Informationsreisen für Gruppenverantwortliche

Inforeisen-Rückblicke

PERU - Rückblick einer Studienreise

Lima, Stadtzentrum, Plaza de Armas

Arequipa, Plaza de Armas

Titicaca-Train von Puno nach Cusco

Titicaca-See

Sacsayhuaman

Markthalle in der Stadt Urubamba

Feierlichkeiten in Urubamba

Machu Picchu

Peru als Fernreiseziel ist für alle Kulturreisende ein Begriff. Das für Lateinamerika wirtschaftlich relativ starke Land besteht aus 3/5 Amazonasgebiet, aus 1/5 Küstenlandschaft und aus 1/5 Andenregion. Letzteres verbinden wir mit der Inkakultur, die ihre Blütezeit von 1438 bis 1533 hatte. Vor den Inka prägten die Kulturen von Caral, Chavin, Paracas, Nasca, Moché, Wari, Tiwanaku und Chimu die Region und große Teile des Kontinents. In den 1530er Jahren eroberten die spanischen Konquistadoren unter Francisco Pizarro brutal das Inkareich. Die Kolonialherrschaft der Spanier endete mit der Unabhängigkeitserklärung 1821.

Planung einer Studienreise und Gruppenreise nach Peru

Wer eine Kulturreise nach Peru plant, darf sich auf ein außergewöhnliches, hochspannendes und ungemein professionell organisiertes Reiseziel freuen. Seit den 1980er Jahren – mit der Erklärung des Machu Picchu zum UNESCO-Welterbe 1983 – hat sich Peru zu einem hochrangigen Kulturreiseziel entwickelt und bietet von der einfachen Herberge (Hostel) für Rücksacktouristen bis zum 5* Luxus-Segment eine breite Palette an touristischen Dienstleistungen an. Der Service, die Freundlichkeit und Effizienz des breiten Angebots ist auf allen Ebenen auf allerhöchstem Niveau. So auch die peruanische Küche, die Gourmets aus aller Welt zu den besten zählen. 

Die Überlegungen zur Planung einer individuellen Reiseroute sind hingegen gar nicht so banal, wie es scheint. Das Reiseziel Peru lässt sich vereinfacht in Südperu - die klassische Inkaregion in den Anden -, in Nordperu - mit den Präinkakulturen bzw. präkolumbischen Kulturen -, sowie dem artenreichen und üppigen Regenwaldgebiet im Amazonasgebiet unterscheiden. Bei einer Erstreise wird wohl immer der Süden des Landes mit dem Besuch der Inkastätten in Frage kommen.

Für die Planung spielt zunächst die Reisedauer und damit auch das Budget eine wichtige Rolle, und, ob man das Land per Flug, Auto/Bus, Bahn oder teils auch zu Fuß entdecken will. 

Die vielfältigen Möglichkeiten für Wanderungen z.B. auf dem Inkatrail möchte ich ausklammern, weil dies für die meisten unserer Studienreisekunden eher weniger in Frage kommt. 

Die klassische Route durch den Süden Perus führt von Lima über Paracas, Nasca nach Arequipa und weiter über den Colca Canyon nach Puno zum Titicacasee. Weiter geht es nach Cusco ins Heilige Tal der Inka und weiter entlang des Urubamba bis nach Machu Picchu. Man folgt so den Höhepunkten auf der Route von der Kolonialgeschichte zur Inkakultur.

Die meisten unserer Kunden setzen für eine Fernreise 12-15 Tage an. Weniger Tage sollten es in Anbetracht der langen An- und Abreise, die flugtechnisch immer über Lima gehen muss, nicht sein.

Der Colca Canyon bietet eine eindrucksvolle und spektakuläre Landschaft. Dennoch, wenn man dort nicht wandern und mehr als 2 Nächte bleiben möchte, würde ich aufgrund der langen Fahrt und der Höhenanpassung empfehlen, auf dieses Highlight zugunsten der anderen Top-Sehenswürdigkeiten in Peru zu verzichten. 

