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Reisebericht einer landwirtschaftlichen Reise nach Schottland

Rückblick auf eine landwirtschaftliche Studienreise/Agrarreise nach Schottland, Glasgow, Edinburgh, Isle of Skye, Inverness, Highlands

 

Vom 11. bis 18. Juni 2014

Für die Fahrt hatten sich insgesamt 40 Teilnehmer angemeldet und alle waren pünktlich zum vereinbarten Abreisetermin am 11. Juni um 9.30 Uhr an der Abfahrtstelle in Wesel, Stralsunder Straße eingetroffen.

Auch der Reisebus zum Transfer von Wesel nach Amsterdam zum Flughafen Schiphol mit dem Fahrer Heinz war pünktlich und bei trockenem Wetter mit einer Temperatur von 18 Grad waren die Koffer zügig verstaut und wie geplant setzte sich um 10.00 Uhr der Bus in Bewegung.

Um 12.20 Uhr erreichten wir den Flughafen Schiphol und begaben uns unmittelbar zu den Schaltern zum notwendigen Check-In. Auch mit Unterstützung des Flughafenpersonals funktionierte der Check-In an den Automaten nicht reibungslos und so wurden wir bis zur Gepäckabgabe vorgelassen und da wurde im Einzelnen der Check-In durchgeführt.

Pünktlich um 15.15 Uhr setzte sich unser Flugzeug von der KLM in Bewegung und nach einem reibungslosen Flug, bei herrlichem Wetter, landeten wir um 15.45 Uhr auf dem Flughafen in Edinburgh. Die Uhr hatten wir zwischenzeitlich genau um eine Stunde zurückgestellt. Im Flughafengebäude wurden wir von unserem Reiseleiter für die kommende Woche, Manfred, in Empfang genommen. Nach einem kleinen Umweg erreichten wir um 16.45 Uhr unseren Reisebus mit dem Fahrer Steward für die kommenden Tage. Um 17.00 Uhr begann unsere Rundreise auf dem Landweg zunächst zur weltbekannten Eisenbahnbrücke Firth of Forth, eine Fachwerkbrücke aus Stahl in einer Gesamtlänge von 2500 Metern und der längsten Stützweite von 521 Metern, die 1890 in Betrieb genommen wurde. Die Brücke befindet sich unweit der Mündung des Flusses Forth in die Nordsee. Nach einem kurzen Fotostopp um 17.40 Uhr setzten wir um 18 Uhr die Fahrt zu unserem Hotel in Dunkeld, wo wir um 19.15 Uhr eintrafen, fort. Es handelte sich um ein älteres Hotel, der erste Eindruck löste nicht unbedingt Begeisterung aus. Die Zimmer waren verteilt auf drei Stockwerke, jedoch ohne Lift, sodass einige Teilnehmer genau 57 Stufen bis in den dritten Stock bewältigen mussten. Beim Koffertransport wurden alle seitens des Hotels unterstützt, sodass auch die Zimmerbelegung schnell und reibungslos vonstatten ging. Mit den Zimmern waren dennoch alle zufrieden, auch wenn die Fenster keine frische Farbe gesehen hatten.

Das Abendessen war für 20.00 Uhr bestellt und alle waren wieder pünktlich im Erdgeschoss zur Stelle. Die Auswahl für das Abendessen hatte unsere Reiseleitung Manfred bereits vorab vorgenommen, denn wie auch in den kommenden Tagen konnte jeweils aus drei Vorgerichten, drei Hauptgerichten und drei verschiedenen Desserts gewählt werden.

 

Der gesamte Service und die Bedienung klappten reibungslos und gut. Getränke mussten in Selbstbedienung in einem Nachbarraum abgeholt werden, um die Abrechnung zu vereinfachen, ließ jeder die Kosten für die Getränke jeweils seinem eigenen Zimmer zuschreiben.

Nach dem Abendessen unternahmen noch einige einen Rundgang durch die Kleinstadt am Fluss Tay. In Dunkeld gibt es auch eine Kathedrale aus dem Jahre 1325, die jedoch während der Reformation überwiegend zerstört und zuletzt 1908 teilweise restauriert wurde und heute im vorderen Teil als Kirche dient.

