eine bewegende Andacht am Seeufer, die von Pfarrer Joachim Truss gestaltet wurde. Auch eine Bootsfahrt über den See Genezareth, der Besuch der Jordanquellen, der Taufstelle am Jordan und eine Weinprobe in der Winzergenossenschaft auf den Golanhöhen gehörten zum Programm.

Jericho, Qumran, der Besuch der Bergfestung Massada und ein Bad im Toten Meer waren die Höhepunkte des 5. und 6. Tages, bevor man für 5 Nächte im King Salomon Hotel in Jerusalem Quartier bezog. Hier stand nun die Bewährungsprobe für die Kantorei an! Nach den allabendlichen Proben konnte der sonntägliche Gottesdienst in der Erlöserkirche mitgestaltet werden, bevor abends der Konzertauftritt anstand. Es war ein besonderes Gefühl, in der Erlöserkirche den festlichen Gottesdienst musikalisch zu gestalten, der von etwa 200 Gottesdienstbesuchern mitgefeiert wurde. Auch die gemeinsame Abendmahlsfeier hatte in dieser Kirche für alle Mitreisende eine besondere Bedeutung. Dass Pfarrer Truss ebenfalls als Liturg in diesem Gottesdienst beteiligt war, bewirkte ein gewisses „heimatliches“ Gefühl – so fernab der hiesigen Schlüchterner Kirchengemeinde.

Unterstützt durch die herrlichen Stimmen von Heidrun Göttsche (Sopran) und der niederländischen Mezzosopranistin Anne-Marieke Evers erfüllte die Kantorei ihr 2013 gegebenes Versprechen und sang sich im abendlichen Konzert mit Kompositionen von Mendelssohn Bartholdy, Händel, Viadana, Lewandowski u.a. in die Herzen der Zuhörer. Dabei wurde besonders die Hymne „Hör mein Bitten“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, das die Kantorei zusammen mit Heidrun Göttsche sang, von den Konzertbesuchern begeistert applaudiert.
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass sich Gunther Martin Göttsche riesig über den Besuch seiner ehemaligen Kantorei freute. Im Anschluss an das Konzert war die gesamte Reisegruppe zu einem Gläschen Wein in den lauschigen Kreuzgang der Erlöserkirche eingeladen: bis spät in die Nacht wurde bei geradezu sommerlichen Temperaturen das gelungene Konzert gefeiert, Erlebnisse ausgetauscht und das Wiedersehen mit Gunther und Heidrun Göttsche gefeiert.

Zum üblichen Reiseprogramm in Jerusalem, wie Ölberg, Grabeskirche und Klagemauer hatte Klaus Friedrich als weiteres Highlight einen Fußmarsch durch den 500 Meter langen und sehr engen Hezekiah Tunnel ins Programm aufgenommen, der die Gihonquelle mit dem Siloahteich verbindet. Diesen Tunnel hatte König Hiskija (727 – 698 v. Chr.) durch Felsgestein schlagen lassen, um die Wasserversorgung in der Davidsstadt zu sichern. Mit Taschenlampen und Badeschuhen, manchmal laut singend, lief die Kantorei durchs knietiefe Wasser auf diesem 2700 Jahre alten Weg.

Auch der Besuch der Knesseth, des Israelmuseums und Yad Vashem waren wichtige und beeindruckende Erlebnisse dieser Reise.

Ein besonderer Tag bildete der 10. Tag, als die Kantorei durch die Mauer, die Israel von Palästina trennt, nach Bethlehem fuhr. Dort wurde sie von Faten Mukarker betreut, einer in Deutschland aufgewachsenen Palästinenserin, die durch Vorträge in Deutschland schon eine gewisse Berühmtheit erlangt hat. Während des Besuchs in Bethlehem, Hebrons und der Burg Herodion schilderte sie auch ungeschönt den Alltag der Palästinenser unter israelischer Besatzung, was teilweise sehr an die Behandlung der Juden unter der Naziherrschaft erinnerte.

Bei einem Mittagessen in ihrem Haus erzählte sie aus ihrem Leben und stellte ihr Buch „Zeitzeugen - Leben zwischen Grenzen“ vor, welches das Leben einer christlichen Palästinenserin unter jüdischer Herrschaft schildert.
Tief berührt und nachdenklich nahm die Kantorei Abschied. Damit endete eine Reise, die durch die versierte und hochqualifizierte Fremdenführerin Ruth Eisenstein, die auch die früheren Friedrichschen Reisegruppen geführt hatte, für alle Teilnehmer zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde.