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Ostsee-Studienreise vom 22.5. bis 29.5.2022

Insel Rügen, Kap Arkona

Gruppen-Studienreise Deutschland an die Ostsee

1. Tag: Sonntag 22.5.
Waldemar Martin von Trischan-Reisen war frühzeitig am Leonberger Bahnhof. Alle Leonberger Teilnehmer waren da und so konnten wir, wie geplant, um 7.30 Uhr starten. Der Bus war sauber und bequem, auch bei längeren Fahrten. Die Zusteiger in Stuttgart und Tauberbischofsheim erwarteten uns schon und so ging es ab nach Goslar. Die Zufahrt zur Stadt gestaltete sich schwierig wegen Straßenbaustellen und Umleitungen. Das Hotel liegt zwar sehr ruhig in einem Wohngebiet, aber wegen vieler geparkter Autos und enger Straßen wurden dem Busfahrer alle Fahrkünste beim Rangieren abverlangt. So blieb nicht viel Zeit zum Einchecken, dann mussten wir uns wieder auf den Weg machen. Herr Selent machte uns mit Anekdoten und interessanten Ausführungen die wunderschöne Altstadt schmackhaft. Sogar die Bergmannkirche durften wir exklusiv besichtigen. Gern hätten wir noch etwas Zeit gehabt für ein Eis oder einen Kaffee, da mussten wir zurück zum Bus und zum Abendessen ins Hotel. Am Buffet fand jeder etwas, die Auswahl war gut und reichlich, ebenso das Frühstück. Auch das Personal war hilfsbereit und freundlich. Die Zimmer waren zwar recht klein, aber sauber.

2. Tag: Montag 23.5.
Um 8 Uhr starten wir über Hamburg, Wismar nach Rostock. Die Anfahrt zum Hotel ist auch hier nicht ganz klar, weil es zwei Häuser gibt, die zum gleichen Hotel gehören, aber nicht nebeneinander liegen. Herr Schwieger macht mit uns einen Stadtrundgang, vorbei an den wenigen alten, vom Krieg verschonten oder wieder aufgebauten Gebäuden und der zu Wohnungen umgebauten Nikolaikirche. Seine Führung endet in der Marienkirche mit der 500 Jahre alten astronomischen Uhr und der riesigen Orgel. Das Abendessen im Ratskeller geht dank Vorbestellung ohne Probleme über die Bühne, auch wenn der Raum etwas duster war und wir eigentlich lieber draußen an der Sonne gewesen wären.

3. Tag: Dienstag 24.5.
Ab heute begleitet uns Roland Müller. Er ist ein echtes Original und ihm gelingt es immer wieder, spannend zu erzählen und uns die Region begeistert näher zu bringen und uns auf Sehenswertes gut vorzubereiten. In Ahrenshoop passiert unserem Busfahrer beim Rückwärtsfahren ein kleines Mißgeschick. Er streift einen Golf, was sich aber im Gespräch mit der Besitzerin sachlich abklären lässt. Wir genießen in der Zwischenzeit die schönen Häuser an der Küste und den Blick auf die Ostsee. Dann fahren wir weiter nach Prerow, Roland zeigt uns noch einige schöne reetgedeckte Häuser und bunte Türen. Dann geht es weiter nach Stralsund. Nach dem Einchecken im Hotel reicht es noch zu einer kurzen Stadtführung, die am Fischrestaurant „Zur Kogge“ pünktlich zum Abendessen endet. Auch hier klappt alles dank der vorbestellten Menüvorschläge. Im Abendlicht gehen wir auf unterschiedlichen Wegen zum Hotel zurück. Dann geht ein weiterer Gewitterschauer nieder.