 

Donnerstag, 12. Juni

 

Das reichhaltige englische Frühstücksbuffet stand ab 8.00 Uhr zur Verfügung und wurde von allen gut angenommen.

Unsere heutige Abfahrt begann um 9.15 Uhr und führte uns zunächst zu einer Milchviehfarm, wo wir bereits um 9.35 Uhr eintrafen.

Herr Buttler bewirtschaftet mit seiner Ehefrau und zwei Vollzeit- und fünf Teilzeitkräften einen 170 ha großen Betrieb mit 90 Milchkühen zuzüglich Nachzucht. Die Besonderheiten im Betrieb waren eine eigene Eisherstellung sowie ein Hofcafé und Hofladen. Der Betrieb liegt ca. 100 Meter über NN und hat im Jahr ca. 900 mm Niederschlag. Auf dem Ackerland werden neben dem Futterbau noch Winterweizen, Sommergerste, Kartoffeln und Bohnen angebaut.

Die Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen betragen ca. 300 Pfund oder 380 Euro, die Flächenprämie aus der EU beträgt 230 Pfund oder ca. 300 Euro je Hektar. Betriebsleiter Buttler führte uns durch den gesamten Betrieb und lud alle zum Abschluss zu einer Eisprobe ein. Das Eis wird auch außerhalb an Hotels oder Eiscafés veräußert.

Um 11.30 Uhr beendeten wir unsere interessante Besichtigung und bedankten uns herzlich bei dem Betriebsleiter mit einer Einladung an den Niederrhein. Unsere Rundfahrt bei herrlichem Wetter führte uns als nächstes zu einer Schafauktion. Um 12.20 Uhr trafen wir auf dem Auktionsgelände ein und konnten anschließend von der Besuchertribüne im Sekundentakt sehen, wie Schafe versteigert wurden. Der eigentliche Ablauf blieb überwiegend Insidern vorbehalten. Um 13.15 Uhr hatten alle wieder im Bus Platz genommen und Reiseleiter Manfred spendierte zur Einstimmung eine Whiskeyrunde. Die Fahrt führte nun weiter in die Stadt Stirling, wo wir von 14.00 bis 15.30 Uhr in Eigenregie Nahrung aufnehmen konnten.

Um 15.30 Uhr trafen wir uns wieder zu einem Rundgang, um die Kathedrale, das Stirling Castle und das Schloss zu besichtigen. Stirling hat heute ca. 42000 Einwohner und ist insbesondere Verwaltungs- und Handelszentrum, die Stadtrechte wurden erst 2002 durch Königin Elisabeth zugestanden.

Die Abfahrt in Richtung Hotel fand um 17.00 Uhr statt, sodass wir wie geplant um 18.00 Uhr am Hotel eintrafen. Die Qualität des Busses hatte zwischenzeitlich schon zu Beanstandungen geführt, denn die Klimaanlage funktionierte nicht, auch klapperte  es hier und da. Auch störte viele der muffige Geruch und die Manschette um die Schalthebel ließ durchaus Blicke auf die Straße zu.

Um 19.00 Uhr gab es wieder das reichhaltige Abendbuffet und die Getränkeversorgung war schon fast Routine geworden. Nach dem Abendessen wurden noch in kleinen Gruppen Spaziergänge unternommen oder man versammelte sich im Biergarten zum gemütlichen Ausklang des Tages.

 

Freitag, 13. Juni

Das Frühstücksbuffet stand heute ab 7.30 Uhr zur Verfügung, die Abfahrt war für 8.30 Uhr angesetzt. Bei regnerischen, aber angenehmen Temperaturen ging die Fahrt um 8.40 Uhr in Richtung Edinburgh los.

Reiseleiter Manfred erläuterte uns während der Fahrt, dass die Schulpflicht insgesamt 11 Jahre beträgt und ab dem fünften Lebensjahr beginnt. Insgesamt gibt es sieben Grundschuljahre, danach folgt für alle die Gesamtschule. Die Abschlussprüfung danach ist in A und B aufgeteilt und je nach Leistungs­fähigkeit kann man die einzelnen Fächer danach auswählen. Nach dem Besuch der Klassen 12 und 13 findet wieder die Prüfung nach A und B statt, für ein Studium ist der Abschluss nach A erforderlich.

