Lavendel, Lavendel, Lavendel – ein passendes Motto für eine Reise in die Provence im Juni und Juli. Lavendel in allen Entwicklungsstadien von frisch angepflanzt über gerade aufblühend bis hin zur vollen Blüte in leuchtend violetter Pracht. Besonders viel davon sieht man um den Mont Ventoux herum und auf dem Plateau de Valensole, wo man auch eine Lavendeldestillerie besuchen kann. Die leuchtenden Farben und das mediterrane Licht der Provence inspirierten im 19. Jh auch unzählige Künstler, darunter Claude Monet, Henri Matisse, den in Aix-en-Provence geborenen Paul Cézanne, und natürlich Vincent van Gogh, der 1888/89 in und um Arles lebte. Das berühmte „gelbe Haus“ in Arles steht nicht mehr, dafür aber das Hospiz sowie die Abtei und Nervenheilanstalt St-Paul-de-Mausole, die eine ganz besondere Ruhe ausstrahlt. In dem von Hecken gesäumten Kiesweg zur Abtei hin finden sich an passenden Stellen Bilder des Künstlers, sein mutmaßliches Zimmer kann besichtigt werden. Und hinter dem Haus findet sich plötzlich ein kleines Lavendelfeld.
In krassem Gegensatz dazu steht der trubelige Wochenmarkt im nur wenige Kilometer entfernten Saint Rémy-de-Provence, der hier immer mittwochs stattfindet und Touristen aus aller Welt anzieht. Trotzdem sollte der Besuch während einer Gruppenreise in die Provence nicht fehlen, es gibt schöne provenzalische Produkte und spannende Köstlichkeiten.
Ein Reisetag war der Camargue gewidmet, dem Gebiet zwischen dem großen und dem kleinen Rhônearm. Manche Teile liegen bis zu 1,5 m unter dem Meeresspiegel und die Camargue ist der nördlichste Punkt in Europa, an dem noch Reis angebaut werden kann. Gleichzeitig verhindert der Reisanbau, dass die Camargue zu einer Salzwüste wird. Neben den berühmten Stieren und weißen Pferden ist die Camargue auch Lebensraum für 356 Vogelarten, darunter Flamingos, die man an den Brackwasserseen bewundern kann. In Aigues-Mortes wird Salz gewonnen, hier kann man mit einem kleinen Zug durch die Saline fahren und dabei auch einen Salzberg erklimmen. Das reizende Städtchen Aigues-Mortes selbst besticht durch seine völlig erhaltene Stadtmauer, auf der man 2,4 km lang die Stadt komplett umrunden kann.
Lange vor den Malern haben die Römer in der Provence ihre Spuren hinterlassen: den gewaltigen, aber trotzdem irgendwie leicht und elegant wirkenden Aquädukt Pont du Gard, Stadttor und Theater in Orange, das 10.000 Besucher fasste und als einziges antikes Theater noch über seine Kaiserstatue in der Bühnenwand verfügt; Theater, Arena, Friedhof und ein sehr interessantes Antikenmuseum in Arles, um nur einige davon zu nennen. Ein weiterer Höhepunkt während einer Gemeindereise und Studienreise durch die Provence ist der gewaltige der Papstpalast in Avignon, unverzichtbar der ohrwurmfördernde Pont St-Bénézet, besser bekannt als „Pont d’Avignon“.
Planung einer Gruppenreise und Studienrreise in die Provence
Wer genug Stadt gesehen hat, kann sich in die spektakuläre Landschaft der Gorges du Verdon stürzen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn vom Pont de l’Artuby werfen sich Bunjee-Springer schreiend in die Schlucht. Wenn man es weniger waghalsig mag, kann man die 21 km bis zum Stausee Lac Sainte-Croix auch mit dem Bus durchfahren. Viele Aussichtspunkte an der Strecke bieten phantastische Ausblicke auf die schroffen Felsen und das unglaublich türkisblaue Wasser des Verdon in bis zu 700 m Tiefe. Die Rückfahrt nach Aix-en-Provence erfolgt anschließend ganz gemütlich über das sanfte, leicht hügelige Plateau de Valensole mit lila blühenden Lavendelfeldern…
Eine Reise in die Provence ist als Flugreise, aber auch gut als Busreise von Deutschland aus möglich. ECC-Studienreisen bietet verschiedene Programmvarianten mit unterschiedlicher Reisedauer an.
Ihre Brita Langen