Gedicht zu einer Kulturreise, Inforeise nach Marokko vom 3. bis 10. November 2003

Ferienflieger in den Süden…
Ab mit Pfarrern, mit den müden!
Bistum hin – und Konvent her:
Fremde Länder reizen sehr.
ECClesia-allumfassend kann so wirken
Mit Missionstourismus, sonst bei Türken; hier auch Marokkaner, Tuareg,
die kriegen ihren Anteil weg...

Also ruft die Info alle:
Marokko seh´n! In jedem Falle!
Egal, ob Christen dort, ob nicht:
Das Reisen, klar-doch! Das ist Pflicht.
So findet sich die kleine Gruppe
Seit Rommel als die beste Truppe.
DER war in Tunis und in Libyen-
Marokko ist er ferngeblieben.
Deutschfreundlich ist man DORT schon lange-
Bei Wilhelmus Rex war´s hoch im Schwange;
WIR woll´n nun Reisen vorbereiten-
Vergessen Exegese, alles Streiten,
selbst Atheisten nimmt man mit:
ECClesia ist human-totaler Kitt!

Casablanca anfangs muss man seh´n:
Weil World-Trade-Türme nicht mehr steh´n,
ist die Moschee dort einsam Spitze:
nicht Bagdad, Isfahan – mach keine Witze!
DAS sind doch Dörfer – glaubet mir:
Hakim sagt´s so – DAS reiche Dir!

Mohammed V hört´s voll Gefallen,
und Hassan II strahlt; ja, das reicht uns allen:
es lebe drum die Monarchie!!
Ach Wilhelm II – DAS hörst DU nie!!

WIR aber sehen die Paläste,
die sind für alle (?), forhe Feste,
die feiern dort, was braucht man mehr?
Das Volk braucht nichts, das freut sich sehr…

Das Gerben gar in stinkend Beize
Entfaltet königliche Reize…(?);
Der Färber damit konkurriert…
Und Fototechnik triumphiert.

Die Souks sind höchst beliebt bei Gästen;
Sonst Rotary-beleibte-Westen
Bewundern hier zufried´ne Arme
Und murmeln Worte, tröstlich-warme.

Oliven, Datteln, süße Kuchen…;
Kameldreck…, alles, was wir suchen,
DAS gibt´s frei-Haus in großen Mengen
Wir Untertanen – frei von Zwängen…!?...
Alle klar! Heißt die Devise –
„Marokko-Sonn-beschienen-ohne Krise.

So reisen wir von Ort zu Ort..
Ganz ruhig, den Heil´gen Geist an Bord.
Denn Infors sind dem Herrn gefällig:
Ob tiefe Schlucht, ob Steppe wellig,
Gebirge hoch und Täler tief…
Pardon! Gelegentlich ich schlief,
wenn ich so hört zum siebten Mal,
dass Royalties sei ne erste Wahl

Oasen grün und Felsen braun…
Es gibt unendlich viel zu schau´n
Der eine schlemmt als Couscous-Esser,
der Geograph weiß viel, und vieles besser.
Herr Fiedler führt, ganz ohne Führung –
Gemeinsam lockt uns die Aufspürung
Von Ksars und lehmbewehrten Mauern,
vor denen Steinverkäufer lauern,
mit bunten Tüchern, Amethysten…
ihr sandgefülltes Leben fristen.
Ob Ammoniten, Troglodyten,
Proselyten und Saditen…,
Moscheen, Muezzin und Palmen,
mit Reisebussen, Pfarrern, Psalmen,…

Ach, Leute, schön ist es zu reisen
Vor allem mit solch biblisch Weisen,
gepaart mit Guide im Mode-dernier-cri,
vergeß ich diese Reise nie!

Frau Völkel, Ladylike als Queen der Herzen
Liebt Reisen, Kunst, Kultur und scherzen;
Und wer zu ernst, dem sei empfohlen,
bei Salomo sich Rat zu holen:

Auch DER liebt Sonnenschein, freut sich am Schönen
Und läßt von Frauen sich verwöhnen.
Ob Ottilie, Salome, ob Circe:
Die Frau, die sei des Lebens Würze!
SO steht´s im „Hohelied der Liebe“,
als dessen Opfer im Getriebe
des Alltags steht vor Euch ein Sünder…
macht nichts! Der Herr liebt alle seine Kinder!!

Drum sei ECClesisas Ban für immer
Daheim und weltweit Hoffnungsschimmer, und so denn unter blauem Himmel
Vergessen Amts- und andr´e -Schimmel
SO loben wir das Land des Herrn,
denn frohe Menschen hat er gern.

So sei das Reisen weiter uns gepriesen –
Schon Paulus hat den Weg gewiesen:
Er fuhr schon rund ums Mittelmeer,
und ECC, die freut das sehr:
denn nun des Paulus Spuren kann man finden-
und reisen löst von allen Sünden…

Ob Meknes, Erfoud, Quarzazate…,
ob ich im Morgen-Dünen-Wände wate,
ob Fez, Azrou, ob Marrakesch…
Komm, auf geht´s! Ja, san´mer fesch!

Noch manche Info lockt in manches Land.
Drum Bruder, reich mir Deine Hand:
Wir brauchen Führer nicht noch König-
Denn froh zu sein, bedarf es wenig!
WIR leiten Gruppen und Gemeinden
zu Freunden, gäbe es sie, dann auch zu Feinden.
Keine Automaten, Potentaten,
Keine Autokraten, Plutokraten!
Ganz einfach, Mensch, mit Herz- und frei,
des Lebens-Reise-Richtschnur sei.

SO wünsch´ ich Euch noch schöne Jahre
Und weiten Abstand bis zur Bahre.
Und „Nützt den Tag“! Und nichts vergeuden!!
Das Reisen bringt soo viele Freuden:
Ob Rom, ob Tokio, ob Calcutta,
im Geist von Allah, Jesus oder Buddha…
es gibt nur EINE Welt, und sie ist reich,
und vor noch jedem Gott sei jeder gleich!

SO weitet Reisen stets den Sinn,
ist Foto- und auch Toleranzgewinn;
es ist gesund und es hält munter,
mit Gruppen, und je-desto kunterbunter,
je schöner wird des Menschen Bild:
geschmolzen Schwert und Hochmut, Schild…
entdeckt die Schönheit dann im Frieden,
und freut Euch, dass uns hier beschieden soo viele Blicke in ein Land,
in dem es neben soo viel Sans
auch soo viel Schönheit gibt…
Bald geht´s zurück-
Ich wünsch Salaam, Shalom und Glück!

Henning Wellbrock, Freiburg