4. Tag: Mittwoch 25.5.
Heute steht Rügen auf dem Programm. Zuerst geht es nach Putbus, dann weiter zum Bahnhof von Lauterbach. Hier wartet schon der „Rasende Roland“, der uns in den alten Originalwaggons nach Binz bringt. Wir gehen strammen Schrittes zur Seebrücke und gönnen uns während eines Gewitterschauers ein Fischbrötchen. Am vereinbarten Treffpunkt fehlen dann leider drei Mitreisende, die sich eine falsche Abfahrtszeit gemerkt hatten. Trotzdem erreichen wir rechtzeitig Sassnitz und unser Schiff zu den Kreidefelsen. Das Wetter reißt auf, auch wenn es windig bleibt. So genießen wir die imposanten Kreidefelsen ziemlich aus der Nähe. Auf der Rückfahrt machen wir noch Halt in Prora. Leider ist die Zufahrt zur Seeseite für Touristen gesperrt. Planmäßig sind wir in Stralsund zurück. Der geplante Stadtbummel nach dem Abendessen fällt straken Gewitterschauern zum Opfer.

5. Tag: Donnerstag 26.5.
Heute erwartet uns das am engsten getaktete Programm. Wir sind pünktlich um 9.30 Uhr am Ozeaneum, in dem man sich bequem einen Tag lang aufhalten könnte. Nach 1 ½ Stunden ist leider Schluss, weil die Mehrzahl der Mitreisenden doch noch einen Blick in die Marienkirche werfen will. Kurz nach 12 Uhr geht es dann nach Greifswald, wo wir nach einer kurzen Mittagspause – zum Glück bei Sonnenschein – um 14 Uhr das Pommersche Landesmuseum ansteuern. Die einstündige Führung ist für mich schwer zu ertragen, weil uns der sicher sehr gebildete Führer die pommersche Landesgeschichte akademisch ausführlich schildert und dabei die Zeit etwas aus den Augen verliert. Leider haben wir kein einziges Gemälde von Caspar David Friedrich gesehen, so dass aus heutiger Sicht wohl das CDF-Zentrum sinnvoller gewesen wäre. Wir steuern dann die Klosterruine Eldena an und gehen von dort zu Fuß nach Wieck, wo wir zum Schluss tatsächlich die alte Zugbrücke in Aktion sehen können. Wir setzen Roland Müller am Bahnhof ab und sind gegen 18 Uhr in Anklam am Hotel, das sich im Nachhinein als das modernste und schönste erweist. Die Zimmer und der Sanitärbereich sind frisch renoviert und die Dusche ist ohne Absatz, vollkommen barrierefrei. Die Betten sehr bequem, auch von der Einstiegshöhe altersgerecht. Das Personal ist ausnehmend hilfsbereit und freundlich und Abendessen und Frühstücksbuffet lassen keine Wünsche offen. Hier fühlen wir uns wirklich wohl.

6. Tag: Freitag 27.5.
Wie schon am Donnerstag telefonisch ausgemacht, kommt Frau Jacobs um 8.30 Uhr ins Hotel. Weil es heute sehr wechselhaft, regnerisch und windig ist, müssen wir einige Male improvisieren. Zuerst fahren wir nach Koserow und genießen die Seeluft auf der Seebrücke. Dann machen wir uns auf den Weg nach Ahlbeck, was allerdings wegen einer Straßenbaustelle mit Ampelregelung fast 1 ½ Stunden dauert. Dort setzt uns der Busfahrer ab und wir gehen nach Besuch der Seebrücke und aller öffentlichen Toiletten an den großteils renovierten Villen in völlig unterschiedlicher Bäderarchitektur vorbei über den Weg am Meer oder im Park daneben bis nach Heringsdorf, wo uns mal wieder ein Schauer erreicht. Alle flüchten sich zu einer Mittagspause in die zahlreich vorhandenen Restaurants vor und auf der Seebrücke. Am späten Nachmittag besuchen wir die Kirche von Benz mit dem Sternenhimmel und der Altarkanzel. Weil es gerade wieder schauert, verkürzen wir uns die Zeit in der Kirche mit Singen. Zum Schluss erreichen wir Mellenthin. Das Angebot am Buffet ist überwältigend und das selbstgebraute Bier soll auch sehr gut gewesen sein. Es bleibt ein schaler Beigeschmack, weil die Verköstigung schon einer Massenabfertigung gleichkommt (geschätzt 6 Reisegruppen) und wir uns fragen, was wohl mit den vielen Resten passiert sein wird. So kommen wir gut gesättigt wieder in Anklam an. Frau Jacobs hat uns sehr flexibel, ruhig und humorvoll durch den Tag auf Usedom geführt.