Falls die Reisezeit knapp ist bzw. das Budget begrenzt, dann ist auch die Fahrt entlang der Pazifikküste auf der Panamericana verzichtbar. Auf dieser Strecke liegt z.B. die Seelöwenkolonie der Ballestas Inseln bei Paracas sowie die Oase Huacachina bei Ica. Diese Orte sind interessant und sehenswert, aber evtl. aus Besuchen in anderen Reiseländern schon so oder so ähnlich bekannt. Wer allerdings ein Spezialinteresse an der Nazca-Kultur mit deren bekannten Bodenzeichnungen (Nazca-Linien) hat – die Deutungen der Geoglyphen reichen von astronomischer Ausrichtung, rituellen Praktiken und Grenzmarkierungen bis hin zu Landeplätzen für Außerirdische –, der darf auf die 2-tägige Fahrt von Lima bis Arequipa nicht verzichten. Nazca lohnt meines Erachtens aber nur, wenn man einen Überflug (mit einer einmotorigen Propellermaschine) plant. 

Die ideale Reiseroute durch den Süden Perus

Die EINE ideale Reiseroute gibt es natürlich nicht, dennoch empfehle ich für Studienreisende nach Peru und einem 2-wöchigen Zeitfenster die folgende Reisestrecke: 

Deutschland - Lima auf 0 m Höhe – Arequipa auf 2.500 Höhe m Höhe (per Flug) – Puno/Titicacasee auf 3.800 m Höhe (per Bus) – Cusco auf 3.400 m Höhe (per Zug) – Urubambatal/Heiliges Tag auf 3.200 m Höhe (per Bus) – Aguas Calientes/Machu Picchu Pueblo auf 2000 m Höhe (per Zug) – Cusco auf 3.400 m (per Zug und Bus) – Lima auf 0 m Höhe (per Flug) – Heimreise

Das macht in der Summe 14/15 Tage (je nachdem ob Tagesflug oder Nachtflug) inkl. An-/Abreise. Jeweils einen extra Tag im Urubambatal und in Cusco wären empfehlenswert. Diese Route berücksichtigt die Höhenanpassung sowie auch die Dramaturgie der Höhepunkte. Wer den Colca Canyon (die Highlights sind der Kondorenaufstieg am Morgen und Wanderungen mit spektakulärer Landschaft) mit ins Programm aufnehmen möchte, sollte überlegen, das Programm zu drehen. Denn auch kleine Wanderungen im Colca Canyon sind nach dem abrupten Aufstieg von Arequipa (2.500 m) über den 4.910 m hohen Patapampa‑Pass (Mirador de los Andes), einem der höchsten asphaltierten Passstraßen in Lateinamerika, nach Chivay (3.640 m), dem Hauptort und Übernachtungsort im Colca Tal, sehr mühsam und anstrengend.

Wenn die Reiseroute von Arequipa bis nach Puno führt, ist der Höhenunterschied von 2.500 m auf 3.800 m ebenfalls deutlich spürbar, aber das Programm auf dem Titicacasee mit Bootsfahrt und sehr kurzem Spaziergang auf der Taquile Insel ist dort nicht so strapaziös. 

Was ist bei der Planung einer Kulturreise und Studienreise nach Peru zu beachten

Neben den Inhalten sollte bei den Planungen einer Gruppen-Studienreise nach Peru die lange Anreise mit der Zeitumstellung von 7 Stunden und die Höhe der Andenregion besprochen werden. Die Temperaturschwankungen von tagsüber 20 Grad und nachts 0 Grad, verbunden mit trockener Luft, sind für uns Westeuropäer eher angenehm. 

Bei unserer Reisegruppe hat sich die Höhenanpassung ganz unterschiedlich bemerkbar gemacht. Von völlig symptomfrei bis hin zu Kurzatmigkeit/Atemnot, Schlaflosigkeit, Übelkeit mit Erbrechen und verbunden mit starken Kopfschmerzen, wirkte sich die Höhe auf unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganz unterschiedlich aus. Sauerstoffflasche und Notarzt müssen nur selten in Anspruch genommen werden, stehen aber überall zur Verfügung. Die Höhenanpassung, die einige Tage dauern kann, sollte also ernst genommen werden und ggfs. mit entsprechenden Medikamenten begleitet werden  (z.B. Diamox mit Wirkstoff Acetolzolamid / in Deutschland rezeptpflichtig, in Peru ohne Rezept zu erhalten). Bei starker Reaktion auf die Höhe sollte unbedingt ein Arzt zeitnah hinzugezogen werden. 