Die Hauptstadt und zweitgrößte Stadt mit ca. 483000 Einwohnern Edinburgh erreichten wir um 10.45 Uhr. Zunächst unternahmen wir eine kleine Rundfahrt durch die so genannte 200 Jahre alte Neustadt mit modernen Häusern und den gleich bleibenden Fassaden. Insgesamt vier Könige aus dem Hause Hannover Georg I. bis Georg IV. regierten ab 1727 weit über 100 Jahre in Schottland.

Den Rundgang durch die malerische Altstadt und zum Edinburgh Castle begannen wir um 11.15 Uhr. Ebenso führte uns der Rundgang vorbei am Parlamentsgebäude aus dem Jahre 2004, ein häufig umstrittenes Gebäude der Neuzeit, zu den in der Umgegend gelegenen historischen Gebäuden.

Um 12.15 Uhr setzten wir unsere Fahrt zu einer Farm mit Wildscheinzucht und Ackerbau fort. Pünktlich wie angemeldet trafen wir auf der Farm ein. Bei trockenem Wetter und Sonnenschein versammelten wir uns in der zum Hof gehörigen Scheune und wurden von der gesamten Familie des Farmers begrüßt. Wie vorbestellt gab es hier einen Mittagsimbiss mit Würstchen aus Wildschein und Hamburgern ebenfalls aus Wildschwein. Dazu gab es Salat und als Nachtisch Eis und Kaffee. Als Kaltgetränk gab es Holundersäfte in rot und weiß in gemütlicher Runde auf Strohballen.

 

Durch den Betrieb werden ca. 135 ha LF bewirtschaftet. Ein Hauptproduktions­zweig ist der Anbau von Saatgerste. Im weiteren Verlauf des Besuchs ging es noch mal mit dem Reisebus zu den in der Nähe gelegenen Wildscheingattern. Auf dem Weg dorthin zeigte unser Bus noch mal seine Schwächen im Bereich Schaltung und Motorisierung. Die Wildschweinproduktion findet unter einfachen Verhältnissen statt, die Vermarktung bereitet keine Schwierigkeiten.

 

Um 16.50 Uhr beendeten wir unseren Besuch und setzten unsere Fahrt in Richtung Hotel fort. Zwischenzeitlich hatte wieder der Regen eingesetzt, der bei der Ankunft am Hotel um 17.40 Uhr jedoch nicht mehr störte. Das vorbestellte und reichhaltige Abendessen stand wieder ab 19.00 Uhr zur Verfügung und der Service klappte wie auch an den Vortagen bemerkenswert reibungslos. Die Beschwerden über den Geruch und das Klima im Bus wurden immer lauter, Reiseleiter Manfred wurde doch dringend gebeten dafür zu sorgen, dass der Bus ausgewechselt wird. Im weiteren Verlauf des Abends traf man sich noch im Biergarten oder bei einem Rundgang und ließ auch heute den Abend gemütlich ausklingen.

 

Samstag, 14. Juni

Das bekannte Frühstücksbuffet gab es heute um 7.30 Uhr, so dass pünktlich um 8.30 Uhr die Fahrt in Richtung Dundee beginnen konnte. Während der Fahrt nach Dundee konnten immer wieder gute Feldbestände an Getreide und Kartoffeln, aber auch Erdbeeren und Himbeeren in Folientunneln bestaunt werden. Um 9.30 Uhr trafen wir bei trockenem aber bedecktem Wetter in Dundee ein und machten einen kurzen Stopp, um das Segelschiff Discovery, welches zu einer Südpolforschung benutzt wurde, zu besichtigen.

 

Nach einem kurzen Aufenthalt ging die Fahrt weiter nach St. Andrew, wo wir um 10.40 Uhr eintrafen. Der Weg zur Burgruine führte an einer Kirche, die zur Universität gehört, vorbei, in der sich gerade Besucher in schottischer Tracht zu einer Trauung versammelten. Nach einem kurzen Abstecher auf das Universitätsgelände, wo auch Prinz William seinen Abschluss erwarb, ging es weiter zur Burgruine. Während des gesamten Mittelalters war St. Andrew eine bedeutende Pilgerstätte in Europa und hat heute ca. 17000 Einwohner.

