Das Baltikum - die meisten verstehen darunter Litauen, Lettland und Estland. Tatsächlich handelt es sich dabei aber um alle Staaten, die an die im Englischen „Baltic Sea“ genannte Ostsee grenzen. Der Fokus unserer diesjährigen Informationsreise, die in Riga begann und endete, lag auf den Ländern Lettland und Estland.
Vom sehr zentral gelegenen Hotel aus erkundeten wir die lettische Hauptstadt Riga zu Fuß. Wegen der rund 800 Häuser im Jugendstil und der individuell und dekorativ geschmückten Fassaden in der Elisabethen- und Albertstraße trägt Riga auch den Beinamen „Stadt des Jugendstils“. Das wieder erbaute Schwarzhäupterhaus und das Häuserensemble der „Drei Brüder“ ergänzen die Vielzahl der sehenswerten Gebäude. Vom Turm der Petrikirche bietet sich ein schöner Blick über die Dächer. 2022 erfolgte die Rückgabe der früheren Hauptkirche der Deutsch-Balten an die Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands und die St. Petri Gemeinde. In der wie immer knapp bemessenen Zeit für individuelle Unternehmungen erkundeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Rigaer Markthallen, das Ghettomuseum und die Peitav-Synagoge, die im 2. Weltkrieg nicht zerstört wurde.
Tartu hat auf den ersten Blick ein modernes Erscheinungsbild. Die zweitgrößte Stadt Estlands ist eine der europäischen Kulturhauptstädte 2024. Bei unserem Spaziergang lernten wir vor allem das historische Tartu kennen. Er führte uns zunächst zum Burgberg mit der international renommierten Universität und zur stimmungsvollen Ruine des Doms. Die gotische Johanniskirche trägt einige kunsthistorisch bedeutende Terrakottafiguren in ihrer Fassade und im Stadtteil Supilin sahen wir das ein oder andere besonders gestaltete Holzhaus. Den Tag beschloss ein Abendessen in einem rustikalen Gewölbekeller. Zu wenig Zeit blieb für einen Besuch im estnischen Nationalmuseum, den unsere Reiseleiterin als sehr lohnenswert bezeichnete.
Bei sonnigem Herbstwetter erlebten wir einen besonders schönen Tag in der abwechslungsreichen Natur des Lahemaa Nationalparks: der alte Fischerort Altja an der Ostseeküste, der Gutshof Palmse, ehemaliger Sommersitz der deutsch-baltischen Familie von der Pahlen und die Wanderung auf den teilweise recht schmalen Holzplanken durch das Viru Raba Moor, in das man im Sommer durchaus mal in Badesachen eintauchen kann.
Mittelalterlich geprägt ist Tallinn, Estlands Hauptstadt. Sehr unterschiedlich zeigen sich Ober- und Unterstadt. Die Silhouette der Oberstadt bestimmen der Dom, die russisch-orthodoxe Kathedrale sowie die Burg. Die Unterstadt war seit jeher der bürgerliche Teil der Händler und Handwerker mit dem Marktplatz, umgeben vom Rathaus und ehemaligen Zunft- und Gildehäusern. Und noch einmal ein großer Kontrast – das ehemaligen Gewerbeviertel Rotermann, das sich in ein neues Szeneviertel entwickelt und wo sich hyper-moderne Glaskuben auf den Dächern alter Industriegebäude türmen.
Die Nikolaikirche ist heute Teil des estnischen Kunstmuseums und es lohnt die Fahrt hinauf in den Turm mit einem herrlichen Blick über die Stadt bis ans Wasser.
Die Rückfahrt zum Flughafen Riga führte durch die hügelige Landschaft der „Livländischen Schweiz“ zur ehemaligen Deutschordensburg Turaida im Gauja Nationalpark.
Planung einer Gruppenreise, Gemeindereise in das Baltikum
Obwohl wir dieses Mal Litauen nicht besucht haben, würden wir für die Planung einer eigenen Gruppenreise alle drei Länder einbeziehen. Gemeinsam ist ihnen die landschaftliche Schönheit unter anderem mit der Kurischen Nehrung, der Ostseeküste, der Insel Saaremaa und mehreren Nationalparks sowie lebhafte Städte mit viel Flair, Kultur und Geschichte. Nicht ohne Grund sind inzwischen 8 Stätten als UNESCO-Weltkultur- und naturerbe ausgezeichnet worden.
Eine gute Erreichbarkeit mit Direktflügen von Air Baltic und Lufthansa, eine große Auswahl zentral gelegener Hotels und insbesondere die sehr qualifizierten Reiseleiterinnen und Reiseleiter sind weitere Gründe, diese drei Länder zu bereisen. Das Straßennetz ist gut ausgebaut und die kurzen Entfernungen ermöglichen entspannte Tagesprogramme und Mehrfachübernachtungen.
Zwei unserer Programme, eine 9-Tage Reise von Vilnius, auf die Kurische Nehrung, nach Riga und bis Tallinn sowie eine ausführliche 12-Tage Reise mit einem Aufenthalt auf der Insel Saaremaa finden Sie in unserem Katalog oder auf unserer Webseite. Gerne können wir auch Begegnungen mit kirchlichen und politischen Einrichtungen arrangieren oder einen Besuch in den „Zwiebeldörfern“ der russischen Altgläubigen am Peipus-See. Die Programme für weitere Themenreise wie eine literarische Reise oder eine landwirtschaftliche Reise senden wir Ihnen auf Anforderung gerne zu.
Ein herzliches Dankeschön an unsere Agentur und unsere Reiseleiterin Renata aus Litauen, die uns Ihre beiden Nachbarländer auf eine sympathische und engagierte Art und mit viel Wissen präsentiert hat.
Nicht zuletzt hat das harmonische Miteinander der Gruppe diese Informationsreise zu einem gelungenen Erlebnis werden lassen. Dafür möchte ich mich auch bei Ihnen allen bedanken!
Gerne stehe ich Ihnen beratend zur Seite wenn Sie eine Reise ins Baltikum planen, um ein auf Ihre Wünsche abgestimmtes Programm zu erstellen.
Mit herzlichen Grüßen
Gisela Matheis