Bei der genannten Reiseroute von Lima über Arequipa nach Cusco und zum Machu Picchu sind die ganz großen Höhepunkte die ehemaligen Inkahauptstadt Cusco, das Urubambatal und natürlich der Machu Picchu. Deshalb sollte man dort soviel Zeit als möglich einplanen, nicht nur der Höhe wegen. Es ist empfehlenswert, die Strecke von Puno nach Cusco mit dem Zug, z.B. dem Titicaca Train von Peru Rail, zurückzulegen. Eine 10-stündige, landschaftlich sehr interessante, komfortable und kurzweilige Fahrt. Am La Raya Pass gibt es einen Fotostopp, der einzige Ausstieg auf der Strecke. Die auf der Strecke liegende Inkaanlage von Racqui kann man bei einer Zugfahrt nicht besichtigen. 

Ein weiteres Highlight ist die Übernachtung auf dem Titicacasee. Einige Uros Familien haben auf den schwimmenden Inseln sehr komfortable Gästezimmer eingerichtet. Die Abend- und Morgenstimmung auf dem See (2 Übernachtungen) ist großartig. Aber, die Temperaturen fallen nachts auf 0 Grad, die Zimmer haben zwar einen Heizpilz, den man aber in der Nacht nicht nutzen sollte. Auch die Übernachtungen im Heiligen Tal des Urubamba sind lohnend und landschaftlich herrlich. Hier, auf 3.000-3.500 m Höhe sind zwei Ernten pro Jahr möglich! Theoretisch könnte man auch alle Ausflüge ins Heilige Tal der Inka auch von Cusco aus machen, aber die Übernachtungen im Urubambatal lohnen sehr.

Der Ausflug nach Aguas Calientes und zum Machu Picchu schließlich kann theoretisch an einem Tag gemacht werden, ist aber sinnvoller mit Übernachtung in Aguas Calientes (das Städtchen nennen die Einwohner auch Machu Picchu Pueblo). Für eine Übernachtung in Aguas Calientes spricht, dass man weniger Planungsstress hat, da die Eintritte zum Machu Picchu nach Uhrzeit und Circuit quotenmäßig festgelegt sind. Und noch wichtiger, bei einer Übernachtung in Aguas Calientes kann man den Machu Picchu 2x besichtigen, 1x mittags oder nachmittags und 1x morgens. 

Durch die zahlreichen unterschiedlichen Standorte mit lokalen Transfers, Führungen sowie den Transporten im Auto/Bus/Bahn und Flug ist das Reiseland Peru logistisch äußerst kleinteilig strukturiert. Nicht alle Touristen kommen mit Vorausbuchungen und buchen die Ausflüge vor Ort. Deshalb sind die touristischen Leistungsträger und alle im Tourismus Arbeitenden äußerst gut aufeinander abgestimmt. Alles läuft reibungslos Hand in Hand. 

Die Gastronomie und die Unterkünfte sind im Vergleich zu anderen Ländern Lateinamerikas überdurchschnittlich gut, auch im Preis-Leistungsvergleich. 

Beste Reisezeit für Gruppenreisen nach Peru

Peru ist ein ganzjähriges Reiseziel. Dennoch, die beste Reisezeit für eine Gruppen- und Studienreisen nach Peru ist im Frühjahr/Sommer von Mai bis Oktober, d. h. im Winter von Peru. Es regnet in dieser Zeit nur wenig und die Temperaturen schwanken von 20 Grad tagsüber bis 0 Grad in der Nacht. 

Die fotografischen Eindrücke unserer Reise finden sie in der Fotogalerie. Bei unserer Partneragentur möchte ich mich für die hervorragende Planung, Bratung und Logistik bedanken. Unsere Erinnerungen an dieses beeindruckende Land bleiben unvergeßlich, die Begegnungen mit den Menschen haben unser Herz berührt. 

Ihr Guido Völkel