 

Bei heiter bis wolkigem Wetter setzten wir unsere Fahrt zur Besichtigung der Tullibardine Distillery um 12.30 Uhr fort. Nach einer Mittagspause trafen wir um 15.45 Uhr an der Distillery ein und wurden in zwei Gruppen zur Besichtigung der namhaften Whiskeyherstellung eingeteilt. Täglich werden 28 Tonnen gemälzte Gerste verarbeitet. Der gewonnene Alkohol wird mit ca. 67 % in Eichenfässern eingelagert, jährlich entweicht ca. ein Prozent Alkohol und soll den Engeln zugute kommen, die Mindestlagerzeit für Whiskey beträgt drei Jahre und einen Tag, je länger die Lagerzeit, desto wertvoller und teurer wird das Produkt. Abgefüllt wird der Whiskey mit ca. 43 %, zum Verdünnen wird ausschließlich Wasser direkt aus den Bergen verwendet. Bei länger gelagertem Whiskey steht in der Regel die Lagerungsdauer auf der Flasche, wenn keine Lagerdauer vermerkt ist, handelt es sich in der Regel um jungen Whiskey mit der Mindestlagerzeit von drei Jahren und einem Tag.

Nach dem Betriebsrundgang gab es eine kleine Kostprobe von zwei Whiskeysorten, anschließend konnten im Verkaufsladen Whiskey oder entsprechende Souvenirs erworben werden. Für einen acht Jahre gelagerten Whiskey wurden für eine 0,7 Liter Flasche 40 Pfund oder ca. 50 Euro berechnet. Um ca. 17.15 Uhr beendeten wir die interessante Besichtigung und es ging zurück zum Hotel. Das Abendessen war wie auch in den Vortagen für 19.00 Uhr bestellt und klappte reibungslos.

 

Unser Fahrer Steward musste nun ein Tag Pause einlegen, für Sonntag war neben einem neuen Fahrer auch ein neuer Bus zugesagt worden.

 

Sonntag, 15. Juni   

 

Das Frühstücksbuffet war wieder für 7.30 Uhr bestellt und wurde von allen pünktlich wahrgenommen, so dass die Abfahrtzeit um 8.30 Uhr eingehalten werden konnte. Dass es sich um einen anderen Bus handelte, wurde von allen sofort bemerkt und löste allgemein Erleichterung aus. Reiseleiter Manfred hatte bereits am Vortag angekündigt, dass es heute zu einer Entdeckungsfahrt durch das schottische Hochland in Richtung Norden geht und insgesamt mit einer Fahrstrecke von ca. 400 km zu rechnen ist.

 

Bei herrlichem Wetter konnte die Fahrt pünktlich beginnen. Der ausgewechselte Bus und der Fahrer waren ein gutes Gespann und nach einer kurzen Toiletten­pause erreichten wir um 11.30 Uhr unser erstes Besichtigungsziel, eine gut erhaltene prähistorische Stätte, bestehend aus drei Steinkreisen mit Gräbern aus der vorchristlichen Vergangenheit. Hier trafen wir auch eine deutsche Radfahrergruppe, organisiert über die Landpartie in Schleswig-Holstein. Um 12.00 Uhr führte uns die Fahrt weiter in Richtung Inverness vorbei an dem bekannten Schlachtfeld Culloden.

 

Im Jahre 1746 standen sich hier englische Regierungstruppen den so genannten  Jakobiten gegenüber und mit einem Sieg der Engländer ausging. Um 12.30 Uhr erreichten wir Inverness, die Hauptstadt des Hochlandes und hatten hier freie Zeit für ein Mittagessen bis um 14.30 Uhr. Die Weiterfahrt zum Loch Ness begann pünktlich und so erreichten wir um 15.00 Uhr das berühmte Loch Ness zu einem Fotostopp, außer einem großen See war aber nichts zu erkennen. Es handelt sich aber um das größte Süßwasserreservoir Großbritanniens. Unser Weg führte uns dann weiter entlang des kaledonischen Kanals zum Fort - Augustus, wo wir von 16.00 bis 16.45 Uhr zur Besichtigung der interessanten Schleusen eine Pause einlegten. Der kaledonische Kanal verbindet die Ost- und Westküste Schottlands.