7. Tag: Samstag 28.5.
Wir frühstücken heute schon um 6.45 Uhr, dank des Entgegenkommens der Hotelleitung und verlassen Anklam um 7.45 Uhr. Nach langer Fahrt und nur einer halbstündigen Pause erreichen wir Erfurt kurz nach 14 Uhr. Weil uns der Busfahrer eine Nebenstraße zu früh absetzt, irren wir etwas umher, erreichen aber alle das Hotel und checken ein. Frau Messerschmidt erwartet uns zur Stadtführung. Wir besuchen das Augustinerkloster – dafür hatten wir keinen Voucher! – und den kurz den Dom. Obwohl wir das Restaurant „Zum Goldenen Schwan“ pünktlich um 18 Uhr erreichen, tut sich erstmal eine halbe Stunde gar nichts. Dann kommt die verdächtig nach Instantpackung schmeckende Spargelsuppe, angeblich sei der Spargel püriert worden, und nacheiner weiteren halben Stunde die mehrfach abgezählten Forellen. Leider fehlen um 19.30 Uhr immer noch 2 Portionen. Netterweise kommt Frau Messerschmidt nochmals vorbei und wir gehen zur Michaeliskirche, wo die Organistin Frau Malzahn Gott sei Dank sehr ruhig und flexibel auf die sich abzeichnende Verspätung reagiert. Um 20.30 Uhr sind dann alle da und wir beginnen mit unserer kurzen Andacht. Dann folgt ein einstündiges Orgelkonzert, das uns die vorangegangenen Pannen und Verzögerungen vergessen lässt. Es ist ein schöner Tagesausklang und gleichzeitig das Ende unseres Wochenprogramms. Wir sind der Gemeindeleitung der Michaeliskirche sehr dankbar für die freundliche Aufnahme und die flexible Reaktion auf unser Zuspätkommen.

So hat bei allen Gaststätten außer dem Goldenen Schwan in Erfurt die telefonische Vorbestellung der gewünschten Speisen gut geklappt. Die Kommunikation im Goldenen Schwan hat leider gehapert und die Küche war mit der großen Anzahl von Gruppen und zusätzlich einer besonderen Geburtstagsfeier ziemlich überfordert.

8. Tag: Sonntag 29.5.
Bis 9.15 Uhr haben alle gut gefrühstückt und ihr Gepäck in einem nicht benutzten Konferenzraum abgestellt und machen sich in kleinen Gruppen in die Altstadt auf den Weg. Einige besuchen um 10 Uhr den Gottesdienst in der gotischen Predigerkirche mit vielen Kunstschätzen, die wir danach bestaunen, andere gehen zum Dom und kriegen dort um 11 Uhr das klassische katholische Hochamt mit viel Weihrauch geboten. Um 13.30 Uhr starten wir in Erfurt, kommen aber wegen hohen Verkehrsaufkommens und Staus mit etwa einstündiger Verspätung kurz nach 19 Uhr in Leonberg an. -  Allen hat die Reise gut gefallen und wenn wir eine geeignete Örtlichkeit finden, wird es im Juli noch ein Nachtreffen geben.

Gerhard Gans, Leonberg

Wir möchten uns bei unseren Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern sowie deren Teilnehmern ganz herzlich für die tollen und umfassenden Reiseberichte, Tagebücher, Gedichte und Gedanken zu den Reisen bedanken!