In Tibet ist alles anders als man das von Reisen in Europa, Afrika und den meisten Fernreisezielen kennt. Die Höhe des Landes, die Kultur, die Religion, das Essen, die Menschen, die politische Situation sowie die lange Anreise in die Hauptstadt Lhasa. Das Land bietet Unglaubliches: eine grandiose Berglandschaft zwischen 4000 und über 7000 m, türkisblaue Hochgebirgsseen, endlos versteppte Weidelandschaft mit Yaks und bäuerlichen Siedlungen und in Zelten hausenden Nomaden. Den tibetischen Buddhismus lernt man während der vielen Besuche in den Klosterstädten begreifen. Höhepunkt ist jedoch der mit allen Superlativen zu versehende Potala-Palast in Lhasa, der einen sowohl von seiner Architektur und Lage den Atem verschlägt wie auch von seinen buddhistischen Kunstschätzen im Inneren ohne Vergleich ist.
Wer eine Studienreise nach Tibet plant, hat viele Optionen und muss sich über den Aufbau der Reisen mehr Gedanken machen, als das bei anderen Reisezielen üblich ist. Wie lange darf meine Reise max. sein? Will ich neben Tibet einen Schwerpunkt im Binnenland Chinas mit Peking und/oder Xian setzen oder will ich den Schwerpunkt der Gruppenreise auf die Landschaft des Himalaya setzen und bis Kathmandu fahren? Kann ich meiner Gruppe die 24-stündige Bahnfahrt von Xining oder Chengdu in das Hochland bis nach Lhasa zumuten oder fliegt man besser? Reicht der Aufenthalt in Lhasa, Gyantse und Shigatse oder soll es weiter (mit Geländewagen) in den Westen oder Nordosten Tibets gehen? Je nach Reiseroute ergeben sich die entsprechenden Flugoptionen und der preisliche Rahmen einer Kulturreise nach Tibet. Ein optimales Programm gibt es in dem Sinne nicht, je nach Variante ergeben sich reiselogistische und organisatorische oder finanzielle Vor- und Nachteile bzw. auch Für und Wider was den Reisekomfort angeht.
Die Hotelunterbringungen im Binnenland Chinas sind sowieso immer gut, die von uns in Lhasa und Shigatse genutzten und besichtigten Hotels waren sehr in Ordnung. Richtig froh waren wir mit unserem Guide in Tibet, einer junge Frau aus dem Binnenland Chinas, die Ihr Herz in Tibet verloren hat und unsere Gruppe charmant, mit viel Engagement und sehr gutem Deutsch geführt hat.
Unsere 11-tägige Gruppenreise nach Tibet führte uns mit Air China über Peking (mit eintägiger Besichtigung) weiter nach Xining und per Bahn über die in 2006 neu errichtete Wegstrecke durch das Hochland und Permafrostgebiet nach Lhasa. Mit 5 Übernachtungen in Lhasa und einer Übernachtung in Shigatse haben wir die allerwichtigsten touristischen Besichtigungen abdecken können. Per Flug über Peking ging es zurück nach Frankfurt. Mit weiteren Tagen in Peking und/oder Xian wäre diese Routenführung eine der Varianten. Die 24-stündige Bahnfahrt von Xining nach Lhasa war wegen der Höhe zum Teil sehr anstrengend, auch waren die hygienischen Verhältnisse der Toilette mit zunehmender Fahrtdauer grenzwertig (fehlendes Toilettenpapier und nasser Fussboden). Auch deswegen waren unsere Gruppenteilnehmer über die Zugfahrt geteilter Meinung. Pro und Contra hielten sich die Waage. Sehr lange war auch die Heimreise über Peking nach Frankfurt (insg. 24 Stunden). Trotz der straffen Planung mit (wie bei den Informationsreisen üblich) wenig Ruhephasen haben alle Teilnehmer/innen die Höhe in Tibet sehr gut überstanden. Die Besichtigungen sind uns jeden Tag leichter gefallen.
Es war eine unglaublich beeindruckende Reise mit vielen Höhepunkten inmitten der Himalaya Szenerie. Wir waren alle sehr begeistert.
Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie ausführlicher über eine Studienreise nach China und Tibet beraten dürfen und Sie auf einer unserer Informationsreisen für Gruppenverantwortliche zu begrüßen!
Guido Völkel