 

Um 16.45 Uhr hieß es wieder den Bus besteigen und die noch gut zwei Stunden dauernde Rückfahrt zum Hotel anzutreten. Bei herrlichem Wetter konnte man während der Fahrt die wunderbare Landschaft genießen. Wie geplant trafen wir um 19.00 Uhr am Hotel ein und verabschiedeten uns bei dem Busfahrer für einen Tag, der gleichzeitig auch zusicherte, dass der Bus für die kommenden Tage mit unserem bekannten Fahrer Steward zur Verfügung steht. Um 19.30 Uhr hatten sich bereits alle wieder zum gemeinsamen Abendbrot versammelt und ließen im Anschluss den Tag mit vielen neuen Erinnerungen ausklingen. Damit die Abreise am folgenden Tag sich nicht verzögert, wurde die Abrechnung der Getränke bereits am Vorabend wahrgenommen.

 

Montag, 16. Juni

Das Frühstücksbuffet stand heute ab 7.45 Uhr zur Verfügung, so dass die Abfahrt um 9.00 Uhr mit Koffern pünktlich erfolgen konnte. Nach einem Tag Pause stand Fahrer Steward wieder pünktlich zur Stelle. Die Fahrt führte uns heute zunächst zu einer Schaffarm, wo wir um 9.40 Uhr eintrafen. Farmer Mikel stellte uns seine Farm vor und erklärte, dass er Farmer in der ersten Generation ist und seit ca. zweieinhalb Jahren den gepachteten Betrieb führt. Sein vor­heri­ger Hauptberuf war landwirtschaftlicher Berater, dieser Beruf wird zurzeit im Nebenerwerb weitergeführt. Insgesamt 600 eigene Schafe sowie 160 Pensions­rinder werden durch den Betrieb betreut, die Schaf- und Fleischproduktion unterliegt einem Markenfleischprogramm. Nach der Einführung ging es zu einem Rundgang durch die unter Wasser stehenden Weiden zu dem Schafbestand und zu einem angrenzenden Rinderbestand. Aufgrund der schwierigen Bodenverhält­nisse haben einige auf den Rundgang verzichtet, andere wiederum die Schuhe ausgezogen und barfuß teilgenommen, die übrigen konnten im Nachhinein die Schuhe von Wasser und Schlamm befreien. Insgesamt eine aufheiternde Angelegenheit.

Um 12.00 Uhr beendeten wir die Besichtigung und fuhren  zu einer kleinen Mittagspause in die uns bereits bekannte Distillery in Blackford. Von 12.30 bis 13.30 Uhr konnten wir hier in einem Restaurant eine Mahlzeit einnehmen. Unser nächstes Ziel an diesem Tag war die Stadt Glasgow, die einwohnerstärkste Stadt Schottlands mit ca. 500000 Einwohnern, die 1945 noch ca. 1 Million Einwohner zählte, durch den Strukturwandel in der Schwerindustrie insbesondere Schiffbau viele Einwohner verloren hat. Viele große Wohnsilos wurden daher schon dem Erdboden gleich gemacht und man sucht heute auf diesen Flächen nach Neuansiedlungen.

Um 14.15 Uhr machten wir einen Halt an der Kathedale in Glasgow zu einer kurzen Besichtigung bis 15.00 Uhr um dann nach einer Stadtrundfahrt um 16.15 Uhr unser Hotel, eine ehemalige Krankenhausabteilung, zu erreichen. Es handelte sich um ein modernes Hotel, so dass auch die Zimmerbelegung unterstützt durch ausreichend Fahrstühle zügig vonstatten ging und um 17.00 Uhr das Fußballspiel im Rahmen der Weltmeisterschaft Deutschland-Portugal gemeinsam im Fernsehen verfolgt werden konnte. Der Ausgang endete 4 : 0 für Deutschland und so konnten alle um 19.00 Uhr das reichhaltige Abendessen, wieder bestehend aus drei Vorgerichten, drei Hauptgerichten oder drei Desserts, einnehmen. Den Abend ließen viele bei einem kleinen Spaziergang oder einem Getränk auf der Außenterrasse gemütlich ausklingen. Für den kommenden Tag war aufgrund der Reiseroute bereits angekündigt, dass das Frühstücksbuffet bereits am 6.15 Uhr zur Verfügung steht und die Abfahrt für 6.45 Uhr vorgesehen ist.

 

Dienstag, 17. Juni

Wie angekündigt war das Frühstücksbuffet bereits für 6.15 Uhr arrangiert, ein großer Teil unserer Gruppe hatte den Weckdienst in Anspruch genommen und so waren alle pünktlich zur Stelle und die Fahrt konnte um 6.50 Uhr beginnen. Heute stand der Besuch der Insel Arran auf dem Programm. Nach einer Stunde Fahrzeit erreichten wir den Hafen Ardrossan, um auf die Einschiffung der Fähre zu warten. Die Überfahrt erfolgt zumindest für Großfahrzeuge nach Anmeldung. Um 8.20 Uhr konnte die einstündige Überfahrt beginnen. Pünktlich um 9.20 Uhr trafen wir in dem Hafen auf der Insel Arran ein, hier begleitete uns neben Reiseleitung Manfred nun auch eine Spezialistin für die Insel mit dem Namen Chila.

Die Insel hat eine Ausdehnung von maximal 32 km und in der Breite von 16 km. Die aktuelle Einwohnerzahl beträgt zurzeit 4600 Einwohner, den Kindern und Jugendlichen stehen insgesamt sieben Grundschulen sowie eine höhere Schule zur Verfügung. Die Rundfahrt über die Insel führte uns zunächst zum Brodick Castle, mit einer Gartenanlage, die einen kleinen Hauch von der Insel Mainau verkörpert. Nach einer vom Castle spendierten Kaffeepause führte uns der dänisch stämmige Gärtner durch die Gartenanlage. Anschließend ging es weiter zu einer kleinen Käserei sowie Fischräucherei und einer kleinen Firma, die Parfümartikel herstellt. Auf der weiteren Rundfahrt konnten wir die vielfältige Landschaft kennen lernen und von Reiseleitung Chila wurden wir auf die vielen Sehenswürdigkeiten hingewiesen. Neben insgesamt neun Golfplätzen gibt es auch eine Whiskeybrennerei auf der Insel.

 

Nach einem vorbestellten Mittagessen von 13.15 bis 14.00 Uhr ging es wieder per Bus in Richtung Fähre, wo wir um 14.30 Uhr eintrafen und wieder bei herrlichem Wetter eine Stunde auf dem Wasser verbringen konnten. Bei dem Besuch der Insel Arran ist noch nachzutragen, dass auf der Insel insgesamt drei Milchviehfarmen anwesend sind, einmal mit 250 Kühen und zweimal mit je 60 Kühen. Die Betriebe wurden aber von uns nicht besucht. Nach der erneuten Ankunft im  Hafen von Ardrossan versammelten sich alle wieder am Bus und Reiseleitung Manfred spendierte erneut eine Runde Whiskey. Unsere Reisemitglieder Margret und Herbert Schmellekamp hatten anlässlich ihrer Goldhochzeit im Winter 2013 an den Vortagen ebenfalls ein Elführken spendiert.

 

Wie geplant trafen wir um 18.00 Uhr an unserem Hotel in Glasgow ein und waren pünktlich um 19.00 Uhr zum reichhaltigen Abendessen versammelt. Nach dem Abendessen spielte eine kleine Gruppe, bestehend aus zwei männlichen und einem weiblichem Teilnehmer schottische Tänze vor und die männlichen Teilnehmer erläuterten uns die Zusammensetzung einer echten schottischen Tracht. Die insgesamt kurze Vorstellung fand großes Interesse auch der übrigen Besucher im Hotel. Den letzten Abend in Schottland ließ man überwiegend auf der Außenterrasse und in gemütlicher Runde ausklingen.

 

Mittwoch, 18. Juni

 

Das Frühstücksbuffet wurde heute ab 7.30 Uhr angeboten, so dass die Abfahrt einschließlich Kofferverpacken um 8.45 Uhr erfolgen konnte. Als Programmpunkt stand heute noch die Besichtigung einer Ackerbaufarm auf dem Programm. Um 10.45 Uhr erreichten wir die Farm und der noch junge Betriebsleiter erläuterte uns, dass insgesamt 170 ha bewirtschaftet werden. Auf dem Ackerland werden Winterweizen, Sommergerste zur Whiskeyherstellung und Raps angebaut. Die Familie hat vier Generationen zuvor einem Milchviehbetrieb in der Nähe von Glasgow bewirtschaftet und ist jetzt in der ersten Generation auf dem Acker­bau­betrieb, der insgesamt einen sehr gut geführten Eindruck machte. Neben der Landwirtschaft werden noch Ferienwohnungen angeboten und der Betriebsleiter ist gleichzeitig Eventmanager, denn bedingt durch die herrliche Lage mit einer Burgruine im Hintergrund werden für größere Events Zelte aufgebaut und die ganze Logistik der Versorgung organisiert. Auf dem Betrieb wurden bis 1999 ca. 22000 Legehennen gehalten, jedoch wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt. Der Betrieb hält auch noch 20 Bienenstöcke, die zur Unterstützung der Getreide­befruchtung gehalten werden. Die Erträge liegen bei ca. 10 Tonnen je Hektar, in schlechten Jahren bei rund 7 Tonnen je Hektar. Die Flächenprämie der EU beträgt rund 200 Pfund je Hektar oder ca. 270 € je Hektar. Die interessante Besichtigung endete ca. 12.30 Uhr, anschließend ging es zu einem in der Nähe gelegenen landwirtschaftlichen Betrieb mit Ab-Hof-Vermarktung, wo ein vorbestelltes einfaches Mittagessen unter freiem Himmel eingenommen wurde.

 

Um 14.00 Uhr trafen sich alle wieder am Bus, denn unser Reisemitglied Hardo wurde an diesem Tag 74 Jahre alt und wartete mit einem Umtrunk auf. Im Anschluss daran ging unsere Fahrt fort in Richtung Flughafen Edinburgh. Auf der Fahrt dorthin bedankte sich der Unterzeichner bei unserem Busfahrer Steward sowie der Reiseleitung Manfred für die ausgezeichnete Arbeit und überreichte eine kleine Anerkennung. Den Flughafen erreichten wir um 15.00 Uhr und begaben uns direkt zu den Abfertigungsschaltern, hier ergab sich das gleiche Problem wie auf dem Hinflug, Reiseleitung Manfred war noch sehr bekümmert und organisierte Unterstützung seitens des Personals, aber auch hier kam man mit den Automaten nicht zurecht und so nahmen wir den Check-In direkt an der Kofferabfertigung vor. Die gesamte Abfertigung war sehr zeitaufwändig, so dass nach allen Regularien noch etwas Zeit für eine Tasse Kaffee blieb, ehe die Maschine pünktlich um 17.40 Uhr abhob. Nachdem wir die Uhren wieder um eine Stunde vorgestellt hatten, landeten wir nach einem ruhigen Flug wie geplant um 20.00 Uhr in Schiphol. Den für 20.30 Uhr bestellten Reisebus zum Transfer nach Wesel erreichten wir pünktlich und nach zwei Stunden Fahrzeit hatten wir um 22.45 Uhr unser Ziel in Wesel an der Stralsunder Straße erreicht. Die anschließende Heimreise hatten alle zwischenzeitlich organisiert und man verabschiedete sich zu einem Wiedersehen im November.

Eine durchweg schöne und reibungslose Fahrt war nun endgültig zu Ende, dieser Bericht hält keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gibt aber die noch in Erinnerung gebliebenen Inhalte wieder.

Es grüßt herzlich

euer Reisebegleiter Dieter Schneider

Wir möchten uns bei unseren Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern sowie deren Teilnehmern ganz herzlich für die tollen und umfassenden Reiseberichte, Tagebücher, Gedichte und Gedanken zu den Reisen bedanken!